Sonntag, 11. April 2010

Kleine Überlebenskünstler

Blumenzwiebeln können bekanntermaßen süchtig machen.
Das kann ganz schön ins Geld gehen. Ich schleiche auch jeden Herbst wieder durch die Gartencenter und kann nicht widerstehen.
Mit den meisten Narzissen steht mein Garten allerdings auf Kriegsfuß. Die billigen vom Aldi blühen im ersten Jahr prächtig, im nächsten schon schauen allerhöchstens noch müde Blätter aus der Erde, meistens veschwinden sie aber sang- und klanglos auf Nimmerwiedersehen.
Ausnahme: Die sündhaft teuren Dichernarzissen Narcissus poeticus "Actaea"  - die sind ihr Geld aber tatsächlich wert. Das sind einfach treue Seelen, die jedes Jahr wieder auf der Bühne erscheinen und willig blühen.
Und duften tun sie auch - ein Mehrwert, den nicht jede Narzisse bietet.



Eine andere zähe Sorte ist die winzige, aber sehr früh blühende Narzisse "Tête à Tête" (Narcissus cyclamineus). Die bekomme ich zu Ostern immer geschenkt, oder kaufe sie wie andere Wintergeplagte als erstes Lebenszeichen des Frühlings. Die nicht-gärtnernde Verwandtschaft bringt mir ihre abgeblühten Zwiebeln dann gerne mit und ich pflanze sie dankbar in den Garten, wo sie ebenso dankbar jedes Jahr wieder erscheinen:

Krokusse sind nicht solche Zimperlieschen - die Elfenkrokusse im Rasen (Crocus tommasinianus Ruby Giant) erscheinen jedes Jahr mit mehr Blüten aus dem Winterschlaf:


Auch der feiste Frühlingskrokus "Pickwick" ist eine treue Seele.


Nachdem ich im botanischen Garten aber das hier gesehen habe, steht für mich fest, den muss ich haben:



Wer so zäh ist, dass er in Pflasterfugen gedeiht, kommt sicher auch in meinem Garten zurecht!
Sogar durch Stauden mogelt er sich durch (hier Stachelnüsschen):


Auch das ist ein Elfenkrokus (Crocus tommasinianus), aber im Gegensatz zu seinem großen Verwandten "Ruby Giant" nicht steril - viele Krokusbabies sind also sicher!
Da ist das Preisleistungsverhältnis natürlich unschlagbar!
Und niemand wollte doch so ein hübsches Kerlchen als Unkraut bezeichnen?

1 Kommentar:

  1. Schön wäre es, wenn die Dichternarzissen immer wieder kämen! Aber da gibt es diese fiesen Schleimer, die jedes Jahr die Blüten anknabbern. Meine Mutter versucht schon seit über 30 Jahren diese herrlichen Zwiebeln zum Verwildern in ihrem Garten zu bewegen.
    Vor 2 Jahren hatte ich mal das Glück im Januar für 1,- Euro pro Beutel Zwiebeln zu bekommen, die ich dann schnell in einen Topf setzte. Ach war das ein herrlicher Anblick. Aber selbst dieser Topf musste abends vor den Schnecken sichergestellt werden ...
    LG Silke

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