Freitag, 25. November 2011

Wenn die Mücken Trauer tragen

Sicher hat schon jeder Zimmerpflanzengärtner einmal im Leben Bekanntschaft mit ihnen gemacht: Sie sind klein, schwarz, geflügelt und gelinde gesagt ziemlich nervtötend. Die Rede ist von den Trauermücken, die sich so gern in der Blumenerde breitmachen und dabei zu Schwärmen anwachsen können, die die Sonne verdunkeln, fast so wie diese netten Honigbienen: 


Man muss den Mücken zu Gute halten, dass sie immerhin nicht stechen. Noch nicht mal die Weibchen und noch nicht mal in Notwehr. Wirklich nicht. Die Larven allerdings haben es leider faustdick hinter den dünnen Fühlerchen, da sie sich gern an Pflanzenwurzeln schadlos tun und dadurch schon so manchem Keimling die Tour gründlich vermasselt haben.

Leider habe ich es nicht geschafft, ein halbwegs brauchbares Fahndungsfoto zu präsentieren, daher sei dieses ebenfalls schwarze Tier hier stellvertretend abgebildet, das sich auch schon an einigen Zimmerpflanzen gütlich getan hat, aber noch nicht als Landplage gilt:



Die Trauermücke jedoch sollte man in ihrem Bestand in der Wohnung so weit wie möglich eindämmen, bevor die ersten Zimmerpflanzen unter ihnen leiden müssen. Das mag eine ganze Zeit lang gutgehen, aber spätestens zur Frühjahrsausaat sollte man die Insekten in ihre Schranken verwiesen haben. Außerdem ist ihre Gesellschaft in geflügelter Form zwar in Maßen zu ertragen, jedoch neigen sie bald dazu, zudringlich zu werden. Erst umschwirren sie den vom Lampenschein erhellten Abendbrottisch, als nächstes fallen sie in den Kaffee (sofortiger Exitus) und schließlich kommen sie dem ahnungslosen Morgenmuffel fröhlich beim Öffnen der Zuckerdose entgegen. Das geht entschieden zu weit! Hier besteht Handlungsbedarf!

Nun bringt Anbrüllen rein gar nichts, denn die Biester sind stocktaub. Wirkungsvoller sind da schon die allseits beliebten Gelbtafeln. Die wirken immerhin ganz ohne Gift, nur mit Klebstoff und ihrer unwiderstehlichen Farbe. Allein der Anblick eines gut funktionierenden Köders ist nichts für schwache Nerven. Irgendwie beschleicht einen doch ein Gefühl, als würde man gegen die Genfer Konventionen verstoßen. Und es kommt noch schlimmer: Man sollte den Trauermücken niemals im Sommer die gelbe Karte zeigen, denn zu groß ist die Gefahr von unerwünschtem Beifang! Schnell verfängt sich die erstbeste Hausmutter daran (ein großer Nachtfalter, der den Tag gerne in Häusern verschläft und bei Anbruch der Dunkelheit garantiert den Ausgang nicht findet, aber mit ziemlicher Sicherheit die nächste Gelbtafel). Oder eine vorwitzige Springspinne wird von der zappelnden Beute auf's Glatteis gelockt. 

Springspinne auf Fliesen

Springspinne auf Jeans
 
Sowas gilt es unbedingt zu vermeiden. Kostengünstiger und tierfreundlicher ist es daher, dem Trauermückennachwuchs das Leben möglichst unbequem zu machen. Das funktioniert, wenn man das Substrat vor dem Gießen immer gut durchtrocknen lässt, denn die Larven entwickeln sich in nasser Erde massenhaft. Damit schlägt man zwei Mücken mit einer Klappe, denn die meisten Zimmerpflanzen werden eher ertränkt als dass sie vertrocknen. Desweiteren sollte man den erwachsenen Tieren die Eiablage auf der Erdoberfläche erschweren, indem man sie mit feinem Kies oder Sand abdeckt (die Erde, nicht die Mücken). Solchermaßen vorbereitete Töpfe mögen sie gar nicht und suchen schnell das Weite. 

Dann herrscht auch endlich wieder Ruhe in der Zuckerdose!

16 Kommentare:

  1. Hallo Elke
    Ein genialer Post! Und das letzte Foto mit der Springspinne ist der Hammer, man sieht richtig toll ihre kleinen Glubtschaugen. Ich mag ja keine Spinnen... aber die hier ist ja richtig süss. Natürlich nicht so süss, wie Deine Samtlatsche, die Dich da grad anschaut als wollte sie sagen: "Mädel, was willste denn hier mit dem ollen Fotokasten. Geht's noch?" Ich liebe die ausdrucksvollen Katzengesichtchen und Deine Zuckerschnute hat eines davon.
    En liebe Gruess u es schöns Wucheändi... wie wir Schweizer sagen :o)
    Alex

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  2. Muss mich Alex anschließen. Ich bin auch ganz hin und weg vom letzten Foto! Grad nur mal die Augen der Spinne scharf - toll!!!! Ich tu mir bei Makroaufnahmen nämlich echt schwer, weil meine Augen nicht so gut sind und freu mich jedesmal, wenn es halbwegs gelungen ist. Bei irgendwelchen eher unbeweegten Motiven ist das ja keine Kunst, aber bei einer Springspinne? Alle Achtung!
    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  3. hehe, die spinne guckt schon ganz gierig nach oben - zum bild mit den muecken:)) ich glaube, die hatte ich noch nie, jedenfalls nicht hier! fliegen, die auf versteckte fressalien des nachwuchses scharf sind, leider schon eher... aber inzwischen hat er wohl kapiert, dass das keine seiner brillianteren ideen war:)) aber dafuer, dass du solche viecher hast - hast du ja auch eine sehr schoene katze, das ist der gerechte ausgleich!

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  4. Hallo elke,
    ich lach mich weg wegen dem schwarzen Tier, das nicht als Landplage gilt. Allerdings ist auch so ein Tier mir schon in einen Fliegenfänger geraten und frage nicht, wie das dann abgeht. Als Beifang kann man das dann nicht mehr deklarieren und hinterher waren nicht nur die Genfer Konventionen verletzt.
    Solche Trauermücken hatte ich im haus noch nie, wenigstens das nicht. Deine Fotos und vor allem deinen Texte sind ein Hochgenuss.
    Schöne Grüße, Johanna

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  5. wow - das Spinnen-foto ist der Oberhammer! Die Augen! Da wird mir die Spinne richtig sympathisch, wie sie einen so ansieht.
    Und überhaupt wieder ein sehr interessanter post - vielen Dank dafür liebe Elke!
    Ich grüble nur noch immer, wie das schwarze Tier in den Blumentopf... und ob bei diesem Tier Trockenheit wirklich auch hilft?
    Also bei Trauermücken schon :-)
    Viele Grüße von Renate

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  6. Puhh, eklig sind die trotzdem. Wer sie erst einmal in der Wohnung hat, auch lästig, da sie den Menschen umschwirren ;-)
    Die Spinne mit ihren Augen finde ich auch megastark! ;-)

    Aber bei mir ist's eher umgekehrt, die Topfpflanzen drinnen eher zu trocken als zu nass. Ich vergesse sie leider öfter mal, da ich auch wenig zuhause bin. Bislang hat's ihnen allerdings nicht geschadet.

    Danke auch für Deinen lieben Kommentar! Unseren Weihnachtsmarkt hatte ich im vergangenen Jahr auch im Dunkeln fotografiert - das habe ich in meinem Post verlinkt. Ob ich dieses Jahr noch einmal dazu komme, weiß ich noch nicht. Mal schauen ...

    Liebe Grüße und einen schönen 1. Advent
    Sara

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  7. Hallo liebe Elke.
    Ja die Mücken verstecken sich überall.Sind sehr überlebensfähig.Ich habe jetzt noch so manche getö------------.Ich mag sie nicht die Bister.
    Die Spinne hast du toll aufgenommen mit ihren Stielaugen.
    Wünsche dir einen schönen 1.Advent und schicke dir liebe GRüße Jana

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  8. Hallo,
    ich habe vor kurzem gelesen, man solle Gewürz-Nelken in die Erde stecken und dann noch mit Sand bedecken...

    Sehr schöne Nahaufnahmen hast du gemacht.

    Lieber Gruß von Düsselblume

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  9. LIebe Elke,
    schon wieder sprichst Du mir aus der Seele - wirklich lästig, diese kleinen Dinger! Ich bin momentan auch die wandelnde Gelbtafel. Allerdings werde ich mich in Zukunft hüten, Spinnen etwas zuleide zu tun, schließlich können die soooo schön gucken! Ein wundervolles Foto, alle Achtung!
    Liebe Grüße
    Dagmar

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  10. Trauermücken habe ich nicht, aber noch die Echten, die immer noch blutrünstig zustechen. Lästige Tierchen... Liebe Grüße Annette

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  11. Dadaaaaaa! Kenne ich nicht-Trauermücken- und nun weiß ich auch wieso: meine Zimmerpflanzen (2 Stück) ringen mit dem Tod durch verdursten. Wenn sie Glück haben sehe ich sie noch rechtzeitig und sie bekommen Wasser. Gegen Mücken hilft das Austrocknen also prima-leider auch gelegentlich gegen Zimmerpflanzen...

    Feine Schreibe hast du, bin jedesmal wieder begeistert!

    Liebe Grüße, Jo

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  12. Liebe Elke
    Also dein Post über die Trauermücken ist ja wieder mal der Hammer - insbesondere auch das Ersatzbild für diese Biester :-) einfach herrlich. Und dein Kater schaut ja grad so aus wie der unsrige Nero ... hüstel hüstel, d.h. er gehört ja den Nachbarn *grins* - hat sich uns aber als Adoptiveltern ausgesucht.
    Im Büro hatten wir einige Wochen ein absolutes Desaster mit eben den besagten Mücken. Am liebsten hätt ich die ganze Pflanze entsorgt - und wenn sie mir und nicht meiner Chefin gehört hätt, dann wär der Gummibaum auch geflogen. Aber ... wider Erwarten konnten wir denen den Garaus machen mit Backpulverwasser ... und das immer wieder. Ob es das Wasser war, weiss ich nicht, könnt auch sein, dass sie vertrocknet sind - denn wirklich viel gegossen wird dieser Gummibaum nun wahrlich nicht.
    Dir wünsch ich eine weiterhin schöne Woche und schick liebe Grüsse
    Ida

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  13. Die Bilder sind wirklich klasse, da sieht man jedes kleinste Detail. Wir hatten ganz lange solche Hüpfspinnen im Esszimmer und es ist echt schwer, diese wieder loszukriegen.

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  14. Liebe Elke,
    die Biester können wirklich sehr lästig werden! Wir haben uns vor einiger Zeit mal im Fuchsienforum darüber ausgetauscht und ich kann auch nur die von dir genannte Möglichkeit empfehlen.
    Das Spinnenfoto ist wirklich sensationell! Du musst ein sehr gute Kamera haben!
    LG Angelika

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  15. Der Titel ist herrlich! (lach)
    Mit Trauermücken hatte ich bisher zum Glück noch keine Probleme, dafür hatten wir in letzter Zeit eine fürchterliche Fruchtfliegenplage.

    Die Fotos sind einmalig! Die Augen der Spinne haben die gleiche Farbe wie die Jeans.

    Liebe Grüße von Bärbel

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  16. Also ich muss sagen, mit Gelbtafeln habe ich bisher noch nicht so gute Erfahrungen gemacht als wie mit dem Umstand einfach weniger zu gießen. Aber in einem hast Du Recht - Trauermücken sind eine wahre Plage.

    lg kathrin

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