Sonntag, 28. September 2014

Das Null-Euro-Beet

Im Frühjahr habe ich mit ein paar Nachbarn zusammen außerhalb meines Gartens ein neues Beet angelegt, das dank großzügiger Spenden einiger einschlägig bekannter Wucherpflanzen (ausläufertreibende Wildrosen, Seifenkraut und Ranunkelstrauch) sowie milder Gaben von Kollegen und Nachbarn (Johannisbeere, Holunder, Astern, Johanniskraut, Storchschnäbel) schnell kostenfrei seine Erstausstattung erhielt. Hinzu kamen meinerseits ein paar Stecklingsversuche (Jostabeere) und Sämlinge (Eberesche, Pfaffenhütchen), die die Vögel in meinen Garten gepflanzt hatten.

So wirkte das immer noch recht kahl, aber zum Glück habe ich letztes Jahr aus Helgas Garten eine Überraschungssamen-Mischung bekommen und aus dem Kleinen Horrorgarten eine Samenspende in Form von Duftwicken, einjährigem Rittersporn und Marrokanischem Leinkraut. Dazu noch die Dahlien und Gladiolen aus dem Testpaket und schon war für zukünftige Sommertage gut vorgesorgt, obwohl die Samen von mir am unglücksseligen Karfreitag ausgebracht wurden.

Nun konnte die Party beginnen! Aus dem bunt gemischten Samentütchen erschienen Cosmeen, Phacelia, Ringelblume, blauer Lein und herrlicher Mohn (von den Sträuchern ist auf den Bildern nichts zu sehen, sie wurden von dem bunten Treiben völlig an die Wand gespielt). Das Leinkraut blüht zu dieser Stunde immer noch und ist die Wucht in Tüten - wie kann eine einzige Art nur in so vielen verschiedenen Farben blühen?





Auch einige wilde Partycrasher mogelten sich unter die geladenen Gäste - weil sie aber so gut gekleidet waren, ließ ich sie gewähren. Eine besondere Show war die Schafgarbe, die trotz umgeklappter Grasnarbe einfach wieder an die Oberfläche trieb und fantastische Dinge mit den Dahlien anstellte - sie gab dem großen Beet ein Thema.



Auch Erdrauch, Sandmohn, Hirtentäschel und Margeriten setzten sich selbst auf die Gästeliste.




Ich hatte einen Heidenspaß, jeden Tag nach dem Beet zu schauen, um Neuigkeiten zu entdecken. Einmal konnte ich blattlausjagende Grabwespen bei der Arbeit an der Mariendistel beobachten, dann wieder fand ich zwei Raupen vom Nachtkerzen-Schwärmer, die die gelben Gäste vertilgten.


Kurz: Leere Beete sind anfangs wunderbar leicht und kostengünstig zu bepflanzen, indem man Blumensamen auf die noch sonnenverwöhnten Flecken ausbringt. Ein paar spontane, wilde Gäste dazu und die Party ist perfekt. Später, wenn das Ensemble schattiger wird, ist es nicht mehr so einfach, Sommerblumen zwischen die Stauden und Sträucher zu bekommen. Und ich als unverbesserlicher Staudenjunkie werde nicht ewig Platz vorhalten können für die euphorischen Einjährigen, die Dahlien und Gladiolen.



Dennoch: Die Samen für das nächste Jahr sind gesammelt, zur Not wird einfach noch mehr Rasen abgestochen! Sonst wäre ich wohl ein schlechter Gastgeber...

21 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    das Beet ist wunderschön! Ich liebe diese bunten Mischungen, in denen sich ungeahnte und ungeplante Partnerschaften zwischen Pflanzen ergeben! Danke für die tollen Bilder!

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  2. Ciao, come sempre è uno spettacolo passare di qui è vedere i tuoi fiori! Complimenti!

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  3. danke für die schönen bilder und anregungen, einen schönen sonntag wünscht angie

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  4. Wunderschöne Blumen...einfach herrlich was die Natur so hervor bringt.

    Liebe Grüße und schönen Sonntag, wünscht dir
    Klaudia

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  5. Ein wunderschönes Beet, unglaublich was man "einfach so" schaffen kann, wenn man zusammenhält. Die Bilder sind so schön!
    schönen Sonntag
    Elisabeth

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  6. danke für den namen der gelben pflanze, liebe elke!!!

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  7. Was für eine Pracht!!
    Herzlichst
    yase

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  8. hallo Elke,

    ich bin auch mal wieder hin und weg von Deinen Bildern. Und immer wieder lerne ich neue Pflanzen kennen (die ich natürlich sofort haben möchte...), wie z.B. das marrokanische Leinkraut. Danke für diesen wunderbaren Beitrag.

    Liebe Grüße
    Lisa

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  9. Liebe Elke,
    ein wunderschönes vielfältiges Beet und
    es gibt so viel zu entdecken! Tolle Bilder!
    Ganz viele liebe Sonntagsgrüße
    sendet dir die Urte :-)

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  10. An dem Beet würde ich auch gerne mal vorbeigehen....so viele tolle Einjährige gibt es. Den einjährigen Rittersporn kenne ich gar nicht, sieht fast besser aus, als die Staude. Herrlich haben sich auch die geschenkten Dahlien entwickelt....hast du sie vor den Schnecken gerettet:-))))
    LG Sigrun

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  11. Liebe Elke, mein erster Kommentar ist im Nirwana verschwunden...
    Diese wilde bunte Mischung zieht einen magisch an. Leider ist der Winteraspekt dieser Beete dann nicht mehr so schön. Aber wie ich dich kenne, hast du das Ass bereits im Ärmel und wartest nun zur Umpflanz- und Staudenteilsaison nur darauf, dem verblühten Beet ein Update zu verpassen.
    Herzliche Grüsse
    Carmen

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  12. Liebe Elke,

    ich freue mich, dass meine Samen in so großartiger Gesellschaft wachsen durften. Und wenn auch nur eine sonnige Lücke bleibt, kommen Leinkraut und Rittersporn im nächsten Jahr bestimmt von alleine wieder.

    Grüße aus dem kleinen Horrorgarten von
    Anja

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  13. Hey, was für eine heisse Sommerparty... da wäre ich auch gerne mitdabei :o). Das marokanische Leinkraut hat es mir angetan. Werde die Augen nach ihm offenhalten und es zur Not einfach kidnappen, damit es in meinen Garten kommt :o). Der Mohn ist ebenfalls eine Augenweide. Bei mir hat es in diesem Jahr mit dem blauen Mohn geklappt... öhm, zwei Blüten haben mir die Schleimis übrig gelassen. Immerhin.
    Hab eine gute Woche.
    Alex

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  14. Das lasse ich mir auch gefallen, liebe Elke. :-) Und so sind auch viele meiner Pflanzen zu mir in den Garten gelangt.
    So manches findet man auch in der freien Natur, jedenfalls das, was nicht unter Naturschutz oder auf der Roten Liste steht. Ob kleine Ausläufer von Sträuchern oder eben Wildrosenabrisse. Zuweilen liegen auch Gartenabfälle am Waldesrand, wie ich das schon in meinem Blog beschrieb vor längerer Zeit, auch da kann man sich Einiges holen.

    Ich hätte auch noch rote Schafgarben abzugeben, die Staude war so umfangreich geworden, daß ich sie teilen mußte. Was da noch ist und überzählig, habe ich noch gar nicht wieder gesichtet. Man kommt ja zu nix. ;-)
    Und Stockrosen-Samen will inzwischen auch kaum noch jemand, selbst auf Nachfrage in meinem Blog... ;-) so daß wir sie wohl nach Guerilla-Art im Stadtgebiet ausstreuen werden ... und von manchen Blumen habe ich einfach vergessen oder hatte keine Zeit, Samen zu ernten ... irgendwann kommt man drüber hinweg und wenn man dann ernten will, sind alle Samen fort ...

    Das marokkanische Leinkraut sieht ja schmuck aus! Kannte ich noch gar nicht.
    Aber so ähnlich habe ich das mit meinen Beeten auch gemacht, z.B. da wo die Weisse Malve wächst - das war eine weißblühende Mischung und das schaut einfach traumhaft aus oder im anderen Hortensien-Rondell die vielen kleinen Zinnien inmitten von Weiss und Kapuzinerkresse mittendrin oder am Apfelbaum u.a. der Lein, zuvor Roter Mohn neben anderen ...
    Deine Vielfalt erinnert mich an den Waldgarten, wo wir Wiesen-Rondelle stehenließen. Auch dort konnte ich so seltene Exemplare, wie den Pinselkäfer, sichten.
    Allerdings sehe ich auch schwarz, was manche dieser Pflanzen betrifft. Jeder Garten hat seine spezielle Situation. Bei uns ist vor allem der Sichtschutz am Zaun wichtig und deshalb müssen früher oder später andere Gewächse hier weichen, damit es nicht zu eng wird.

    Liebe Grüße
    Sara

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  15. Jetzt war ich zu schnell ... danke auch noch für Dein liebes Kompliment! Auch wenn ich das in meinem Blog auch schon beantwortet habe ...

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  16. Hallo Elke,
    ich bewundere, wie schön bunt es in Deinem Garten zugeht. Dass ich Samen sammle und Blumen daraus aussäe, habe ich mir auch vorgenommen.

    Gruß Dieter

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  17. Herrlich, was für eine tolle bunte Vielfalt! Dann wurden die Dahlien dort zum Glück wohl doch von den Schnecken in Ruhe gelassen...Die Kombi mit der Schafgarbe ist wirklich klasse! Ich kann mich gar nicht sattsehen an all den schönen Farben und Formen und mir sehr gut vorstellen, dass Du an dem Beet einen Heidenspaß hattest! Ich wollte auch immer schon eine Fläche nur für Einjährige haben, aber mein Garten gibt so was leider nicht mehr her.

    Liebe Grüße, Bärbel

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  18. Wunderbare Aufnahmen, Elke. Und ich staune immer, wie du aus nichts was machst. Ich kenne auch ein solches Beet, es sieht grauenvoll aus - nicht zu vergleichen mit dem euren.

    Sigrun

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  19. Das Beet gefällt mir total gut - frisch, fröhlich, bunt - genau meins :) Deine Dahlien und Gladiolen sind auch gut angewachsen - meine Bilder folgen demnächst :)

    lg kathrin

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  20. Herrlich Elke!
    Danke für die Idee - da werde ich nächstes Jahr auch mal die Samentüte zücken!
    Wenn doch nur mehr Platz im Garten wär´ ….
    Tolle Bilder (wie immer - aber ich schreib´s einfach auch immer wieder).
    Viele Grüße von Renate

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  21. Das habt ihr aber echt super hingekriegt! Eine tolle Idee eben wieder mal ebenso toll umgesetzt. Deine Bilder sprechen für sich! Bravo.
    Liebe Grüsse
    Ida

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