Donnerstag, 24. Dezember 2015

Grüne Schokolade und fliegende Fische

Neulich habe ich Schokolade für Gärtner gegessen, die war so richtig was für den grünen Gaumen. Nein, nicht was ihr denkt - sie war nicht etwa mit allerhand Gartenkräutern angereichert oder mit Rosenblättern belegt wie eine Hochzeitstorte. Sie war nämlich leibhaftig grün, außen wie innen.

Glaubt ihr nicht? Hier ist sie, kurz vor dem Vernaschtwerden:


Wie das schmeckt? Ich sag es frank und frei von der Leber weg: Merkwürdig. Man müsste Schokoladensommelier sein, um den Geschmack zu beschreiben. Im ersten Moment schmeckt es wie weiße Schokolade, bevor ein penetranter Eindruck von grünem Tee sich breitmacht - und der bleibt.

Wieso das süße Ding diese plakative Farbe hat und nach grünem Tee schmeckt, könnte daran liegen, dass es grünen Tee enthält (zumindest hoffe ich, dass die Färbung nur daher kommt). Süßkram also, der gleichzeitig glücklich und wach macht, das klingt gut, solange man den Tee mag. Diese Gärtnerschokolade lässt uns Mitteleuropäer nicht gerade grün vor Neid werden, sonst gäbe es sie längst auch hier zu kaufen. Gibt es aber nicht. Um in den Genuss dieses Angriffs auf den guten Geschmack zu kommen, muss man schon nach Japan reisen. Oder reisen lassen, wie in meinem Fall.


Eine Idee, die uns die Japaner aber erfolgreich vermittelt haben (mal abgesehen vom Atomausstieg), ist Sushi. Das ist reinste Kunst auf dem Teller und zum Glück auch nur mit Gemüse zu haben.

In unserer Kantine gibt es manchmal Sushi, komplett mit Sojasoßenfischchen, die ich mal wie verrückt gesammelt habe. Wozu wusste ich lange Zeit nicht, bis mir mal wieder das Treibholz vom holländischen Strand in die Hände fiel, samt aufgewickelter Angelschnur mit Originalhaken dran. Letzteres hatte ich eigentlich nur aufgesammelt, damit sich kein Seevogel darin verheddert:


Mit diesen Zutaten lässt sich ein waschechtes maritimes Mobile fertigen! Was man dazu noch braucht, sind eine Schere, eine Kerze und eine Stecknadel.


Erst einmal habe ich die Schraubverschlüsse vom Fischkopf abgeschnitten. Dann bei Kerzenschein die Stecknadel erhitzt und Löcher in die Flossen geschmolzen. Da die Angelschnur so hart ist, kann man sie ohne Nähnadel durch die Löcher stecken und verknoten. Die unteren Fische hängen an den vom Meer professionell angerosteten Angelhaken, nennen wir es mal Edelrost. Das ist etwas mühsamer beim Einfädeln wegen der fiesen Widerhaken - man möchte ab sofort bitte nicht als Fisch wiedergeboren werden.


Die einzelnen Stränge werden am Ende an das Treibholz geknotet.


Fertig sind die fliegenden Fische aus Upcycling-Material und Treibgut - jetzt habe ich mir aber noch ein Stück Gärtnerschokolade verdient!

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Trotz dieses wirklich bemerkenswert unweihnachtlichen Artikels (das Bloggen hab ich echt drauf)  wünsche ich euch Frohe Festtage! 

Samstag, 19. Dezember 2015

Ideen aus dem Hortus insectorum

Nützlinge im Garten zu fördern klingt ziemlich nach Eigennutz, denn die kleinen Krabbler, die wir damit unterstützen, sollen gefälligst unsere Rosen von der Blattlausbelagerung befreien oder den Frostspannern einen wirklich frostigen Empfang bereiten. Doch das ist nur vordergründig so, denn der ganze Lebensraum Garten profitiert von einer großen Vielfalt an Leben und überrascht mit immer neuen kleinen Nutznießern unserer Bemühungen - wie diese mehltaufressenden Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer, die es in meinem Garten etwas zu bunt trieben:

Und wer mag sie nicht, die hübschen Marienkäfer und die adretten Schwebfliegen mit ihren Kunstflugmanövern? Das hier ist meine bescheidene Hütte für Ohrenkneifer, wo sie so richtig auf's Horn genommen werden - eine Wellhornschnecke von der Nordsee mit Moosfüllung:


Einer, der einen Großteil seines riesigen Außenbereichs den Insekten gewidmet hat, ist Markus Gastl, bekannt geworden durch seinen Hortus insectorum - ein wirklich außergewöhnlicher Garten, den man auch besichtigen kann.

Im Ulmer-Verlag ist nun das Ideenbuch Nützlingshotels von Markus Gastl erschienen, das nach einer kurzen Einführung in die Thematik und einer Vorstellungsrunde der Nützlinge Anleitungen für Behausungen und Pflanzenzusammenstellungen gibt.



Die Kapitel zeigen schöne Fotos unter anderem aus dem Hortus insectorum, die Anleitungen selbst sind durch Zeichnungen bebildert. Auf der Homepage des Autors sind einige dieser Illustrationen zu sehen.

Von einfach bis kompliziert ist alles dabei, auch an jede Gartengröße wurde gedacht. Die in Markus Gastls Gartens so präsenten Steinpyramiden und die Etagenwohnung aus Paletten brauchen schon mehr Platz, während die Schubkarre und die Zinkwanne für Falter und Schwebfliegen auch auf dem Balkon stehen könnten. Bei den Staudenkombis wird also auf die Pflanzung in Gefäßen zurückgegriffen, da sonst nicht gebastelt und Dinge recycelt werden könnten. So werden auch Menschen ohne Garten Ideen in dem Buch finden.

Den Eichhörnchenkobel habe ich schon versucht nachzubauen, aber weniger professionell aus Clematis-Ranken, so dass er eher für leichte Zaunkönige zum Übernachten taugt:


Markus Gastl hat in seinem Garten einige dieser Projekte umgesetzt und weiß, dass sie funktionieren. Für manche Ideen hätte ich mir aber Belege zum Erfolg der Idee gewünscht, also Fotos mit Tieren. Ob die aus Filzwolle gestrickte Wollmütze als Meisennisthilfe funktioniert oder eher von den Vögeln zerrupft wird, um an Polstermaterial für ihr Nest zu kommen?



Auch beim Fledermauskasten bin ich mir nicht sicher, ob die innen liegenden Querstreben nicht zur Verstopfung durch Kot führen können. Andere Anleitungen verzichten auf Hindernisse im Inneren des Kastens.
 
Der naturinteressierte Gartenbesitzer wird aber viele Ideen aufgreifen können, die den Artenreichtum fördern. Wenn das schön bebilderte Buch dazu beitragen kann, dass Steine künftig nicht mehr ganze Vorgärten unter sich begraben, sondern in sinnvollen Anordnungen als Mauern oder Pyramiden und vielleicht sogar kombiniert mit Sand oder Totholz Tiere anlocken, dann hat es seinen Zweck erfüllt.

Samstag, 12. Dezember 2015

R.I.P., Tom Bohnen

Vor kurzem verstarb völlig unerwartet "Tom Bohnen". Sein Alter kann nur geschätzt werden, das hat er nie so richtig preisgegeben, da war er eitel. Ich kannte ihn neun Jahre lang, also wird er mindestens zehn Jahre alt gewesen sein. Meine Zeit mit ihm war geprägt durch sein leises, unaufdringliches Wesen. Er war kein Säufer und hat sich nie in den Vordergrund gespielt. Er wurde in aller Stille in der Kompostieranlage Gütersloh beigesetzt. Tom Bohnen war kein geringerer als mein treuer alter Kaffeestrauch, den ich 2006 im Palmengarten Frankfurt geschenkt bekam.

Er hatte diese rätselhafte Krankheit, bei der von heute auf morgen plötzlich alle Blätter herabhängen und mit oder ohne Wasser nichts mehr werden. Das war's dann. Das Laub fällt auch nicht etwa herbstlich ab, es bleibt einfach als Mahnmal hängen und sieht schlimm aus. Vermutlich hat er sich einen Wurzelpilz zugezogen durch so manche zu großzügige Wassergabe. Ich bin untröstlich und noch dazu selber schuld. Das wird bei seinem inzwischen vierjährigen Nachkommen hoffentlich nicht passieren, der auch schon nicht mehr ganz grün hinter den Ohren ist, seine Rinde zumindest sieht schon ehrwürdig gealtert aus:

Toms letzte Beeren konnte ich natürlich nicht wegwerfen und habe die Kaffeebohnen ausgesät.



In einem kleinen Zimmergewächshaus auf der sonnigen Sommerfensterbank im Wohnzimmer ging das Keimen für Kaffeeverhältnisse in atemberaubender Geschwindigkeit vonstatten: Kaum wartete man vier Wochen, waren die Sämlinge auch schon da.
Und nun stehe ich da mit der großen Kinderschar. Ich kann sie jetzt nicht einfach in verantwortunglose Hände abgeben, dazu sind sie zu wertvoll. Und gute Kaffeetanten sind schwer zu finden. Also habe ich erst einmal umgetopft, kommt Zeit, kommt Besitzer.

Soll es ein Geschenk werden, lassen sich gerade bei Nutzpflanzen sinngemäße Behältnisse finden. Eine selbgstgezogene Zitrone in eine Zitruspresse zu pflanzen oder eine Chili in einen Feuerlöscher wird vielleicht etwas schwierig, aber gerade beim Kaffee klappt das hervorragend. Hier sind gebrauchte Papp-Kaffeebecher ganz witzig. Eigentlich versuche ich die Einwegbehälter zu meiden wie der Teufel das Weihwasser, aber manchmal werde ich auch schwach. Auf diesem steht drauf, was drin ist: 100% arabica. Stimmt, so heißt er, der Kaffee: Coffea arabica, habe die Ehre.


Auch diese Probedöschen, die einmal geröstete und damit zuverlässig abgetötete Kaffeebohnen enthielten, sind eine nette Ummantelung für kleine Keimlinge, die den Besitzer wechseln sollen - nach dem Motto Phönix aus der Asche:



Als Geburtstagsgeschenk habe ich einen Porzellan-Kaffeefilter bepflanzt, denn er hat unten praktische Ablauflöcher. Eine Untertasse dazu und nichts kann mehr auslaufen. Auch ein Übergießen ist bei dieser Variante eher unwahrscheinlich, da dies schnell in einer Überschwemmung endet:


Ein Kaffeekind werde ich aber behalten, als Erinnerung an Tom Bohnen und weil man nie weiß, wann sie welken...

Sonntag, 6. Dezember 2015

Wer nicht fragt...

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Stimmt. Und wer nicht fragt, bleibt auch pflanzenlos. Wenn man sich überwinden kann, den Mund aufzumachen, bekommt man das Kompostmaterial anderer Leute ganz schnell in die Hand gedrückt. Nur keine falsche Scham - die meisten Gartenmenschen sind froh, übrige Pflanzen in gute Hände abzugeben.

Die Frage geht natürlich leichter von den Lippen, wenn man den Garten länger kennt und am besten schon ein paar Mal mit den Besitzern geplaudert hat. Ich zum Beispiel liebe es, bei sonnigem Wetter dem Besuchergarten in einer Schrebergartenkolonie einen Besuch abzustatten, entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das Gartentor ist immer geöffnet.




Hier kann man sich tolle Anregungen holen, die älteste Gartenlaube Bielefelds namens Dora bewundern und sich mit den Fröschen messen: Wer hat die schnellere Reaktionszeit: Frosch oder Fotograf?

Am Gartenzaun steht sogar der einzige stadtbekannte Bienenbaum Bielefelds, zumindest ist es der einzige, den ich noch kenne, nachdem das Exemplar im botanischen Garten dem Erdboden gleichgemacht wurde:


Mittlerweile kennen auch die Schrebergärtner die Kamerafrau schon, die immer den Amphibien und Insekten auflauert.

Im Sommer konnte ich hier ausgiebig das Paarungsverhalten der Wollbienen am Herzgespann (Leonurus cardiaca) und am Heilziest (Bild) ablichten. Die Gelassenheit in diesem Garten färbte auch auf die gestreiften Brummer ab und ich durfte sie in eindeutiger Lage fotografieren.


Im Herbst aber lag das arme Herzgespann zu oberst auf einem Haufen alter Maisstrünke. Das Ende war nah für diese fantastische Staude. Zum Glück waren die Herren des Besuchergartens gerade auch nah und ich konnte sie fragen, ob sie mir das Herzgespann überlassen würden. Bei solchen Gelegenheiten kann ich immer ganz schlecht den Mund halten. Und das hat sich gelohnt: Ich durfte es mitnehmen, vorher haben wir noch über den besten Zeitpunkt zum Dahlienroden geredet.


Nun ist die Pflanze im Null-Euro-Beet zuhause, nachdem ich ihr vorher mit chirurgischer Präzision noch den Springklee aus den Wurzeln operiert hatte. Ihre Nahtoderfahrung und den Transport hat sie gut überstanden und ist sogar schon ein bisschen gewachsen. Die Blütenstände habe ich abgeschnitten und in Erde gesteckt. Es sieht so aus, als würden selbst die noch anwachsen.

Pflanzengeschenke mit Geschichte(n) sind doch in jedem Fall besser als gekaufte!

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Die Gewinnerin der Verlosung des Buches "Mein Herbarium" ist Frauke! Herzlichen Glückwunsch!

Samstag, 28. November 2015

Pflanzen unter Druck (mit Verlosung)

Früher war alles besser. Und aus Holz. Meine Pflanzenpresse zum Beispiel, mit der ich damals sämtliche Herbstblätter geplättet habe, die bei drei vom Baum waren. Das war, nachdem ich allzu viele dicke Wälzer im elterlichen Bücherregal als Laub-Entsafter missbraucht und mit grünen bis braunen Flecken verziert hatte. Das kam komischerweise gar nicht gut an. Der hölzernen Presse waren solche Saftmale ziemlich egal und außerdem konnte sie viel mehr Druck aufbauen.




Warum ich damals kein ernsthaftes Herbar angelegt habe, weiß ich auch nicht mehr. Botanik-interessiert war ich eigentlich, und habe dank des wilden Truppenübungsplatzes in der Nähe sogar fantastische Pflanzen wie Tausendgüldenkraut, Dornige Hauhechel und Zahntrost gefunden. Die weißblühende Pflanze im Bild ist Graukresse:



Aber ohne Saft und Kraft verewigt und beschriftet wurden sie nie, dabei ist ein Herbarium eine ebenso preiswerte wie lehrreiche Angelegenheit. Was man selbst entdeckt, gepresst, eingeklebt und katalogisiert hat, das bleibt hängen. Das geht auch mit Gartenpflanzen und das Einkleben und Beschriften ist gerade im Winter eine schöne Erinnerung an den Sommer.

Vor ein paar Wochen ist eine Hommage ans Herbarium erschienen - ein Prachtband für Pflanzenfreunde:

Mein Herbarium

Kräuterschätze und die Lust des Sammelns
Mit Illustrationen von Birgit Lang
39,00


Quadriga-Verlag
Hardcover, 144 Seiten

Das Besondere: Es sind die Etiketten des Herbariums von Christel Herrich abgebildet, das sie in den 50er Jahren rund um Bautzen (Sachsen) angelegt hat. Schon damals hat sie sich vor allem für Heilpflanzen interessiert und daher auch den Nutzen der Pflanzen akribisch notiert. Das in traditioneller Buchbindekunst opulent ausgestattete Werk erzählt kleine Anekdoten und Wissenswertes zu den Pflanzen. Dazu gibt es Zeichnungen, die den Herbariumsexemplaren ähneln, aber doch plastischer gestaltet sind. Beeren hätten im Original sicher Matschflecken hinterlassen, in diesem Buch aber sind sie unversehrt.

Man staunt, was Frau Herrich damals alles gefunden hat - eine Hauhechel am Bahndamm ist mir zum Beispiel noch nie untergekommen. Und so ist das Buch auch eine Mahnung, auf die Schätze der heimischen Flora gut aufzupassen, denn was damals noch ohne mit der Wimper zu zucken für das Herbarium plattgedrückt wurde, würde man heute entweder gar nicht mehr finden oder nicht pflücken wollen, weil es so selten ist.

Früher war also doch manches besser. Dieses Prachtexemplar von Buch ehrt die alten Zeiten mit seinem Leineneinband und den kostbaren Details. So finden die kleinen Pflanzenschätze einen würdigen Rahmen.


Der Quadriga-Verlag hat mit netterweise angeboten, ein Exemplar an euch zu verlosen. Schreibt mir einfach einen Kommentar bis zum 5.12.2015, 0 Uhr, und ihr nehmt an der Verlosung teil. Eure Adresse gebe ich dann an den Verlag weiter, denn das Herbarium wird direkt an euch versandt.

Sonntag, 22. November 2015

Fotowettbewerb Günstig Gärtnern 2015 - Die Gewinner

Applaus, Applaus für die diesjährigen Gewinner des Fotowettbewerbs Günstig Gärtnern 2015!

5 Teilnehmer dürfen sich über je zwei Bio-Tulpsensets von Natural Bulbs aus Holland freuen.

Es waren wieder tolle, inspirierende Projekte dabei, aber seht selbst:

Der erste Platz geht an Doris aus Franken mit ihrem Insektenhotel, das vorher ein Kaninchenstall war. Sie schreibt dazu: "Der alte Stall sollte eigentlich auf dem Sperrmüll landen, aber durch ein wenig graue Farbe und bestückt mit Schilfmatten und durchlöcherten Hölzern ist er zur Wiege für Wildbienen und andere Krabbler geworden." - ist er nicht wunderschön?


Den zweiten Platz belegt Kerstin mit ihrem todschicken Anlehngewächshaus aus alten Fenstern und gebrauchten Balken - und hübsch bepflanzt ist es auch!



Der dritte Platz geht an Sigrun mit ihrem gekrönten (und nun auch preisgekrönten!) Scherbengarten - denn Sempvervivum ist sich auch in zerrütteten Verhältnissen nicht zum Wachsen zu fein  - und dekorativ ist der Topfgarten aus zerbrochenen Tonwaren allemal:



Senna aus Gera überzeugte mit ihrer Kräuterspirale und landet auf dem vierten Platz - das Besondere hier: Die Steine sind nicht etwa aus dem Baumarkt, sondern alte Hausfundamentblöcke. Sie schreibt: "Die Fundamentblöcke habe ich nach dem Abriss eines Hauses recycelt und sie mit kleineren gerundeten gefundenen Steinen gestaltet." Nachahmenswert - und die Anleitung gibt es gleich dazu:




Auf dem 5. Platz ist Margit. Sie zeigt uns ein Upcycling-Projekt für die Vögel. Sie hat das eigentlich hängende Futterhaus aufgeständert und aus einer Plastikflasche einen Futterspender gebaut. Die Anleitung: "Ein Futterautomat aus einer alten Plastikflasche ist schnell hergestellt und das Futter bleibt sauber! Dazu an einer nicht zu weichen Plastikflasche zwei Öffnungen anzeichnen - jeweils ca. 3 cm x 0,5 cm. Mit einem Cutter vorsichtig ausschneiden. Mit der Heißluftpistole oder einem Föhn die obere Kante erhitzen und nach innen drücken. Vorsicht!!!! Das Plastik kann sehr heiß werden. Daher evtl. einen Schraubenzieher zu Hilfe nehmen. Fertig! "



Hier noch weitere Ideen:

Kathrin aus Hürth zeigt eine alte Kommode, die sie weiß gestrichen und mit einer Marmorplatte aus einer Haushaltsauflösung bedeckt hat. So steht sie gut geschützt auf der Terrasse. Darüber hängt ein kleines Regal aus Palettenholz und ein Mobile aus Schwemmholz vom Bodensee:



Pascale hat eine Palettenschaukel gebaut:



Die Farbe Blau ziert auch die bemalte Holzkiste für Kräuter von Sophie:


Horst aus Düsseldorf baute den Singvögeln ein Futterhaus mit Energieblöcken, Modell "Sing Sing" - damit der Eichelhäher den kleinen Besuchern nicht alles wegputzt:



Sara hat Regalteile vom Sperrmüll zu Pflanzenstützen aufgewertet - sie machen sich im Garten gut:



Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern und wünsche den Gewinnern ganz viel Spaß mit den Bio-Blumenzwiebeln!

Samstag, 14. November 2015

Wintergesänge

Im Herbst und Winter herrscht das Schweigen im Walde. Viele Singvögel sind hauptberuflich nun mit Überleben statt Brüten beschäftigt und halten den Schnabel. Nur Kontaktrufe sind zu hören, Balzgesänge gibt es nicht mehr. Das ist mit ein Grund, warum dem Winter so ein bisschen der Pfiff fehlt. Wenn da nicht ein kleiner, kulleräugiger Vogel wäre, der zur Ehrenrettung der dunklen Jahreszeit beiträgt: Das Rotkehlchen ist der Held der Wintertage und - nächte, wenn es unermüdlich seine perlenden Strophen hören lässt.

Ohne Rotkehlchens Gesangstalent wäre der Winter also noch schwerer zu ertragen. Und noch etwas macht die kleinen Federtiere so wertvoll: Sie lieben die orange-roten Früchte vom Pfaffenhütchen, die zufällig dieselbe Farbe haben wie ihr Gefieder. Und was zum Schnabel hineingeht, muss früher oder später hinten wieder herauskommen, und zwar keimfähiger als je zuvor und mit einer Starterportion Dünger ausgestattet.


Rotkehlchen sind Pfaffenhütchens Freund und bester Kunde (im Bild mampfen sie an Euonymus planipes). Dank der trällernden Vögel wächst in meinem Garten nun auch ein stattliches Exemplar von Euonymus europaeus, das mir Rotkehlchens spendiert haben.


Dass es da ist, ist an sich schon ganz schön, denn es sind gerade im Herbst fantastische Sträucher, die mit rotem Laub und rot-orangefarbenen Früchten entzücken. Doch das ist noch nicht alles: Meine Rotkehlchenspende wächst exakt mittig hinten vorm Gartenzaun. Genau genommen wächst es im Gartenzaun. Man möchte meinen, die Vögel hätten ein Gespür für Aesthetik und Symmetrie. In Wahrheit stand dort mal die Harlekinweide, die wir fällen mussten. Und zu ihren Lebzeiten saß wohl öfter ein sattes Rotkehlchen in ihren Zweigen und hat das Pfaffenhütchen gesät. Da hat man als Vogel auch viel mehr von.


Sämlinge erkennt man an ihren grünen, kantigen Zweigen, die später Korkleisten ausbilden. Ein weiteres Merkmal sind die glänzenden, großen Blätter, die sich derb anfühlen und ein bisschen an Kirschlaub erinnern. Die Blüten sind unspektakulär. Letztes Jahr zeigten manche Sträucher eine zweite Blüte im November (erstes Bild ganz oben Mitte). Pfaffenhütchen haben es immer eilig und wachsen rasch.


Mein Pflänzchen muss sich zunächst ganz tapfer im Schatten der Weide hochgearbeitet haben. Erst nachdem sie weg war, lief der Strauch zur Höchstform auf und bildete rasend schnell eine schmale Krone, die den Zaun weit überragt. Dieses Jahr schon gab es die ersten Blüten und sogar ein paar Früchte. Nur die Sache mit der hübschen Herbstfärbung muss mein Strauch noch üben.

Ich bedanke mich daher ganz herzlich bei allen Rotkehlchen für ihren Wintergesang und das Pfaffenhütchen. Ihr dürft jederzeit seine Früchte haben!

Samstag, 7. November 2015

Fotowettbewerb Günstig Gärtnern 2015

Aller guten Dinge sind drei und deshalb gibt es auch dieses Jahr wieder den bewährten Fotowettbewerb zum Thema Günstig Gärtnern! Denn nun, wo sich der Garten eher braun-grün als bunt zeigt, ist es an der Zeit, die Bilder der Gartensaison noch einmal hervorzukramen. Vielleicht ist ein Foto dabei mit einer guten Idee zum Recycling im Garten, einer geretteten Pflanzen oder etwas Selbstgebautem?

Der Fotowettbewerb 2015 ist hiermit feierlich eröffnet!


Als Inspiration hier die Gewinnerbilder vom letzten Jahr: 





Und wenn euch beim Betrachten der Bilder ganz wehmütig ums Herz wird, weil der nächste Sommer so unfassbar weit weg erscheint, könnt ihr euch schon auf ein blühendes Frühjahr freuen!

Es gibt nämlich ganz frühlingshafte Preise: 5 Gewinner dürfen sich über je zwei Tulpensets von Natural Bulbs aus Holland freuen. Es sind aber nicht irgendwelche Zwiebeln, sondern echte Bioware, wie man sie nur selten im Handel findet! Da es nach wie vor mild genug ist zum Blumenzwiebel-Versenken im Garten, könnt ihr auch jetzt noch die schönste Vorfreude der Welt pflanzen. Sollte es doch sibirisch kalt werden oder ihr nur einen Balkon haben, ist natürlich auch eine Pflanzung im Kübel möglich.



Mein Paket ist heute angekommen und enthielt gesunde, kräftige Tulpen- und Krokuszwiebeln:




Die Pakete werden direkt aus Holland an euch versendet, daher muss ich die Adressen der Gewinner an Natural Bulbs weitergeben.

Die Gewinnerfotos und einige weitere schöne Ideen werden hier Ende November veröffentlicht. Die Jury bin ich.


Schickt eure eigenhändig aufgenommenen Lieblingsbilder mit einem kleinen Text bis einschließlich  

21.11.2015
an folgende Adresse:  
guenstig_gaertnern(ät)gmx.de
Ihr findet sie auch in meinen Profildaten.

Die Bilder sollten nicht im Original geschickt werden, damit mein Postfach nicht platzt - 1024 Pixel Seitenlänge sind vollkommen ausreichend. Bitte fügt eurer Email auch gleich eure Adresse hinzu, damit eure Tulpensets bald in die Erde kommen. Wer einen Blog pflegt, kann auch den nennen, dann werde ich ihn verlinken. Ansonsten werde ich nur den Vornamen und Heimatstadt der Gewinner bekanntgeben - eure Anonymität bleibt also gewahrt.

Das Kleingedruckte:
Die Einsender bestätigen, dass Sie im Besitz der Bildrechte sind und dass die Bilder frei von Rechten Dritter sind. Falls auf den Bildern Personen abgebildet sind, müssen diese mit einer Veröffentlichung einverstanden sein. Die Teilnehmer räumen "Günstig Gärtnern" die Nutzungsrechte an den eingesandten Fotos ein, um sie hier im Blog für unbeschränkte Dauer  zu zeigen. 
Der Rechtsweg ist vollkommen ausgeschlossen. Ich wollt's nur sagen.


Und nun zeigt's mir wieder mal -  ich freue mich auf eure Ideen!