Samstag, 16. April 2016

Upcyceln wie die Profis

Wer waschechtes Upcycling sehen möchte, der muss Schrebergärten besuchen. Dort gibt es die einfallsreichsten und lustigsten Kreationen zu sehen, die Ihresgleichen suchen. Dinge, die andere wegwerfen würden, werden zum Kunstwerk mit Zweitnutzen.

Sie haben sogar das Rad neu erfunden und benutzen es nun als Johannisbeerzwinger, damit der leckere Strauch nicht immer so in die Breite geht:

Hier wurde eine alte Felge zu einem bunten Windrad umgebaut:


Legendär auch diese historische Bushaltestelle mit Bielefelder Flair und  integriertem Mülleimer, der manchmal bepflanzt wird. Wer weiß, vielleicht hat der Garteninhaber zu den Glanzzeiten dieses Schildes innige Stunden mit ihm in großer Erwartung dem nächsten Linienbus entgegengefiebert?


Dieser Sonnenschirm, der aussieht wie eine Mondlandefähre, ist zwar nur noch ein Gerippe und spendet auch keinen Schatten mehr, hält aber einen Topf Erdbeeren von den Schnecken fern mit seiner neuen Offenheit. Außen herum könnten sich Bohnen in die Luft schwingen:


Garantiert sicher vor Kaninchen leben diese Stiefmütterchen und haben noch dazu eine gute Aussicht im alten Einkaufswagen, wenn auch ein bisschen vergittert wie im Pflanzengefängnis:



Die ostwestfälischen Beispiele zeigen: Schrebergärtner waren schon Meister im Upcycling, bevor das Wort überhaupt erfunden wurde.

Wie das im kleineren Rahmen auch im Hausgarten geht, zeigt das Buch "Upcycling im Garten" von Beate Walther, erschienen im Ulmer-Verlag.


Es ist absolut anfängertauglich und bietet nicht nur recycelte Behälter für Aussaat und Anzucht, sondern liefert die Anleitung gleich dazu, wie man die Samen und Pflanzen behandeln muss, damit es was wird. Auch dekorative Elemente sind dabei, etwa Topfmanschetten aus alten Jeans oder Gitterkörbe für Blumengestecke.

Die Bilder sind schön gemacht und auch das Layout wirkt frisch und fröhlich, untermalt mit kleinen Zeichnungen.

Ganz besonders gut hat mir die alte Waschtrommel als mäusesicherer Überwinterungsspeicher für Möhren und anderes Gemüse gefallen. Das sieht toll aus und ist wie geschaffen für den Zweck.

Da werden sicher auch noch die findigen Bielefelder Schrebergärtner blass vor Neid!

12 Kommentare:

  1. Ja, Upcyceln gab es schon, bevor es so hieß,
    und da war es oft noch origineller!

    Elke, du kennst dich doch mit Gartenbüchern aus...
    Hast du "3-Zonen-Garten" von M. Gastl schon gelesen?

    Grabegabel-Grüße
    von Gine

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  2. also ehrlich gesagt schüttelt es mich immer ein bisschen bei so schrott in den beeten......
    altmetall bring ich lieber zum recyclinghof. pflanzenstützen müssen bei mir so unauffällig wie möglich sein - und gartendeko finde ich prinzipiell überflüssig - schliesslich sind doch die pflanzen deko genug. blumentöpfe und pflanzenpaletten werde aufgehoben und solange wiederverwendet bis sie zerfallen - da muss ich keine konservendosen auswaschen.
    einzige "wiederverwendung" - die ziegel von unseren mauerdurchbrüchen begrenzen jetzt das blumenbeet.....
    aber ich bin auch ein radikaler ästhet :-)
    xxxxx

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  3. Mein Nachbar verwendet die alte Trommel als Feuerschale für kalte Abende...:-)
    Tolle Ideen hast du eingefangen. Meine Johannisbeersträucher könnten so einen Rad-Bändiger gut gebrauchen. Auf dem Cover vom Buch sehe ich alles, was ich auch verwende....:-)
    Eins schönes Wochenende,
    LG Sigrun

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  4. Ha, das mit dem Einkaufswagen ist klasse! Da dümpeln im Keller meiner Mutter noch immer 2 meiner Jugendsünden herum, die eine neue Aufgabe suchen. Ihnen wurde nämlich schon mehrfach mit dem Schrottplatz gedroht. Das Bild sollte ich wohl mal meiner Mutter zeigen, dann könnte sie ihre Kübelpflanzen immer der Sonne nach schneckensicher im Schattengarten umherfahren ;-)
    VG Silke

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  5. Hallo Elke,
    manchmal gibt es doch total geniale Ideen. Man muss nur darauf kommen.
    Schönen Sonntag noch
    Liebe Grüße
    der gartenengel

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  6. tolle Ideen sind dass
    und leicht umzusetzen
    liebe Grüße
    Rosi

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  7. Früher gab es ja nicht so viele Sachen zu kaufen und so war man zwangsweise zum Upcycling "gezwungen"! Alles wurde verwertet und man hauchte alten Sachen neues Leben ein. Weggeworfen wurde nichts!
    Heute ist man schneller dabei, etwas wegzuwerfen und etwas Neues zu kaufen. Aber gerade im Garten kann man viele Dinge wiederverwerten!
    Viele Grüße von
    Margit

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  8. Huch, jetzt ist er weg, der Kommentar. Also nochmals, ich finde es sehr schön, denn es gibt dem Garten eine Individualität. Es sollte jedoch zum Stil des Gartens passen und nicht im Übermaß vorhanden sein (dies gilt aber für jedes und alles, auch normale Deko). Schön verstreut und um das Auge einzufangen - eine wunderbare Sache. Das Buch werde ich mal anschauen müssen ... Vielen Dank! LG Marion

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  9. Hallo Elke,
    wirklich interessante Kreationen - in Schrebergärten mag ich es schon. Mein Schwiegervater, der Gärtnermeister war, hatte eine alte Waschmaschinentrommel in die Erde versenkt und benutzte sie als Erdmiete für seine Möhrenernte. Zur Beschriftung meiner kleinen Hostatöpfe verwende ich die Holzspieße der Bratwurstschnecken etc. bloss es dauert, weil wir sie eher selten essen. ;-)
    LG Marita

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  10. Hallo Elke,
    ich bewundere auch die kreativen Verwendungsideen in vielen Kleingaerten! In meinem Garten versuche ich immer, einen Mittelweg zwischen Nützlichkeit und - für mich- "Schoenanzuschauen" zu finden, was nicht immer leicht ist ; ), aber Herausforderungen sind ja spannend! Bin bei Dir sporadische, stille Leserin und würde mich sehr freuen, wenn Du auch in meinem erst deit April online gegangenen blog "kleingartenplausch.com" mal vorbeischauen magst?
    liebe Grüße

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  11. Interessante Ideen. 'Ökonomisches' Gärtnern, jedoch im Kleinstgarten, ist bei mir auch so ein Thema... ;-)
    http://becomingcountrypotato.blogspot.de

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  12. Neenee, :-)
    was es alles für Ideen gibt!
    also die Fahrradfelgenhalter haben
    schon was :-)
    Liebe Grüße Urte

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