Samstag, 6. Januar 2018

Bodenständig und lecker

Das ist ja mal wieder typisch. Ich wollte wie immer Feldsalat als Nachkultur in die Tomatenkübel säen. Hab ich auch gemacht, aber Frau Vergissmeinnicht hat mich mal wieder komplett überrumpelt und ist schneller gewachsen als der Salat. Weil es am Wochenende zuverlässig kein gutes Wetter gab, habe ich die Geburtenkontrolle bei Myosotis etwas vernachlässigt. Das nutzen die schamlosen Schnellkeimer natürlich gnadenlos aus.





Aber gibt es keine Alternativen zum Feldsalat, die man ohne vorhergehende Planung ernten kann?

Zum Glück gibt es die. Wer sich jetzt am Boden duckt und darauf hofft, nicht entdeckt zu werden, ist so manches wintergrüne Wildkraut, landläufig auch als Unkraut bezeichnet.

Da wäre zum Beispiel die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), die man sowieso bald mal aus den Beeten jäten wollte, warum also nicht jetzt im Winter? Die Blätter sind essbar, der eigentliche Knaller sind aber ihre Wurzeln, die ein Aroma wie Gewürznelken haben. Mit ihnen kann man Getränke aromatisieren. Der Geschmack der Blätter wird oft als bitter beschrieben, bei der Jungpflanze, die ich probiert habe, waren sie das aber gar nicht. Sie schmeckten eher nach rohen Champignons.


Auch der Gundermann wächst in milden Wintern einfach weiter und ist immer gut für ein bisschen grüne Würze im Essen.

Falls die Knoblauchsrauke es in den Staudenbeeten allzu bunt getrieben hat, können einzelne Blätter nun für den Kräuterquark genutzt werden. Sie schmecken scharf wie Kresse mit einem Hauch Knoblauch.


Gänseblümchen im Rasen sind ein adäquater Feldsalat-Ersatz, allerdings finde ich die zu nett zum Essen. Haben sie noch mal Glück gehabt. Allenfalls die Blüten, die dank der milden Temperaturen erschienen sind und sowieso kaum Insekten anlocken, würde ich ernten wollen.


Die Möglichkeiten, ein bisschen winterliche Jätegymnastik mit einem leckeren Küchenbonus zu verbinden, sind also unbegrenzt. Und die Vergissmeinnicht dürfen jetzt auch bleiben, über die freue ich mich dann im Frühling.

19 Kommentare:

  1. An deine Vergissmeinnichtblauen Töpfe vom letzten Frühjahr kann ich mich noch gut erinnern....:-) Hab gerade über meine Hornveilchen in den Töpfen gestaunt, die mich überall anlachen. Hier wird auch gerade durchgeglüht. Der Regen scheint ihnen nichts auszumachen obwohl hier überall Hochwasser auf den Wiesen ringsum ist. Bei mir steht jetzt schon Wasser in der Kräuterspirale...da brauche ich gar keine Feuchtzone mehr anlegen...ist schon da.
    LG Sigrun

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  2. Danke für den schönen Tipp zu den Wildkräutern,
    nun weiß ich wozu die maulwurfserde gut ist, für mein Anzuchtbeet im Kübel.
    denn aus dieser tiefe ist es frei von Saaten und Insekten ...
    mein Mutter nahm diese Erde immer für ihre topfplanzen, allerdings war es auch eine humose moorige Wiese.
    Liebe Grüße von Frauke

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  3. Heute ist es auf jeden Fall so schön, dass man endlich wieder mal hinaus kann! Warum also nicht ein paar Wildkräuter ernten? Eine tolle Sache!
    Viele Grüße von
    Margit

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  4. Liebe Elke,
    wie praktisch, jäten und gleichzeitig einen Küchenkräuterstrauß binden. So soll es sein. Knoblauchrauke muss ich mir merken. Danke.
    Einen schönen Tag noch
    Loretta

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  5. Gundermann habe ich leider inzwischen zu wenig in der Wiese. Knoblauchsrauke - gut, dass Du mich daran erinnerst. Den Löwenzahn in der Wiese könnten wir jetzt auch besser verwerten, eh sich nach dem Kürbis die Schnecken dann daran vergreifen. Aber die ziehen dann ja meist die Schneeglöckchen vor :-( Und danke für den Tipp mit dem Nelkenwurz. Den habe ich heute beim kurzen Spaziergang durch den wirklich wilden Wildwuchs zwar nicht gesehen, aber der treibt schon seit einigen Jahren bei uns sein Unwesen. Dann wird er demnächst mal verwertet!

    Schön, dass die Lenzrosenkinder sich endlich auch bei Dir outen. Unsere Mutterpflanzen sind trotz der umgekippten Bäume noch weit zurück. Lediglich eine sehr Frühe am Lenzrosenweg und einige in Kübeln am Haus blühen schon vereinzelt oder zeigen zumindest Knospen.
    VG Silke

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  6. Ja, die lieben Myosotisse quetschen sich wirklich oft dazwischen. Aber ich mag sie schon. Und nach der Blüte braucht man siche keinen Kopf machen, dass sie nicht wiederkommen, wenn man sie ausreißt. Irgendwie praktisch.
    Ein paar deiner Kräuter finde ich auch bei uns in der Wiese...und seit Jahren keimt auch der Postelein immer wieder im Frühjahr - natürlich auch an Stellen, die ersich selbst aussucht.

    Momentan ist der Garten so naß, dass es unter den Schuhsohlen nur so quatscht. Das ist auch gut so, denn es ist ja eigentlich Gartenpause angesagt.

    Liebe Grüße

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  7. Hallo Elke,
    heute hatten wir endlich einen sonnigen Tag und somit war der Foddo bei meiner Gartenrunde dabei. Es linst schon vieles aus der Erde - Allium ist schon weit ausgetrieben und besonders das Märzenbechergrün an der sonnigeren Stelle hat schon ordentlich an Höhe. Und hier sind's die Hornveilchen, die munter durch den Garten wandern und teils blühen. Deine grünen Salatzutaten hätte ich jetzt nicht als salattauglich vermutet.
    Lieben Gruß von Marita

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  8. Wildkräuter sind bei mir bisher nicht oft auf dem Speiseplan, da ich mich noch nicht sonderlich gut damit auskenne. Aber es scheint da wirklich den einen oder anderen Schatz zu geben, welchen man durchaus mal mit ins Essen geben kann. Vielen Dank für die Informationen hierzu. Noch alles Gute wünschend für 2018 verabschiede ich mich für heute! LG Marion

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  9. Bei mir wächst weder Feldsalat noch Vergissmeinnicht... aber der Schnee ist auch weg.
    Neu ist mir, dass das ich Geum essen könnte.... meines blüht gelb und ist einfach nicht wegzubekommen. Ist es das, welches auch als Salat durchgeht?? Dann würde ich jetzt tatsächlich jäten gehen.
    Herzlichst
    yase

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  10. liebe Elke, fein im winter so frische wildsalatblätter zu pflücken, habe hier an den feldsalat gedacht der inzwischen schon schön aussieht (zwischen neue erdbeerpflanzen im herbst gesäht) aber vergissmeinnicht habe ich vergessen zu sähen ;)
    frohes neues jahr !

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  11. Toll, dein Gang durch deinen Garten mit den Wildkräutertipps. Auch bei mir haben die Wildkräuter Narrenfreiheit bis zu einem gewissen Grad, dann werden sie gegessen. Mein Mann ist ein eifriger Sucher im eigenen Garten und immer mit Erfolg. Da wir zwischen den Reben Feldsalat finden, den Wilden, sind wir immer bestens damit versorgt. Ich habe im Garten etwas zu spät Feldsalat gesät und unser Max (Kater) hat kräftig darin gescharrt und nun ist er ersten noch zu klein und zweitens dünn besiedelt. Ich werde gleich schon mal einen Post mit den gestern entdeckten Frühblühern einstellen.
    Dir ein gutes Gartenjahr in 2018
    liebe Grüße
    von Edith

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  12. Liebe Elke, Danke für die praktischen Tipps, bei mir tut sich noch gar nichts in den Töpfen, obwohl der Winter so mild war. Aber dafür ist auch niemand an meine Meisenknödel gegangen. Flaute auf dem Balkon, hoffentlich bekommen wir ein bombiges Frühjahr als Entschädigung. Herzliche Grüße, Carla

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  13. Liebe Elke, da wächst ja einiges im Garten, dass man bedenkenlos essen kann. Gundermann und Gänseblümchen haben wir auch sehr viele, aber bei den Gänseblümchen halte ich es so wie Du, ich freue mich auf die Blüte im Frühling. Ein paar zarte Blüten habe ich allerdings bereits entdeckt.

    LG Kathrin

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  14. Hallo liebe Elke,
    wie immer schön zu lesen, Dein Beitrag :-)
    Bin grad weit weg von meinen Gänseblümchen in einer Halbwüste (Südspanien). Aber auch da gibt es was zu entdecken - wilden Thymian und Rosmarin haben wir schon gefunden. War lecker in der Tomatensauce.
    Bis bald wieder und viele Grüße von Renate

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  15. ja.. es grünt so Einiges vor sich hin..
    interessant was man alles essen kann
    ich habe auch wilde Rapunzel im Garten .. muss mal schauen ob sie wieder gekommen sind ;)
    liebe Grü0e
    Rosi

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  16. Hallo Elke,

    ach ja, der Gundermann, da war ja was in Beet, Rasen, nächstem Beet und so weiter. Also ran an die Blätter und rin in'n Salat.

    Beste Grüße für ein gesundes Jahr!
    Xenia

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  17. Liebe Elke, vielen herzlichen Dank für die Glückwünsche :)

    LG Kathrin

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