Bevor ich in Urlaub fahre, und sei es nur für ein verlängertes Wochenende, werden meine Zimmerpflanzen noch mal nach Strich und Faden verwöhnt. Vertrocknungsanfällige Kandidaten und die Orchideen nehmen ein wohltemperiertes Vollbad für ihren Wurzelballen, um sich noch mal richtig volllaufen zu lassen. Andere bekommen Flüssigdünger eingeflößt, großblättrige werden abgestaubt. Mittlerweile sind die grünen Wohnzimmerbewohner bestimmt ganz misstrauisch, wenn sie aus heiterem Himmel nach einer Hungerkur so eine Wellnessbehandlung genießen dürfen: "Aha, fährt sie also wieder weg und lässt uns hier alleine. Na, toll. Aber mit uns kann man's ja machen, wir laufen schon nicht weg."
Ich weiß nicht, ob es an der ganzen Düngerei infolge der vielen Kurzurlaube liegt, oder ob die Pflanzen sich vor lauter Verlassensängsten jetzt einschmeicheln wollen, aber der Rhipsalis, den ich 2014 aus einem abgebrochenen Ast aus dem Supermarkt gezogen habe, läuft dieses Jahr zur hängenden Hochform auf. Seitdem er einen Ampeltopf in luftiger Höhe bekommen hat, fühlt er sich sowieso wie der König der Welt und ist sehr lang und verzweigt geworden. Vor Kurzem bemerkte ich dann, dass er an manchen Zweigenden so kugelige Dinger bildet - ist denn schon Weihnachten?
Ich habe kaum zu hoffen gewagt, dass es Blüten sind, denn einen blühenden Kaktus sieht man auch nicht alle Tage. Nun ist es aber passiert: An den langen Zöpfen trägt der Rhipsalis Blümchen, ganz in Weiß. Und ich bin stolz wie Oskar und würde am liebsten jedem ein Familienfoto von ihm zeigen. Das ist so ein seltenes Ereignis, dass eine Pressekonferenz und Berichterstattung in der Tagesschau durchaus angemessen wären - selbstverständlich als Live-Schaltung.
Selbst der Hottentotten-Geldbaum blüht zur Abwechslung mal. Da bin ich nicht ganz so beeindruckt, denn das habe ich schon mal gesehen. Aber auch als Wiederholung ist das schon schön.
So in echt ist das alles in jedem Fall besser als die mit Trockenblumen beklebten Kakteen aus dem Gartencenter, die nur eine große Show sind. Oder die mit dem irren Blick, die mit Augen versehen wurden.
Vielleicht verwächst sich das, meist sehen diese Kakteenkandidaten die Eigenheime aber nicht lange von innen, da sie bald das Zeitliche segnen.
Der Rhipsalis wird bei mir gehegt und gepflegt und nicht mit Augen beklebt. Als epiphytischer Kaktus braucht er relativ viel Wasser, alle paar Wochen tauche ich ihn deshalb in Regenwasser, das mit Flüssigdünger aufgepeppt wurde. Wenn man es richtig macht, bedankt er sich mit einer herbstlichen Blüte.
Während im Garten blütenmäßig tote Hose ist, schaue ich vom Sofa aus direkt in einen Sternchenhimmel voller Kaktusblüten. Was gibt es Schöneres um diese Jahreszeit? Ach ja, und nicht vergessen, heute die Tagesschau einzuschalten... 😉
So in echt ist das alles in jedem Fall besser als die mit Trockenblumen beklebten Kakteen aus dem Gartencenter, die nur eine große Show sind. Oder die mit dem irren Blick, die mit Augen versehen wurden.
Vielleicht verwächst sich das, meist sehen diese Kakteenkandidaten die Eigenheime aber nicht lange von innen, da sie bald das Zeitliche segnen.
Der Rhipsalis wird bei mir gehegt und gepflegt und nicht mit Augen beklebt. Als epiphytischer Kaktus braucht er relativ viel Wasser, alle paar Wochen tauche ich ihn deshalb in Regenwasser, das mit Flüssigdünger aufgepeppt wurde. Wenn man es richtig macht, bedankt er sich mit einer herbstlichen Blüte.
Während im Garten blütenmäßig tote Hose ist, schaue ich vom Sofa aus direkt in einen Sternchenhimmel voller Kaktusblüten. Was gibt es Schöneres um diese Jahreszeit? Ach ja, und nicht vergessen, heute die Tagesschau einzuschalten... 😉