Heute gibt's mal was ganz weihnachtliches Wer sich noch dunkel an mein Mistelexperiment am armen Zierapfel aus dem Jahre 2019 erinnert, das ich also schon vor zweieinhalb Jahren eifrig anging, wird sicher glauben, das wäre wieder mal nichts geworden mit der Mistel. Das ging mir genauso. Auch ich hatte gedacht, nach dem fulminanten Erscheinen der Andockwurzel, das unter großem Applaus stattfand, wäre Schluss gewesen.
Tatsächlich sind die Keimlinge, den ich fotografiert habe, nach und nach vertrocknet und waren irgendwann nur mehr als traurige Mumie zu erkennen. Misteln sind doch auch Mimosen! Der Zierapfel hat offenbar alles daran gesetzt, den lästigen Parasiten im Keim zu ersticken. Das gelingt den Ästen auch ziemlich gut, wenn der Baum vital ist. Und das ist mein 'Golden Hornet' definitiv.
Einen Samen muss ich aber wohl übersehen haben, vielleicht hat er sich auch nur gut versteckt gehabt. Nun aber konnte die Babymistel es wohl nicht mehr aushalten und brauchte Blätter für die Photosynthese. Und damit hat sie sich verraten! Ein Mistelchen mit vier Blättern wächst in Superzeitlupe an einem Ast heran. Weil bald Weihnachten ist, zeige ich den jetzt hier auch mal zur Feier des Tages. Die Pflanze hängt allerdings zu niedrig, sodass man sich nicht wie bei Misteln zu Weihnachten üblich darunterstellen kann.
Nun sieh sich einer das an: Diese dünnen Ärmchen hier, die aus dem Knubbel am Ast unten herauswachsen, gehören meiner ersten selbstgezogenen Mistel!
Dabei habe ich mich in meinem Artikel zu parasitischen Pflanzen in der Gartenpraxis vor einem Jahr sogar noch beklagt, dass Ansiedlungsversuche so selten von Erfolg gekrönt sind und ich es noch nie geschafft habe. Habe ich wohl! Es ist nur so, dass die Blätter erst wachsen, wenn die Leitungsbahnen des Baumes erreicht sind. Und jetzt heißt es: O'zapft is!
Der Zierapfel ist mir hoffentlich nicht böse. Da mir letztens aber ein Apfel auf den Kopf gefallen ist, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Bisher habe ich bei solchen Anschlägen an Zufall und die Schwerkraft geglaubt. Jetzt nicht mehr!
Wir sehen uns dann alle in 30 Jahren hier wieder, wenn die Mistel Früchte trägt... Und wenn ihr gute, keimfähige Misteln haben wollt, sucht sie in München, die funktionieren!