Weihnachten mal nicht zuhause verbringen, sondern im Süden? Diese Idee hatten wir dieses Jahr mal und haben Last Minute eine Woche Teneriffa gebucht, wo die Weihnachtssterne artgerecht unter freiem Himmel gehalten werden. Aber erst einmal muss man einen Flug über sich ergehen lassen, wo man sich ganz und gar nicht artgerecht behandelt fühlt, sondern eingequetscht wie eine Sardine in der Blechbüchse sitzen muss. Noch dazu wird neuerdings auf diesen Flügen alles nur noch gegen Geld serviert, einen Film gibt es auch nicht mehr, außer man bringt sich selbst ein Gerät mir, auf dem man was mit dem WLAN an Bord gucken kann. Früher hat mal ein Kopfhörer gereicht. Endlich angekommen wartet man ewig auf den Koffer und muss dann mit schon dröhenden Kopfschmerzen die Busfahrt zum Hotel erdulden. Mehrfach bereut man, diese Reise angetreten zu haben.
Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus und man staunt, was hier alles wächst! Sämtliche Zimmerpflanzen scheinen draußen vertreten zu sein und dazu tropische Gewächse. Papageien fliegen herum (gut, das tun sie in Düsseldorf auch) und Eidechsen huschen die Mauern entlang.
Ein Muss ist der Besuch im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz, der eigentlich keiner sein sollte, sondern dazu gedacht war, exotische Gewächse zu akklimatisieren für ihre neue Heimat Europa. Das hat nur so leidlich geklappt und daher sieht man nur hier die merkwürdigsten tropischen Gewächse in einem Garten vereint. Wer hätte gedacht, dass es Malvengewächse auch in Baumform gibt?
Zur Begrüßung erwartet uns ein wie mit Lametta behängter Baum. Das ist doch fast schon wie Weihnachten.
Uralte Ficus-Bäume mit beeindruckenden Luftwurzeln sind ein weiteres Highlight.
Aloen in Bäumchenform blühen überreich. Palmenarten und Bananen finden sich hier, dazu Avokados, Yuccas, Agaven, Papayas und Cycas-Arten.
Damit es aber auch etwas Zoologisches zu Bestaunen gibt, hatte ich eine Felsenkrabbe vom Strand mitgebracht, um sie dort zu fotografieren. Es war keine lebende Krabbe, sondern eine Exuvie, also die Überreste einer frisch gehäuteten. Sieht aber einer quietschfidelen Krabbe täuschend ähnlich. Ich war nämlich zu faul und zu vorsichtig, um die ganze Fotoausrüstung am Strand herauszuholen, und dachte, im Bot. Garten mache ich das sowieso, dann setze ich sie da in Szene, um ein paar Nahaufnahmen von den Mundwerkzeugen zu machen. Nur hat das zu einiger Irritation bei den anderen Touristen gesorgt, ich musste mehrfach erklären, dass diese Krabbe nicht im Botanischen Garten vorkommt.
Nachdem das geklärt war, habe ich weiter Pflanzen fotografiert. Das hier ist der Rote Puderquastenstrauch, Calliandra haematocephala:
Manche Bäume sind wehrhaft bis fast an die Wurzel:
Der Rückflug heute Mittag wird genauso so schlimm wie der Hinflug, aber immerhin bin ich entspannter.