Neulich - Weihnachten war längst vorbei - habe ich auf dem Friedhof einen hübschen, noch voll und dicht mit knallroten Früchten behangenen Ast einer Korallenhülse (Ilex verticillata) gefunden. Dass er trotzdem im Müll gelandet ist, dürfte wohl daran liegen, dass er als Weihnachtsschmuck gekauft worden war und im neuen Jahr etwas anderem weichen musste. Mir doch egal, ich fand ihn hübsch und habe ihn in den großen Kübel vor der Haustür gesteckt, wo er großartig aussah, auch ohne Weihnachtsfest vor der Tür. Leider gibt es kein Bildmaterial davon, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Beeren in atemberaubender Geschwindigkeit verschwanden. Erst war der halbe Ast kahlgefressen, dann hing nur noch eine mickrige Anstandsbeere daran. Die verblieb ein wenig länger am Zweig, lag dann aber irgendwann auch unten, ohne dass sie gefressen wurde. Wer die Früchte verputzt hat, ist nicht überliefert. Im Schnee waren verräterische Amselspuren zu sehen, aber es kann auch eine Maus gewesen sein.
Wenn die Vögel (oder Mäuse) doch bei meinem Zierapfel 'Golden Hornet' auch mal so gründlich wären. Nach anfänglicher Amseleuphorie mit 6 Vögeln gleichzeitig im Baum und einmal einer Wacholderdrossel ließ der Andrang bald nach, kaum dass die Äpfel schwarz geworden waren. Gelb und braun ist noch in Ordnung, schwarz und hart aber ganz und gar nicht mehr.
Nur der Kernbeißer genehmigt sich ab und zu die ganz harten Mumien.
In vielen Ratgebern und Gartenzeitschriften ist immer wieder der Satz zu lesen, dass die Äpfel durch Frost mürbe gemacht werden müssen, damit Vögel sie überhaupt anrühren. Zumindest bei 'Golden Hornet' stimmt diese Aussage nicht. Die Äpfel ähneln sehr ganz normalen Speiseäpfeln und werden im Herbst matschig, ganz egal, ob sie Frost erfahren haben oder nicht.
Hier konnte Ende Oktober sogar noch ein Admiral von den Früchten profitieren, da einige schon geplatzt waren und das Fruchtfleisch freilag:
Ab November fallen sie auch schon in Massen zu Boden und bedecken die Staudenbeete und den Rasen quadratmeterweise mit matschigen Früchten, die tief in den Rasen getreten werden, wenn man sie nicht rechtzeitig entfernt, getreu dem beliebten Motto "Lass liegen, tritt sich fest!", das man nicht zuhause im Wohnzimmer beherzigen sollte. Der ansonsten allesfressende Waschbär scheint sich offensichtlich auch nicht für sie zu interessieren.
Ganz anders viele rotfrüchtige Zieräpfel wie 'Red Sentinel'. Seine Früchte bleiben lange attraktiv und werden ab Januar nach Frost dann auch endlich mal von den Amseln gefressen.
Weitere Sorten mit Zierwirkung bis in den Januar hinein sind:
- 'Butterball' - der ist auch sehr, sehr lecker
- 'Cardinal'
- 'Evereste'
- 'Professor Sprenger'
- 'Pom Zai'
- 'Wintergold'
Diese Sorten sollen auch wenig krankheitsanfällig gegen Schorf sein.
Eigentlich bräuchte man also mehrere Sorten für die Vögel, damit immer Äpfel zum Verputzen da sind. 'Golden Hornet' für den Herbst und länger knackig bleibende Sorten für den Spätwinter. Aber wer hat schon so viel Platz? Zum Bestäuben von Speiseäpfeln würde jedenfalls einer schon genügen.
Sono piante molto belle! Purtroppo si utilizzano poco qui ma io ho messo in giardino un 'Evereste' proprio per le bacche invernali. Ora sono ancora rosse ma nemmeno un uccello si avvicina per mangiarle. Peccato!
AntwortenLöschenTi auguro un buon fine settimana!
Auf jeden Fall sind deine Zierapfelsträucher total schön! Nett, dass die Vögel genau solche Vorlieben und Abneigungen haben wie unsereins. Mit süßen, mehligen Äpfeln kann ich auch nichts anfangen, aber alles was sauer und fest ist, liebe ich heiß und fettig.
AntwortenLöschenLG
Centi
Hallo Elke, ja, so ist es, wer hat schon so viel Platz, um die Vögel von mehreren Sorten der Zieräpfel profitieren zu lassen. Hier sind speziell die Amseln ohnehin eher scharf auf die Äpfel, die wir auch mögen. Und sie fressen ja nicht den angefangenen Apfel ganz auf. Sie müssen immer hier und da kosten. Es könnte ja geschmackliche Unterschiede geben.
LöschenHerzliche Grüße von Marianne
Meine Zieräpfel liebe ich auch, die Früchte des "Red Sentinels" haben hohen Zierwert, doch lässt der Baum recht zeitig im Spätsommer seine Äpfelchen fallen. Der "Rudolph" hält sie über den Winter fest, die Früchte sind aber mittlerweile schwarz, aber die ein oder andere Amsel kann man im Baum entdecken. Dann habe ich den Malus "Coccinella" eher als Strauch im Garten und die Äpfelchen hängen noch teilweise mit ihrer roten Färbung an den Ästen. Und leider ist kein Platz für einen weiteren zur Verfügung. ;-))
AntwortenLöschenZu meiner Helleborus habe ich dir auf meinem Blog geantwortet.
Lieben Gruß von Marita
Wir hatten so einen gelben Zierapfelbaum, aber die Früchte wurden sehr schnell braun und unansehnlich, kein Vogel wollte sie und wir auch nicht. ;-)) So haben wir ihn umgeschnitten.
AntwortenLöschenIch lege im Winter aber gerne halbierte (gekaufte) Äpfel im Garten aus und sie werden von Amseln u.a. gerne angenommen.
lg
Meine Favoriten sind schon lange 'Red Sentinel' und 'Evereste'. Einen davon möchte ich gerne in unseren Garten pflanzen.
AntwortenLöschenViele Grüße
Susanna
so schön diese bilder mit den vögel und zieräpfelsorte ! sehe immer mehr zieräpfel die von der stadt als hecke angelegt werden aber konnte nie von einem vogel beim naschen ein foto machen * im garten hier sind verschieden ziersorten von selber gewachsen (in der hecke) und es scheint den normalen apfelbäume gut zu sein wie du sagst als bestäuben von speiseäpfeln * liebe die blumenpracht der ziersorten im frühling !
AntwortenLöschenbei uns am Rhein stehen auch die Bäumchen mit den roten Äpfelchen
AntwortenLöschendie hängen dann auch sehr lange
und dann sind sie plötzlich doch weggefuttert ;)
aber das Angebot ist halt groß
schön sind deine Bilder
liebe Grüße
Rosi
Hallo Elke,
AntwortenLöschendeine Erfahrungen mit Zieräpfeln kann ich nur bestätigen. Ich hatte früher 2 Sorten gepflanzt, die als Vogelfutter und auch für die Küche geeignet sein sollten. Die Vögel haben sie mit Nichtachtung gestraft, in der Küche stellten sie sich als ziemlich bitter heraus, dafür bekamen sie sehr schnell und regelmäßig Mehltau, was zu eher hässlichem Laub und Früchten führte. Am Ende mussten sie weichen. Wenn ich jetzt noch einmal nach einem grünen Futterspender suche, dann wird es eine Felsenbirne sein. Die wurden immer sehr frequentiert und schmeckte auch mir.
Viele Grüße
Claudia
Schon sehr lange steht so ein Zierapfel auf meiner Wunschliste, liebe Elke. Ich bin immer total fasziniert, wenn ich die vielen kleinen Früchte sehen.
AntwortenLöschenUnd was tut man nicht alles, um die Vögel zu verwöhnen, nicht wahr ?
Herzliche Grüße
von Anke
Ich hatte mir zu meinem 50. Geburtstag einen rotbackigen Zierapfel gewünscht. Bekommen habe ich einen namenlosen gelben Zierapfel, an dem ich nie Vögel beobachtet habe. Er muss meine Enttäuschung gespürt haben, denn 10 Jahre später, ging er ein. Jetzt habe ich einen rotbackigen, allerdings im Bonsai-Format, denn wie Du richtig schreibst - Platz!!! LG Wurzerl
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