Wie haltet ihr es mit den Lenzrosen? Laub ab oder Laub dran? Man sagt ja, dass die Blüten besser zur Geltung kommen, wenn man die Blätter entfernt.
Wie das bei wintergrünen Pflanzen so ist, sehen sie um diese Zeit auch sehr mitgenommen aus, sind zerschlissen oder mit ungesunden dunklen Flecken übersät, die der Pflanze nicht gut bekommen.
Sie mussten ja auch einiges aushalten. Frost, Schnee, Sturm, Regen, das volle Programm. Noch dazu kommt bei ihnen ja die ganze Morgengymnastk, wenn der Nachtfrost ihre Triebe gen Boden gedrückt hat und sie morgens wieder aufstehen müssen. Die haben es definitiv schlimmer als wir, wenn der Wecker klingelt. Daher komme ich mir immer schäbig vor, wenn ich das schäbige Laub abschneide. Von irgendwas müssen die Pflanzen ja schließlich auch leben.
Ich mache es meistens davon abhängig, wie schlimm die Blätter aussehen und ob sie ihre Beetnachbarn zu sehr bedrängen.
Im Botanischen Garten Gütersloh hat man die Blätter auch abgeschnitten:
Meine Helleborus purpurascens wirft ihre Blätter selber ab im Herbst, mit der hat man keine Last:
Diese hier ist der Platzhirsch und neben ihm wächst kaum etwas, wenn man die Blätter nicht entfernt:
Das Exemplar breitet sich aus wie eine Krake und man sieht weder Märzenbecher und Carex 'Evergold' unter seinen ausladenden Blättern. Da sie auch nicht mehr so taufrisch aussahen, habe ich sie doch entfernt.
Dummerweise ist das hier auch die einzige Lenzrose, die sich einen Regen- und Sonnenschirm zugelegt hat. Alle anderen tragen die Blüten über dem Laub, doch diese hier ist etwas extravaganter und hat eine andere Mode. Ihre andere Seite (siehe oben) ist ansehnlicher.
Das sieht jetzt ein bisschen schräg aus, aber das Blatt ist ja noch halbwegs gut, das geht doch noch.
Wie macht ihr das mit den Damen?