Jetzt kommt man im Supermarkt unweigerlich an bunten Regalen mit Blumensamen vorbei. Stets sind sie so strategisch günstig platziert wie die Schokolade - beide wecken natürlich auch gleich Begierden. Die Bilder mit den Blümchen lassen uns vom Sommer träumen - ein perfider Trick, wenn es draußen gerade trübselig ist. Beim Einkauf muss ich mich also immer arg zusammenreißen, nicht zu viele Tütchen mitzunehmen. Am besten gar keine. Finger weg! Der Platz auf meiner Fensterbank ist schließlich begrenzt und der im Beet sowieso. Am Ende werde ich doch wieder nichts aussäen, das wäre doch schade.
So geschehen auch vor 10 Jahren, als ich bei Thompson&Morgan selbst online nicht widerstehen konnte und meinem damals noch nicht so vollgewucherten Garten ein paar Blumen schenken wollte. Ich weiß noch, dass die Saat nicht billig war und am Ende ist sie nie aufgegangen, weil ich die Anzucht auf das nächste Jahr verschoben hatte. Oder übernächstes. Jedenfalls waren die Tütchen irgendwann aus den Augen und aus dem Sinn, dann gar nicht mehr wiederzufinden.
Nun sind sie jedoch beim Aufräumen wieder aufgetaucht, im Jahr ihres 10-jährigen Jubiläums - was nicht gerade für meine Ordnung spricht. Nun ist das wirklich kein Grund zum Feiern, denn auch mit Keimschutzverpackung ist das ein stolzes Alter für Blumensamen - die reifen nicht wie ein guter Wein. Die haben schon nach wenigen Jahren viel von ihrem jugendlichen Ehrgeiz eingebüßt. Aber aufgeben wäre zu einfach. Jetzt habe ich es also mal in Angriff genommen und die Samen ausgesät.
Es handelt sich um Schleierkraut (Gypsophila elegans), Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora) und Spinnenblume. Letztere wäre besonders interessant, weil sie schön blüht und von Kohlweißlingen gefressen wird. Das Saatgut ist so alt, dass die Pflanze mittlerweile sogar umbenannt wurde. Hieß sie damals noch Cleome spinosa, firmiert sie jetzt unter Tarenaya hassleriana. Wer soll sich das alles merken?
Die Samen kann man nun ruhig dicht säen, denn die Keimquote wird höchstwahrscheinlich nicht im hohen Prozentbereich liegen, eher im Promillebereich.
Und was sehe ich da? Das Schleierkraut hat sich eine Tapferkeitsmedaille verdient und keimt tatsächlich! Sogar sehr viele Keimlinge sind es, die es nun wirklich wissen wollen.
Die anderen altersschwachen Kandidaten leider bis jetzt gar nicht...
Weil das alles ein bisschen trostlos ist, habe ich zum Glück noch fertige Blümchen auf der Terrasse stehen - denn wer beim Bloggertreffen letztes Jahr bei Volmary dabei war, hat ein Paket mit Blumen zugeschickt bekommen. Mit dabei waren Bellis, weiße Hornveilchen und die besonders schönen Stern-Primeln 'Jupiter' - sind die nicht herrlich retro? Wie die Prilblumen früher, nur mit Nektar.
Ich werde gut drauf aufpassen und hoffen, dass die 'Jupiters' in meiner Umlaufbahn bleiben - so wie auch das altehrwürdige Schleierkraut, wenn es mal erwachsen ist..
Die anderen altersschwachen Kandidaten leider bis jetzt gar nicht...
Weil das alles ein bisschen trostlos ist, habe ich zum Glück noch fertige Blümchen auf der Terrasse stehen - denn wer beim Bloggertreffen letztes Jahr bei Volmary dabei war, hat ein Paket mit Blumen zugeschickt bekommen. Mit dabei waren Bellis, weiße Hornveilchen und die besonders schönen Stern-Primeln 'Jupiter' - sind die nicht herrlich retro? Wie die Prilblumen früher, nur mit Nektar.
Ich werde gut drauf aufpassen und hoffen, dass die 'Jupiters' in meiner Umlaufbahn bleiben - so wie auch das altehrwürdige Schleierkraut, wenn es mal erwachsen ist..