In meinem Garten darf ich nicht kleckern, sondern muss klotzen, und zwar so richtig. Sämlinge selbst von robusten und kampferprobten Pflanzen werden sonst von meinem schon vorhandenen Großstadtdschungel runtergeputzt und kommen kaum ans Licht. Da kann man Evolution bei der Arbeit sehen - das Recht das Stärkeren in der Praxis beobachten.
Und so ist auch der kleine, irgendwann hoffentlich mal rot blühende, Kerzen-Knöterich-Sämling (Bistorta amplexicaulis) noch nicht so richtig weitergekommen, im Gegenteil - im Herbst war er sogar schon mal größer. Also habe ich ihn noch einmal umgepflanzt an eine etwas geräumigere Stelle.
Dagegen zeigt sich der weiße Kerzen-Knöterich von der Staudentauschbörse Gütersloh als echter Kerl mit ausreichend Ellenbogentaktik. Der Ableger war schon so groß, dass den so schnell keiner verdrängt. Und weil die Stelle neben dem Baldrian ein bisschen schattig ist, dachte ich mir auf der Tauschbörse, ich nehme doch mal lieber die Sorte 'Album' mit und nicht eine der roten Auslesen. So können die Blütenkerzen mal ein bisschen Licht in diese Ecke bringen.
Was ich nicht wusste, Karl Foerster aber schon lange vor mir: Der weiße Riese macht spät im Sommer einen auf dicke Hose, Wochen später jedenfalls als sein roter Bruder.
Folgendes steht über die Sorte im Foerster-Stauden-Kompendium: "Kommt erst spät in der Vegetationsperiode in Fahrt., bevor sie im Spätsommer scheinbar aus dem Nichts plötzlich emporkommt. [...] Um optimal zu wirken braucht die Sorte einen dunklen Hintergrund". Bingo, dunklen Hintergrund kann ich bieten!
Folgendes steht über die Sorte im Foerster-Stauden-Kompendium: "Kommt erst spät in der Vegetationsperiode in Fahrt., bevor sie im Spätsommer scheinbar aus dem Nichts plötzlich emporkommt. [...] Um optimal zu wirken braucht die Sorte einen dunklen Hintergrund". Bingo, dunklen Hintergrund kann ich bieten!
Nun ist es Ende Juli (die roten Knöteriche glänzen schon seit Wochen mit Blüten im Überfluss, als kriegten sie es bezahlt) und erst jetzt erscheinen die Kerzen. Das Spektakel fängt an mit braunen, langen Knospen, die aussehen wie geflochtene Lederarmbänder.
Auch das Blattwerk ist nicht von schlechten Eltern: groß, robust und schneckenfrei. Nur an der Fernwirkung muss Herr Knöterich, der alte Lederstrump, noch arbeiten. Aber wie ich ihn kenne, schafft der Schwerenöter das irgendwann auch noch.
Zum Schluss noch eine Bitte: Der Ulmer-Verlag hat mein Buch "Mein Bienengarten" beim Wettbewerb für das schönste Buchcover 2017 eingereicht: The Beauty and the Book. Auf der Frankfurter Buchmesse wird der Sieger gekürt, bis dahin darf online abgestimmt werden. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr für mein Buch eure Stimme abgeben würdet! Vielen Dank!
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Zum Schluss noch eine Bitte: Der Ulmer-Verlag hat mein Buch "Mein Bienengarten" beim Wettbewerb für das schönste Buchcover 2017 eingereicht: The Beauty and the Book. Auf der Frankfurter Buchmesse wird der Sieger gekürt, bis dahin darf online abgestimmt werden. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr für mein Buch eure Stimme abgeben würdet! Vielen Dank!