Ich war schon einmal auf einer Bundesgartenschau. Das war in Düsseldorf, 1987, und ich hatte mit Garten so viel am Hut wie ein Karpfen mit einer Dauerwelle. Also habe ich mich königlich gelangweilt. Doch kaum wartet man ein paar wenige Jahrzehnte und die Sache sieht schon ganz anders aus: Auf die BUGA Heilbronn wollte ich unbedingt, also habe ich die weite Reise in den Süden der Republik auf mich genommen, um mich dort mit Birgitt und Sigrun auf einem netten kleinen Mini-Bloggertreffen zu vergnügen.
Es ging das Gerücht um, dass es dort Holzbienen zu sehen gibt, die durch reichlich Muskatellersalbei in die BUGA mitintegriert sind (eine Besucherin nannte ihn Muskelkatersalbei).
Kurz hinterm Eingang Innenstadt gab es erst einmal Beete mit Fenchel, Kerzen-Knöterich und anderen Stauden zu sehen, die immer wieder aus Metallrohren eingenebelt wurden. Bei der Hitze hätte man sich am liebsten mitten in die Grünanlage gestellt.
Interessante Kombinationen aus Einjährigen gab es zu sehen mit lustigen Perlen, die wie ein Trommelwirbel über den bekannten Pflanzen zu schweben schienen. Dieser kleine Kugelstoßer ist Talinum paniculatum 'Rosy Pearls', unter Freunden auch 'Juwelen von Opar' genannt, um diese Zeit offenbar schon blütenlos, aber das macht nichts.
Kunst gab es auch, wie diese gigantische Installation aus Sicherheitswesten:
Kunst gab es auch, wie diese gigantische Installation aus Sicherheitswesten:
Doch halt, was war das? Ein schwarzer Riesenbrummer gab ein kurzes Gastpiel an der Monarde 'Bergamo': Die erste Holzbiene, typisch rasant und rastlos!
Es wurde immer heißer und ein Schaugarten mit Teich wirkte sehr erfrischend. Die riesigen, skulpturhaften mit Nelken bepflanzten Betonkübel heizten sich allerdings sehr auf in der Sonne - dann lieber die Variante in Weiß.
Hier waren die Gärtner gerade mit Jäten beschäftigt und ich konnte wieder nicht an mich halten: Ein rascher Blick in den Eimer, ob nicht etwas zu retten war. Es gab aber nur eine wilde Clematis - und schon war ich erwischt worden und wir haben noch nett mit den Gärtnern geplaudert, inklusive Eidechsenvorführung.
Ein paar Meter weiter noch eine Überraschung: Wollbienen an der Agastache, die eine herrliche Kombination mit Blut-Weiderich einging, darauf muss man erst einmal kommen. Aufgrund der Nähe zum Woll-Ziest wuselten die Wollbienen nur hier an der Agastache herum, weiter entfernt an den gleichen Pflanzen waren sie nicht mehr zu sehen - richtige Diven also.
In einem schattigen Heckenkabinett aus Zitterpappeln entdeckten wir einen Palettengarten.
Daneben durfte ein Garten machen, was er wollte - ganz Günstig Gärtnern! Wilde Möhren, Feinstrahl, Schmetterlingsflieder und andere Vagabunden hatten sich hier spontan zu einer Zusammenkunft der Pioniere eingestellt, um zwischen mäandernden Scherbenwegen und Ziegelsteinobelisken zu wachsen:
Gesitterter ging es im benachbarten Gemüsegarten zu:
Weiter ging es zu einem großen Highlight: Rundum um eine schildkrötenartige Holzkonstruktion waren an einem See Sandbeete angelegt voll mit Königskerzen, Blauraute, Illyrischer Eselsdistel (Onopordum illyricum), Nickender Distel, Echtem Leinkraut (Linaria vulgaris), Akanthus, Limonium, Berkheya purpurea, Spornblume, Silberblatt (Jacobaea maritima) und - hurra - ganz viel Muskatellersalbei! Und tatsächlich waren die Holzbienen nie weit, ignorierten alle anderen Pflanzen bis auf ihren geliebten Salbei - sehr konservativ, die Damen.
Das Highlight war ganz am anderen Ende der Gartenschau die Anlage des Naturgarten e.V. mit einer doppelhäuptigen, also bepflanzbaren Trockenmauer (ganz passend mit Kopfginster oben drauf), Insektennisthilfen und noch mehr Sandbeeten.
In diesem fantastischen Naturgarten ist nicht nur der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana) zuhause, der in Totholz Heuschrecken für seine Larven deponiert und dabei Grashalme als Nestverschluss sammelt, sondern auch Grabwespen der Gattung Pemphredon, die sich Löcher in die markhaltigen Pfanzenstängel genagt haben - es lohnt sich also auf jeden Fall, welche anzubieten!
Und auch hier bei den naturnahen Gärten wuchs Muskateller-Salbei, also konnte ich zum Abschluss noch eine Portion schöne Brummer-Erlebnisse mit ins holzbienenlose Bielefeld nehmen - es war trotz der Hitze ein wunderschöner Tag, die BUGA ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen!
Es wurde immer heißer und ein Schaugarten mit Teich wirkte sehr erfrischend. Die riesigen, skulpturhaften mit Nelken bepflanzten Betonkübel heizten sich allerdings sehr auf in der Sonne - dann lieber die Variante in Weiß.
Hier waren die Gärtner gerade mit Jäten beschäftigt und ich konnte wieder nicht an mich halten: Ein rascher Blick in den Eimer, ob nicht etwas zu retten war. Es gab aber nur eine wilde Clematis - und schon war ich erwischt worden und wir haben noch nett mit den Gärtnern geplaudert, inklusive Eidechsenvorführung.
Ein paar Meter weiter noch eine Überraschung: Wollbienen an der Agastache, die eine herrliche Kombination mit Blut-Weiderich einging, darauf muss man erst einmal kommen. Aufgrund der Nähe zum Woll-Ziest wuselten die Wollbienen nur hier an der Agastache herum, weiter entfernt an den gleichen Pflanzen waren sie nicht mehr zu sehen - richtige Diven also.
In einem schattigen Heckenkabinett aus Zitterpappeln entdeckten wir einen Palettengarten.
Daneben durfte ein Garten machen, was er wollte - ganz Günstig Gärtnern! Wilde Möhren, Feinstrahl, Schmetterlingsflieder und andere Vagabunden hatten sich hier spontan zu einer Zusammenkunft der Pioniere eingestellt, um zwischen mäandernden Scherbenwegen und Ziegelsteinobelisken zu wachsen:
Gesitterter ging es im benachbarten Gemüsegarten zu:
Weiter ging es zu einem großen Highlight: Rundum um eine schildkrötenartige Holzkonstruktion waren an einem See Sandbeete angelegt voll mit Königskerzen, Blauraute, Illyrischer Eselsdistel (Onopordum illyricum), Nickender Distel, Echtem Leinkraut (Linaria vulgaris), Akanthus, Limonium, Berkheya purpurea, Spornblume, Silberblatt (Jacobaea maritima) und - hurra - ganz viel Muskatellersalbei! Und tatsächlich waren die Holzbienen nie weit, ignorierten alle anderen Pflanzen bis auf ihren geliebten Salbei - sehr konservativ, die Damen.
Blauraute, Silberblatt, Spornblume und Eukalyptus |
Illyische Eselsdistel |
Das Highlight war ganz am anderen Ende der Gartenschau die Anlage des Naturgarten e.V. mit einer doppelhäuptigen, also bepflanzbaren Trockenmauer (ganz passend mit Kopfginster oben drauf), Insektennisthilfen und noch mehr Sandbeeten.
In diesem fantastischen Naturgarten ist nicht nur der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana) zuhause, der in Totholz Heuschrecken für seine Larven deponiert und dabei Grashalme als Nestverschluss sammelt, sondern auch Grabwespen der Gattung Pemphredon, die sich Löcher in die markhaltigen Pfanzenstängel genagt haben - es lohnt sich also auf jeden Fall, welche anzubieten!
Und auch hier bei den naturnahen Gärten wuchs Muskateller-Salbei, also konnte ich zum Abschluss noch eine Portion schöne Brummer-Erlebnisse mit ins holzbienenlose Bielefeld nehmen - es war trotz der Hitze ein wunderschöner Tag, die BUGA ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen!