Was schenkt man einem Garten, der schon alles hat? So denkt zumindest sein Eigentümer, denn der Spruch "mein Garten ist voll!" geht wohl jedem schnell über die Lippen. Und trotzdem gibt es eigentlich immer genug, das man brauchen kann im Garten, wobei sich vieles leider nur bedingt als Weihnachtsgeschenk eignet.
Pflanzen: Super Geschenk, vor allem bei neu angelegten oder umzugestaltenden Gärten oder Balkons, aber leider nur bedingt weihnachtstauglich, denn die meisten Gewächse mögen nicht im Winter in die warme Stube gezerrt werden. Dort treiben sie aus und werden danach wehleidig, bekommen plötzlich Beine, wenn Blattläuse bei Zimmertemperatur Morgenluft wittern oder stehlen dem Weihnachtsbaum sogar noch die Show - wobei man schon aus logistischen Gründen davon absehen sollte, einen mit Weihnachtskugeln versehenen Kugelahorn zu verschenken. Selbst dormante und trocken zu lagernde Blumenzwiebeln könnten Schaden nehmen, zu mal ihre beste Pflanzzeit schon längst vorbei ist. Aber warum nicht einen Gutschein verschenken für eine Pflanze, die der Beschenkte schon mal als Wunsch geäußert hat - vielleicht sogar als Ableger aus dem eigenen Garten? Auch ein liebevoll gestaltetes Samentütchen ist eine gute Idee.
Zimmerpflanzen: Ideal, wenn aus Ablegern selbst mit Liebe gezogen und in einem hochwertigen Übertopf präsentiert, der zum Geschmack des Beschenkten passen sollte. Auch sollte derjenige einen wenigstens hellgrünen Daumen haben, sonst ist das Geschenk totgeweiht. Von den üblichen, pestizidbelasteten Weihnachtsternen und Co sollte man absehen, vor allem, wenn Haustiere zugegen sind. Problematisch kann nur das Wetter werden, wenn eine tropische Pflanze durch Eiseskälte transportiert werden muss. Das Gewächs schon Wochen vorher im Haus der Gastgeber zu verstecken ist auch schwierig für alle Beteiligten.
Gartengeräte: Auch prima, vor allem kleine Handgeräte wie Schaufeln, Grubber, Sägen oder Sicheln. Stilvoll und langlebig nur aus Holz und Edelstahl gefertigt machen sie was her, ein Leben lang - und sind nachhaltiger als Plastikmodelle. Blöd nur, dass diese Art von Geschenk dann für Jahrzehnte verbrannt ist, aber einmal kann man damit sicherlich punkten. Dinge mit Motor könnten dazu führen, sie gleich mal am Weihnachtsbaum auszuprobieren zu wollen, und schon hängen Nordmanntanne und Haussegen schief.
Blumenerde: Ein logistischer Albtraum und nicht immer innenraumtauglich, auch nicht mit Kissenbezug als temporäre Sitzgelegenheit für unterm Weihnachtsbaum. Die Erde könnte riechen, krümeln, nässen oder eine Armada Trauermücken auf den Innenraum loslassen. An sich aber eine gute Idee für Leute, die immer noch torfhaltige Erden verwenden und - wenn auch nur temporär - davon abgebracht werden sollen. Ein Tütchen selbstgemachter Kompost scheitert auch an seiner Lebendigkeit und überquellenden Lebensfreude im warmen Zimmer, weshalb auch davon abgesehen werden sollte, Kompostwürmer zu verschenken, schon gar nicht mit Weihnachtsmütze am Wurm.
Kalender: Ein Fotokalender ist schnell selbst gemacht kann naturferne Menschen inspirieren, für mehr Artenvielfalt zu sorgen. Auch gekaufte mit Gartenmotiven sind eine gute Wahl.
Geschenke für Gartenbewohner: Nistkästen, Fledermaushöhlen, Vogeltränken und Vogelfutter sind gute Geschenke für Menschen, die Tiere mögen. Leider trifft das nicht auf alle zu und so manch selbstgebauter Fledermauskasten ward danach nie wieder gesehen. Nicht mal im Gartenschuppen an der Wand.
Bücher: Immer gut, solange noch nicht im Besitz. Eine große Bibliothek ist kein Hindernis, zeigt dies doch nur die Begeisterung für Gartenbücher.
Kleine Eigenwerbung: