Der Wald hat's gut, der wirft einfach alles, was er nicht mehr braucht, auf den Waldboden und irgendwann wird wieder Erde draus. Ob Laub, Früchte, Nadeln oder Totholz, irgendwie kann sich alles mit der Zeit wieder so verwandeln, dass es von den Bodenpartikeln nicht mehr zu unterscheiden ist. Der Wald hat aber auch eines, das wir nicht haben: Geduld. Der kann Jahre darauf warten, dass ein Stück Baum wieder zu etwas Bröseligem zerfällt, indem Wurzeln wurzeln können. Wir dagegen hätten gern sofort aus den Gartenabfällen Kompost gemacht, aber ein bisschen plötzlich! Dafür schaffen wir uns Thermokomposter an, die auch Tempokomposter heißen könnten, so sehr versprechen sie im Gegensatz zur offenen Rotte, dass aus dem ganzen Klumpatsch etwas Braunes, Krümeliges wird, gern auch homogen und fein wie Blumenerde aus der Tüte. Gut riechen soll es nebenbei auch noch.
Doch auch die schnellen Brüter können keine Wunder vollbringen. Ob nach einem Jahr wirklich so etwas wie Erde dabei rauspurzelt, hängt eher von den inneren Werten ab als vom Drumherum.
Hier also ein paar Regeln, damit aus den Gartenabfällen alles wird, bis hin zur Ursuppe, aber mit Sicherheit kein Kompost, oder wenn doch, dann nur mit einigen Jahren Wartezeit.
Das Rezept zu Keinkompost geht so:
- Ganze Äste auf den Komposthaufen stapeln, möglichst dick und lang. Jetzt hat man einige Jahre nicht mehr viel zu tun, da sich um das ganze harte Lignin im Holz die Pilze kümmern. Und die haben alle Zeit der Welt, denn so ein Ast hat's in sich. Besser sind gehäckselte Zweige - und selbst, wenn die nicht verrotten sollten, stören die kleinen Stücke kaum bei der Verwendung als Mulch.
- Kiloweise Rasenschnitt in den Thermokomposter kippen. Das sieht so hübsch grün und fluffig aus, nett garniert mit Gänseblümchenblüten. Was soll daran verwerflich sein? In Wahrheit ist das ein Garant für große Hitze und großen Gestank, da sich um diese weichen, stickstoffhaltigen Teile Bakterien kümmern. Und weil das Ganze so feucht ist, legen die richtig los. Dabei entsteht schnell eine grüne, stinkende Pampe, die dank der raschen Umsetzung so heiß wird, dass die Kompostwürmer fliehen müssen. Besser ist angetrockneter Rasenschnitt oder alles gut gemischt mit holzigeren Bestandteilen.
- Massenhaft Efeutriebe in den Komposter geben. Die sind wie Gummi und halten ewig, wurzeln oft sogar weiter und kommen seitlich aus dem Komposter wieder raus. Sie sollten lieber kleingeschnitten werden.
- Zu viel Gemüse oder Obst einwerfen. Das lockt gern Ratten an, daher wenigstens für einen gut abgesicherten Komposter sorgen, der unten mit einem Gitter abgesichert ist. Da Gemüse eher feucht und nährstoffreich ist, sollte es in Massen mit holzigen Materialien gemischt werden.
- Verpackungen auf den Kompost geben, die kompostierbar sein sollten. Meist meint dies, dass sie in den großen Kompostieranlagen gut verrotten, weil dort höhere Temperaturen erreicht werden. Nur Folien und Schalen mit dem Hinweis heimkompostierbar haben eine Chance auf Nimmerwiedersehen.
- Den Komposter auf einer versiegelten Fläche aufstellen. Dann wandern kaum Kompostwürmer ein und man muss sie zu ihrem Glück zwingen. Zu viel Schnellkomposterpulver vergrault Würmer durch Hitzeentwicklung, da es Bakterienstämme enthält (siehe Grasschnitt).
Mein Garten ist zu klein für eine Kompostanlage. Ich mache da nicht viele Umstände, sondern mulche nach kurzem Antrocknen den Grasschnitt direkt in die Beete rein. Blattfall und Astschnitt wird zu Igelburgen und für sonstige Tierchen aufgeschichtet hinter Sträuchern, vor Mauern usw., muss ich nicht sehen, aber ich höre, was da los ist und das gefällt mir. LG Wurzerl
AntwortenLöschenDa ich mit dem Platz für Pflanzen im Garten geizig bin und ein eigener Kompost ganz schön Arbeit macht, lassen wir schon seit Jahren kompostieren. Wir bringen das, was nicht als Totholz oder Mulchschicht im Garten bleiben kann zum Bauhof und holen den fertigen Kompost für wenig Geld vom Kompostierwerk. Ohne geht's nicht.
AntwortenLöschenViele Grüße
Susanna
Unser Kompostproblem ergibt sich aus unserer 35 m hohen Blutbuche. Die Blätter benötigen J A H R E zum Verrotten, selbst wenn man sie sorgfältig mit Gras mischt. Als Mulch taugen sie auch nicht, weil sie im Frühjahr noch genauso aussehen, wie im Herbst und alles zudecken.
AntwortenLöschenGrüße von Ute
Zu Beginn meiner Gartenzeit hatte ich einen Thermokomposter, aber das Umsetzen etc. war einfach nicht meins, daher wurde er abgegeben. Hier werden unsere Biotonnen abgefahren und im Frühjahr wird vom Kompostwerk für kleines Geld der Kofferraum mit Gärtners Gold in handlichen 40l Säcken vollgepackt. Hat sich über Jahre bewährt.
AntwortenLöschenLieben Gruß von Marita
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich bin ja grundsätzlich keine Freundin von Überschriften, die Negatives verkünden (wie du garantiert schlechte Fotos machst etc. - nervt schon auf YouTube). Warum nicht lieber erklären, wie man Kompost richtig ansetzt?
Wir haben zwei große, gut belüftete Kompostsilos, keine Thermokomposter. Jedenfalls wird der eine, der immer noch schamhaft in der Ecke steht, seit Jahren nicht mehr benutzt. Hat nie funktioniert. Inzwischen mische ich Feuchtes mit Trockenem, Gartenabfälle mit Küchenabfällen und wenn es sehr trockene Sommer sind, werden die Dinger sogar mal durchnässt.
Vor zwei Jahren habe ich mich mal mit Bokashi und Terra preta beschäftigt. Das ging zwar super, aber ist doch ein ziemlicher Aufwand. Deshalb bin ich zunächst wieder zum normalen Kompost zurück, aber vielleicht experimentiere ich doch nochmal mit Bokashi.
Herzliche Grüße – Elke
Das muss wohl an den Ereignissen dieser Woche liegen, dass es eine negative Überschrift geworden ist. Ich erkläre ja im Text, wie man es richtig macht.
LöschenHallo zusammen, ich bin glaube ich, wenn ich eure Posts so lese von der Anfängerfraktion. 4 Europaletten bilden meine Basis. Der Inhalt ist eine Mischung aus Grasschnitt Staudenresten, einfach so draufgeschmissen und Karottenschalen. Gerade besteht die Hälfte aus altem Erdbeerpflanzen, die ich aber lieber schnell abgedeckt habe, damit sie nicht weiterwachsen. Hat vielleicht geklappt. Kompostwürmer sehe ich viele. Die Kartoffeln schaffen es wieder immer zwischendurch. Aber ich muss sagen , dass ich zufrieden bin. Es stinkt nicht und zweimal im Jahr räume ich die unterste Schicht als Kompost raus. Aber viel ist es natürlich nicht.Viele Grüße!
AntwortenLöschenAch je... Ich werf einfach alles in den Thermo. Der ist kaputt und er braucht Jahre, bis es Erde gibt. Man könnte es besser machen.
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Liebe Elke,
AntwortenLöschenso habe ich es immer gemacht, einen offenen Kompost und das hat immer bestens funktioniert. Ich habe ihn sogar grob durchgesiebt und umgesetzt, so war er wunderbar und roch richtig super erdig. Blätter im Herbst wurden großflächig auf Beete verteilt, somit sparte ich umgraben, das machten die Würmer für mich unter dem Laub. Zugleich war so eine Laubschicht auch Zufluchtsort im Schnee für viele Kleinstlebewesen.
Liebe Grüße
Edith
Am Haus mit wenig Platz habe ich mir auch einen kleinen Komposter angeschafft. In meinem alten Garten wird alles verwurschtelt, was anfällt (außer große, dicke Äste). Rasenschnitt, Heckenschnitt, Laub etc. wird teilweise unter den Bäumen kompostiert, teilweise wandern sie in größere Kompostbehälter. Früher hab ich viel mehr weggefahren... das mach ich nicht mehr.
AntwortenLöschenVG Margit
lese immer gerne von tipps für einen guten kompost und lerne gerne dazu, was nicht so geeignet ist ... meistens machen wir immer einfach alles (gemüse - obst -abfälle - blätter - kleine äste...) in einem selbst-gebastelten der unten den boden frei hat : viele würmer * ab und zu alles mischen und da wird der haufe kleiner * den kompost wird einmal im frühling leer gemacht und unter obstbäume u. leere stellen * das holz vom deckel haben wir schon 3 - 4 mal erneuert : die kleine insekte naschen gerne daran :)
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo