Es regnet oder schneit, auf dem Rasen unter meinem Rosenbogen steht nach einem ergiebigen Winterregen stundenlang eine Pfütze, in der die Amseln nach klammen Regenwürmern suchen. Noch kann man es sich also schwer vorstellen, dass es irgendwann wieder Sommer werden könnte - und zwar nicht ein Sommer, wie er früher einmal war, sondern einer ohne Regen. Die ganze Misere beginnt meistens schon im März, ab da regnet es nur noch in homöopathischen Dosen.
Letztes Jahr war es im April bereits so trocken, dass diese Weinbergschnecke im botanischen Garten ein ausgiebiges Bad im Bachlauf genommen hat.
Man tut also gut daran, jetzt nicht im Übermut beim Anblick der Nässe im Garten die üblichen Säufer zu pflanzen, wie Phlox und Hortensie, sondern darüber nachzudenken, welche Pflanzen Dürre besser vertragen, ohne dass man mit dem Gartenschlauch Gewehr bei Fuß stehen muss. In den Kübeln kann man ebenso das Leid der Pflanzen etwas mindern, indem man Schafwollpellets in das Substrat mischt, was die Feuchtigkeit in der Erde hält und gleichzeitig ein bisschen düngt.
Vielleicht schauen wir uns Fotos aus dem letzten Sommer an, als der Rasen rascheltrocken und braun eher Mahnmal als grüner Teppich war. Und möglicherweise entscheidet sich dann jetzt im Winter das Schicksal gegen das aufwendige Grün und zugunsten eines pflegeleichten Kräuterrasens?
Was man sonst noch tun kann und welche Pflanzen und Kübelkombinationen besser mit Trockenheit zurechtkommen, beschreibt Annette Lepple in ihrem Buch "Garten ohne Gießen", das in der #machsnachhaltig-Reihe des Ulmer-Verlags erscheinen ist, so wie auch mein Buch "Plastikfrei Gärtnern". Unter den angegebenen Links könnt ihr in die Bücher hineinblättern.
Zusätzlich zu den 44 trockenheitsverträglichen Pflanzen gibt es Tipps, wie man das Mikroklima im Garten verbessert und dem Boden hilft, sich selbst zu helfen. Auch das Thema Dachbegrünung und die Anlage eines Raingardens darf nicht fehlen. Am Schluss widmet sich ein Kapitel noch dem Thema Troubleshooting, nämlich von Schädlingen, über Pilzerkrankungen bis hin zu Unwetterschäden.
Wer schon das schöne Buch "Genießen statt Gießen" von Annette kennt, findet in diesem kleineren, aber nicht minder schönen Band viele neue Aspekte und neue Ansätze, Wasser zu sparen. Der Autorin liegt das nachhaltige Gärtnern sehr am Herzen, das merkt man jedem ihrer Bücher an, noch dazu zeugt ihr eigener, toller Garten in Frankreich davon, dass ihre Tipps auch funktionieren.
Umweltplus: Die Bücher der #machsnachhaltig-Reihe werden mit mineralölfreier Farbe aus nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland gedruckt und ohne Folie ausgeliefert. Das Papier stammt aus vorbildlich bewirtschafteten, FSC®-zertifizierten Wäldern und anderen kontrollierten Quellen.