Gartenzeitschriften und die bunten Blätter, die sich mit dem Landleben beschäftigen, werden so schnell nicht unaktuell. Während solche mit dem Thema Technik, Testberichten oder Autos manchmal schneller überholt sind, als man sie überhaupt lesen kann (oder möchte), haben die grünen Hefte das Zeug zum Evergreen. Ein Jahrzehnt kann man sie locker im Regal stehen haben, bis einem das Layout doch langsam etwas altbacken vorkommt. Dieses beliebte Experiment habe ich durchaus schon mit einer erklecklichen Anzahl Zeitschriften durchgeführt, sehr zu Lasten des Bücherschranks.
Inhaltlich ändert sich so schnell nichts. Beim Anlegen eines Kompostes, Aussaat von Gemüse oder Nistkastenbau wird das Rad nicht ständig neu erfunden. In wirklich alten Zeitschriften kann man trotz der Qual für unser aesthetisches Empfinden vielleicht sogar alte Sorten bewundern, die es gar nicht mehr zu kaufen gibt. Oder man wundert sich doch sehr über die Mode und die Frisuren der Gärtner von Annodazumal.
Und so kommt es, dass ich mich nur äußerst schwer von den bunten Heftchen trennen kann. Erst bei vollständigem Verlust von freier Stellfläche im Haus komme ich zur Besinnung und verbanne einige altehrwürdige Kandidaten aus dem Wohnzimmer. Die sind aber nun wirklich viel zu schade für das Altpapier. Zum Glück hat unser Bioladen einen Bücherschrank. Da entlasse ich meine Schätze nun regelmäßig in die Freiheit. Beim nächsten Einkauf sind sie auch immer verschwunden und jemand anderem ins Haus geflattert.
Die Idee hat offenbar Schule gemacht, denn letztes Wochenende konnte ich selbst eine Ladung Landzeitschriften mit nach Hause nehmen, sogar ganz rüstige Exemplare jüngeren Datums:
Die Idee hat offenbar Schule gemacht, denn letztes Wochenende konnte ich selbst eine Ladung Landzeitschriften mit nach Hause nehmen, sogar ganz rüstige Exemplare jüngeren Datums:
Frau Katze findet das ganze Thema ja eher zum Gähnen. Papier ist zum Zerkratzen da und zu sonst gar nichts.
Nach ein paar gemütlichen Stunden mit der Katze und den Heften auf dem Sofa kommen die jetzt aber nicht ins Regal, sondern zurück in den Bioladen. Ganz bestimmt. Doch, doch, wirklich...
Denn dann kann sich noch jemand anders darüber freuen, bis sie am Ende ihrer Kräfte sind und völlig zerlesen im Müll landen... Es lebe der kostenlose Lesezirkel!
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...und weil wir gerade beim Lesen sind, möchte ich noch ein neues Buch vorstellen:
Große Gartenfreude mit kleinem Budget -
Große Gartenfreude mit kleinem Budget -
von Kristina Hamilton, erschienen im Löwenzahn-Verlag:
Von der Gartenplanung über Düngung, günstige und gesunde Pflanzen, Wassersparen bis zum Upcycling werden alle wichtigen Themen zum Sparen im Garten vorgestellt. Auch der Balkon wird behandelt.
Das Buch ist gut geschrieben, schön gestaltet mit viel Grün sogar im Textteil und manch netten Zeichnungen. Die Fotos zu den Kapitelaufmachern sind ebenfalls sehr gut, die innerhalb der Kapitel aber manchmal etwas dunkel abgedruckt und recht klein. Manche wären verzichtbar gewesen (was macht das Bild einer Dünen-Trichternarzisse beim Thema Schädlinge und Nützlinge?).
Alles in allem ist das Buch ein umfassender Ratgeber zum günstigen Gärtnern, den es in dieser Ausführlichkeit und Themenfülle auf stattlichen 224 Seiten noch nicht gegeben hat. Eine Empfehlung für alle, die ihren Garten neu anlegen möchten oder in ihrem bestehenden ökologischer und sparsamer arbeiten möchten - ein Buch für den Biogärtner mit kleinem Budget.