Früher war alles besser. Und aus Holz. Meine Pflanzenpresse zum Beispiel, mit der ich damals sämtliche Herbstblätter geplättet habe, die bei drei vom Baum waren. Das war, nachdem ich allzu viele dicke Wälzer im elterlichen Bücherregal als Laub-Entsafter missbraucht und mit grünen bis braunen Flecken verziert hatte. Das kam komischerweise gar nicht gut an. Der hölzernen Presse waren solche Saftmale ziemlich egal und außerdem konnte sie viel mehr Druck aufbauen.
Warum ich damals kein ernsthaftes Herbar angelegt habe, weiß ich auch nicht mehr. Botanik-interessiert war ich eigentlich, und habe dank des wilden Truppenübungsplatzes in der Nähe sogar fantastische Pflanzen wie Tausendgüldenkraut, Dornige Hauhechel und Zahntrost gefunden. Die weißblühende Pflanze im Bild ist Graukresse:
Aber ohne Saft und Kraft verewigt und beschriftet wurden sie nie, dabei ist ein Herbarium eine ebenso preiswerte wie lehrreiche Angelegenheit. Was man selbst entdeckt, gepresst, eingeklebt und katalogisiert hat, das bleibt hängen. Das geht auch mit Gartenpflanzen und das Einkleben und Beschriften ist gerade im Winter eine schöne Erinnerung an den Sommer.
Christel Herrich
Mein Herbarium
Kräuterschätze und die Lust des Sammelns
Mit Illustrationen von Birgit Lang
Quadriga-Verlag
Das Besondere: Es sind die Etiketten des Herbariums von Christel Herrich abgebildet, das sie in den 50er Jahren rund um Bautzen (Sachsen) angelegt hat. Schon damals hat sie sich vor allem für Heilpflanzen interessiert und daher auch den Nutzen der Pflanzen akribisch notiert. Das in traditioneller Buchbindekunst opulent ausgestattete Werk erzählt kleine Anekdoten und Wissenswertes zu den Pflanzen. Dazu gibt es Zeichnungen, die den Herbariumsexemplaren ähneln, aber doch plastischer gestaltet sind. Beeren hätten im Original sicher Matschflecken hinterlassen, in diesem Buch aber sind sie unversehrt.
Mit Illustrationen von Birgit Lang
Quadriga-Verlag
Hardcover, 144 Seiten
Das Besondere: Es sind die Etiketten des Herbariums von Christel Herrich abgebildet, das sie in den 50er Jahren rund um Bautzen (Sachsen) angelegt hat. Schon damals hat sie sich vor allem für Heilpflanzen interessiert und daher auch den Nutzen der Pflanzen akribisch notiert. Das in traditioneller Buchbindekunst opulent ausgestattete Werk erzählt kleine Anekdoten und Wissenswertes zu den Pflanzen. Dazu gibt es Zeichnungen, die den Herbariumsexemplaren ähneln, aber doch plastischer gestaltet sind. Beeren hätten im Original sicher Matschflecken hinterlassen, in diesem Buch aber sind sie unversehrt.
Man staunt, was Frau Herrich damals alles gefunden hat - eine Hauhechel am Bahndamm ist mir zum Beispiel noch nie untergekommen. Und so ist das Buch auch eine Mahnung, auf die Schätze der heimischen Flora gut aufzupassen, denn was damals noch ohne mit der Wimper zu zucken für das Herbarium plattgedrückt wurde, würde man heute entweder gar nicht mehr finden oder nicht pflücken wollen, weil es so selten ist.
Früher war also doch manches besser. Dieses Prachtexemplar von Buch ehrt die alten Zeiten mit seinem Leineneinband und den kostbaren Details. So finden die kleinen Pflanzenschätze einen würdigen Rahmen.
Der Quadriga-Verlag hat mit netterweise angeboten, ein Exemplar an euch zu verlosen. Schreibt mir einfach einen Kommentar bis zum 5.12.2015, 0 Uhr, und ihr nehmt an der Verlosung teil. Eure Adresse gebe ich dann an den Verlag weiter, denn das Herbarium wird direkt an euch versandt.