Sie hat einen edlen, weißen Garten. Meiner ist oft rosa angehaucht, in jedem Fall aber bunt. Sie holt ihre Pflanzen von weit her, zur Not aus Neuseeland oder wenigstens England. Meine Gewächse werden manchmal einfach nur am Bahndamm gerettet, wo sie jemand weggeworfen hat. Ihr Grün ist gepflegt und von exotischem Flair, meins immer etwas wild und ausgestattet mit viel Lokalkolorit aus heimischen Pflanzen.
Wir haben dennoch einiges gemeinsam: Wir gärtnern beide in der Großstadt und sind platzmäßig etwas eingeschränkt. Wir sind uns einig in Bezug auf die Qualitäten von Rotkehlchen und Corydalis ochroleuca.
Sie, das ist Helga Urban. Sie hat ihre Gartengeschichten veröffentlicht und erzählt in "Mein Garten - Ein Geben und Nehmen", erschienen bei Ulmer 2015, wie alles anfing und wie sie auf abenteuerlichen Wegen zu ihren Lieblingspflanzen fand.
Sie, das ist Helga Urban. Sie hat ihre Gartengeschichten veröffentlicht und erzählt in "Mein Garten - Ein Geben und Nehmen", erschienen bei Ulmer 2015, wie alles anfing und wie sie auf abenteuerlichen Wegen zu ihren Lieblingspflanzen fand.
Da schreibt eine Frau, die ihre Pflanzen liebt und schon mal einige Umwege in Kauf nimmt, um Raritäten zu finden. Als ein weißer Hausbaum einziehen soll, entdeckt sie nach dem Entschluss zu einem Storax-Baum eine weiße Lagerstroemia. Hingerissen muss es nun dieser Baum sein, obwohl der andere schon bestellt ist. Macht nichts, dann werden eben zwei Bäume gepflanzt, aber die sind nicht von Pappe und keine Allerweltsgewächse.
Zur Pflanzenanzucht braucht es ein Gewächshaus, es ist aber nur eine dunkle Garage vorhanden. Kurzerhand wird das Auto nach draußen verbannt und der Garage ein Glasdach aufgesetzt.
Die aus England importierte, rasend seltene Primel 'Dawn Ansell' - natürlich in Weiß - vermehrt sie nun selbst, ebenso wie die aus Neuseeland mitgebrachte, winzige weiße Rose 'Popcorn', die in mir als Kleinstgartenbesitzerin Begehrlichkeiten weckt.
Das Buch ist voll von diesen kleinen Dingen, die den wahren Pflanzenfreund auszeichnen. Man kann sich als Grünabhängiger in Vielem wiederfinden. Es ist kein Bildband, daher gibt es viel Text zu lesen, auch wenn Bilder eingestreut sind, die oft aus Helga Urbans Garten stammen. Aber man liest gern, denn man weiß nie, welche Rarität auf den nächsten Seiten vorgestellt wird.
Obwohl unsere Gärten so unterschiedlich sind, konnte ich mich mit Frau Urban identifizieren und habe vergnügte Stunden mit dem Buch auf dem Sofa verbracht. Eine perfekte Lektüre für die Jäger und Sammler unter den Gärtnern!