Foren und Blogs legen es nah: Die Mehrheit der gärtnernden Menschen scheint weiblich zu sein. Der Mann ist eher für's Grobe zuständig, die Frau für alles, was blüht, irgendwie filigran ist und keinen Motor hat. Soweit das Vorurteil. Nun sind aber gerade zwei neue Gartenbücher erschienen, die damit gründlich aufräumen: Hier gärtnern gestandene Mannsbilder - und die Damenwelt hat was zu gucken.
Die beiden Neuvorstellungen im einzelnen heißen:
Karl Ploberger, 19,99 Euro, ISBN: 978-3-8354-1076-3
Garten-Starter: Das ultimative Einsteiger-Wissen
Sebastian Ehrl, Jutta Langheineken, 19,99 Euro, ISBN: 978-3-8354-1260-6
Die Titel lassen es erahnen: Beide Bücher sind für Anfänger gedacht und enthalten viel Bildmaterial, auf denen der Autor (bei Garten-Starter nur einer der Verfasser) zu sehen ist.
Karl Ploberger schreibt gewohnt fundiert über das Biogärtnern im Allgemeinen und Besonderen. Neu sind seine So-und-so-nicht-Tipps, die ganz locker klarmachen, was man tun und besser lassen sollte. Er sieht auf den Fotos immer aus wie aus dem Ei gepellt, während sich Sebastian Ehrl auch mal dreckig macht. Der junge Gärtnermeister aus Garten-Starter wirkt daher deutlich zupackender und geht rein in die Botanik - daher würde ihn wohl niemand von der Beetkante schubsen. Der Schreibstil hier ist jünger, lässiger, cooler, was sicher auch der humorvollen Frau Langheineken zu verdanken ist. Es gibt zudem einige bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
So, nun haben also zwei Herren mal gezeigt, was eine Harke ist, und das Vorurteil widerlegt, dass nur Frauen sich mit Blüten und jungem Gemüse beschäftigen. Welches Buch ist denn nun mein Favorit?
In beiden Büchern lernt nicht nur
der Anfänger (pardon: Garten-Starter) viel. Es wird großen Wert auf
Naturnähe und giftfreies Gärtnern gelegt. Beide empfehlen torffreie
Blumenerde,
was lobenswert ist, aber an manchen Stellen in den Werken schleicht sich
doch wieder der böse Torf ein. Die Fotos sind in beiden Bänden durch
die Bank sehr gut sowie größtenteils für die Produktion eigens
angefertigt worden, was bei mir immer gut ankommt - wirken aber bei
Sebastian Ehrl natürlicher und weniger gestellt.
So, nun haben also zwei Herren mal gezeigt, was eine Harke ist, und das Vorurteil widerlegt, dass nur Frauen sich mit Blüten und jungem Gemüse beschäftigen. Welches Buch ist denn nun mein Favorit?
Wer Wert auf junges, urbanes - und auch günstiges - Gärtnern legt, ist mit dem Garten-Starter besser beraten. Hier werden Stauden nicht nur geteilt, sondern auch getauscht, hier ist Guerilla-Gärtnern ebenso Thema wie die Prinzessinnengärten mit ihrem Fundus an Recyclingideen - da will doch jeder ein Garten-Starter sein.
Die wirklich wichtigen Gartengeräte werden ebenfalls vorgestellt, und auch die, die man sich besser und kostengünstiger ausleihen kann. Und - hurra - endlich ist mal einer meiner Meinung - Rasen macht wohl mehr Arbeit als ein Staudenbeet (hab ich doch immer gesagt)!
Die wirklich wichtigen Gartengeräte werden ebenfalls vorgestellt, und auch die, die man sich besser und kostengünstiger ausleihen kann. Und - hurra - endlich ist mal einer meiner Meinung - Rasen macht wohl mehr Arbeit als ein Staudenbeet (hab ich doch immer gesagt)!
Beide Bände sind durchaus lesenswert und vermitteln ganz locker viel Gartenwissen für Einsteiger. Meine Damenwahl fällt aber auf Sebastian Ehrl. Nichts für ungut, Herr Ploberger...
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Als kleine Zugabe gibt es das Buch Einfach genial gärtnern! Meine besten mach-es-so-Tipps hier zu gewinnen. Wenn ihr an der Verlosung teilnehmen möchtet, hinterlasst einfach einen Kommentar bis zum 1. April 2014.