Das Geld liegt auf der Straße. Manchmal zumindest - und mit Sicherheit in den vielen Fugen von gepflasterten Wegen und Hauseingängen. Da siedeln sie nämlich, die mutigen Stauden und andere, die sich gern in die kleinste Ritze versamen und dort Wurzeln schlagen - wenn auch immer etwas zweidimensional.
Manche Stauden mimen den Lückenbüßer geradezu hauptberuflich, wie das Gefleckte Habichtskraut (Hieracium maculatum), das meist - wie hier im botanischen Garten - in der Sorte 'Leopard' gepflanzt wird. Diese ist sagenhaft schick im "Animal Print". Die Art ist geeignet für das Blackbox-Gardening und samt sich bereitwillig in alle möglichen und unmöglichen Lücken aus.
Manche Stauden mimen den Lückenbüßer geradezu hauptberuflich, wie das Gefleckte Habichtskraut (Hieracium maculatum), das meist - wie hier im botanischen Garten - in der Sorte 'Leopard' gepflanzt wird. Diese ist sagenhaft schick im "Animal Print". Die Art ist geeignet für das Blackbox-Gardening und samt sich bereitwillig in alle möglichen und unmöglichen Lücken aus.
Besonders gern nutzen bei mir diese Arten freie Zwischenräume, wenn die Konkurrenz noch schläft:
- Frauenmantel
- Akelei
- Wald-Erdbeere
- Hain-Veilchen (Viola riviniana 'Purpurea')
- Pfirsichblättrige Glockenblume
- Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica)
- Wilde Malven
- Schnittlauch
- Feldsalat
- Kronen-Lichtnelke (Lychnis coronaria)
- Mauerpfeffer
- Spornblume
- Nachtkerze
- Stachelbeere
- Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)
- Winter-Portulak
Die Bedingungen sind aber alles andere als optimal, selbst für wirklich hartgesottene Sämlinge. Die kleinen Pioniere müssen mit großer Hitze und viel Trockenheit zurechtkommen. Gibt es nur einen Platzregen, läuft das Wasser schnell oberirdisch davon, ohne die Pflänzchen zu erreichen. Auch Platz und Dünger sind Mangelware in den Engstellen. Und so schaffen es nur die Besten der Besten der Besten.
Falls die Spontanvegetation nicht den Ordnungssinn stört, ist die Pflaster-Flora also eine tolle Kaderschmiede für wahre Superhelden - Angepasstsein ist hier kein Schimpfwort.
Wird der Typ der Keimlinge aber anderswo verlangt, kann man die Knirpse auch frühzeitig aus ihrer Zwangslage befreien und in richtige Erde setzen. So lassen sich Lücken im Beet kostenlos und schnell füllen. Auch der Pflanze wird geholfen, denn sie wird in Gartenboden sicher besser blühen und ganz froh sein, wenn ihr Rhizom nicht für immer platt wie eine Briefmarke ist.
Zum Herausprokeln eignet sich am besten ein altes, stumpfes Messer. Damit hebelt man vorsichtig unter die Pflanzen (im Bild Akelei) und lockert ihren minimalistischen Wurzelballen. Damit habe ich bis jetzt die besten Erfolge erzielt. Nur mit der Hand an den Keimlingen zu ziehen führte oft zum Abreißen der Wurzeln - und das will man ja nicht.
Sogar die Moschusmalve, die dummerweise direkt vor der Stufe zum Hauseingang ihre Nische gefunden hatte, konnte ich mit dem Messer endlich erfolgreich befreien, nachdem ich ihr vorher mehrfach mit den Fingern nur die Blätter abgerissen hatte.
Mauerpfeffer und die Vielzahl der Habichtskräuter können am rechten Fleck, zum Beispiel vor einer Wand, aber ganz kleidsam aussehen. Deshalb lasse ich die kleinen Asphaltcowboys dort gern gewähren. Zuviel Ordnung muss ja auch nicht...