Er ist als Staude selten in Gärten zu finden, dabei hat er doch so hübsche Knopfaugen. Ganz viele. Gelb sind sie und er kann Ausläufer machen, was meistens zwei Kriterien sind, ihn sich nicht in den Garten zu holen. Dabei ist der Rainfarn (Tanacetum vulgare) ein ganz großer Held für die Biodiversität. Löcherbienen, Seidenbienen und die Rainfarn-Maskenbiene findet man an den gelben Röhrenblüten. Und obwohl diese Röhren doch arg kurz sind, sind sie doch bei bestimmten Schmetterlingsrüsseln sehr beliebt.
Vor allem der Kleine Feuerfalter liebt sie heiß und innig. Eine einzelne Pflanze weit und breit kann zum Balzplatz für zehn oder mehr Schmetterlinge werden. Hier trifft man sich, lernt sich kennen und nimmt ab und zu einen Schluck aus den Blüten.
Hier kuscheln zwei:
Und das hier sieht eher nach Ringkampf aus:
Hier das ganze Spektakel:
Auch die Raupen vom Mondfleckigen Blütenspanner, der wie eine Ringelsocke aus den 70er-Jahren daherkommt, mögen die Blüten, futtern sie aber gleich ganz auf.
Spreizflügelfalter sind ebenso anzutreffen.
Rainfarn hat eine sagen hafte Standortamplitude. Er kommt in den salzigen, sandigen der Ostseedünen genauso vor wie im Ruhrpott am Ackerrand. Hauptsache sonnig soll es sein, dann ist er mit allen Wassern gewaschen.
Meinen Garten mochte er leider nicht, aber vielleicht mag er euren? Aussaat ist genauso möglich wie Vermehrung über Ausläufer - die spendiert er ja gern.
Dann noch ein bisschen Sauer-Ampfer und vielleicht führt der Kleine Feuerfalter dann auch bei euch seine Balztänze auf.