Hier kommt Teil III der Totholz-Trilogie!
Ich hatte ja letztens über Rosenäste als Nisthilfen für die Bewohner von markhaltigen Stängeln berichtet. Die Zweige haben ganz weiches Mark, dass die Insekten in DIY-Manier selbst herauspuhlen können, wenn die Äste mehr oder weniger senkrecht bis ein wenig schräg und sonnig angebracht sind. In einem Bauerngarten in Bielefeld bin ich auf diese clevere Kuppel aus Rosenzweigen gestoßen. Das Bauwerk ist gleichzeitig Staudenstütze und Nisthilfe, denn die Enden der Rosenäste sind frei zugänglich und viele zeigen nach oben.
Ich habe selbst schon gemerkt, wie biegsam frisch geschnittene Rosenzweige sind. Wenn sie nicht allzu kurz sind, kann man sie als Bogen mit beiden Enden in den Boden stecken und hat schnell eine Stütze für kleinere Stauden. Man muss nur daran denken, wenn man ohne Handschuhe in ihrer Nähe hantiert, sonst kann es blutig enden.
Diese geflochtene Staudenstütze ist ein Hochsicherheitstrakt für Stauden und kleine Rosensträucher, die mit ihren Zweigen bzw. Stängeln hindurchwachsen können, denn luftig genug ist die Kuppel.
Allerdings braucht man dazu gute Handschuh und Nerven wie Drahtseile, das ist schon eine andere Hausnummer als mit Weiden zu flechten. Erst werden die Bögen gesteckt, dann werden Äste quer eingeflochten, bis keine Strebe mehr aus der Reihe tanzen kann. Zumindest glaube ich, dass es so gemacht wird. Vielleicht werden auch erstmal wenige Bögen verflochten und dann weitere eingebaut.
Zur Stabilisierung werden einzelne noch schräg eingebaut - und hier ergeben sich perfekte Nistgelegenheiten für Insekten, wie auch den kurzen Aststummeln der Verzweigungen:
Die ersten beiden Bilder sind aus dem Mai, die letzten beiden aus dem August. Das Holz ist braun bis grau geworden inzwischen, hält aber noch die Form.
Ich glaube, das probiere ich mal, wenn die Wildrosen wieder allzu sehr ausufern. Ich finde das Bauwerk wirklich sehr dekorativ und oben können Insekten an die offenen Enden heran. Was meint ihr?