Samstag, 10. August 2024

Selbstversorger für einen Tag

Wenn man Stauden und Gehölze liebt und kein riesiges Anwesen hat, sondern eher ein briefmarkengroßes, wird es mit dem Selbstversorgen schwierig. Kann man alles machen, aber dann muss ein Großteil der Stauden und Sträucher eben ausziehen, um Platz für Gemüsebeete zu machen. Obstgehölze dürften natürlich bleiben. Da ich das nicht möchte und der Garten sowieso schon ein Tummelplatz für Schnecken ist, die ich nicht mit Salat zu noch größeren Gourmets erziehen will, baue ich ein bisschen Gemüse in Kübeln an - wobei auch die an der Katzenminze vorbeimüssen, die dort Asyl gefunden hat.

Selbstversorger wird man so aber auch nur für einen Tag oder eine Mahlzeit. Immerhin die Wahnsinns-Kartoffel hat  - Happy End! - 1 Kilogramm Knollen hervorgebracht, das ist wirklich nicht schlecht, immerhin waren die beiden Ursprungskartoffeln ein Fund aus der Biotonne und somit kostenlos. Ich war auch überrascht, wie gut die alte Kübelerde noch funktioniert hat, nachdem ich sie mit Schafwolle unterfüttert hatte und dazu noch damit abgedeckt.

Ein weiterer Versuch waren Borlotti-Bohnen. Ausgesät im Mai in einen verrottungsfähigen Topf, dann später in einen größeren mit frischer Erde gesetzt, haben sie eine Handvoll Bohnen hervorgebracht. Als Gedächtnisstütze eignen sich übrigens die alten Hülsen ganz gut, damit man nicht vergisst, was man gesät hat:



Frisch im Eintopf, bevor die Hülsen trocken werden, schmecken die Kerne fantastisch und tausendfach besser als getrocknete Bohnen aus der Tüte. Muss man auch nicht so lange kochen.

Also habe ich eine Hülse ausreifen lassen, um diese wunderschöne Bohne auch im nächsten Jahr auszusäen. Die bunten Bohnen sind weiß mit roten Sprenkeln und alle ein Unikat, genauso hübsch wie das Muster auf den Hülsen. Man möchte sie für immer hängen lassen.




Die Kerne würde ich am liebsten als Schmuckstück in Ehren halten.


Wenn man richtig viel Platz hätte, könnte das so aussehen. Dann bekommt man auch mehr als nur einen Eintopf für eine halbe Portion:


Ob ich nächstes Jahr mal einen größeren Versuch mit den hübschen Böhnchen wage?


Auch einen weiteren Floh habe ich gerade im Ohr: Wusstet ihr, dass es nicht mehr verpönt ist, wenn Rhabarber blüht? Unter dem Namen 'Bloombarber' sind neue Sorten auf den Markt gekommen, die extra richtig viel blühen sollen, weil man die Blüten essen kann.

Nicht eine dieser neuen Auslesen, sondern einen ganz gewöhnlicher Rhabarber habe ich im April blühend gesehen mit unglaublich vielen Lederwanzen an der Pflanze.


Jetzt im August sind die Samen reif und die Lederwanzen versammeln sich immer noch dort. Ich weiß noch nicht, ob ich lieber Lederwanzen oder essbare Blüten möchte (beides geht vermutlich nicht, ohne ihnen teilweise die Blüten wegzunehmen), aber ich habe von diesem Rhabarber Samen mitgenommen, denn die Anwesenheit der Wanzen-Sippe deutet darauf hin, dass die Pflanze gerne und oft blüht, denn diese Insekten sind eher phlegmatisch und bleiben gern dort, wo es ihnen gefällt.


Leider braucht so eine Pflanze viel Platz - welche Stauden dafür wohl weichen müssen?


Habt ihr schon mal Rhabarber ausgesät?


13 Kommentare:

  1. Rhabarber habe ich noch nicht ausgesät - ich habe in meinem Garten gar keinen Rhabarber, denn mein Mann mag ihn nicht. Vielleicht muss ich doch mal ein Eckchen für ihn reservieren (den Rhabarber, nicht den Mann).

    Apropos Bohnen: Meine im Juli ausgesäten Bohnen hatten ja die Schnecken bis zum Stiel kahlgefressen. Sie sind dann noch mal ausgetrieben, und eine ist jetzt wieder so 15cm groß und hat ca. zehn Blätter. Die werden aber schon wieder angefressen, z.T. auch kreisförmig aus der Mitte, das kann eigentlich keine Nacktschnecke sein. Heute morgen habe ich an genau dieser Bohnenpflanze eine echt fette Nacktschnecke in flagranti dabei ertappt, wie sie kopfüber auf einem Blatt saß und anscheinend gerade dabei war, sich eine dicke grüne Raupe einzuverleiben. Vielleicht haben Nacktschnecken doch einen Nutzen? Vielleicht lassen sie die Bohnen in Ruhe, wenn es nur genügend grüne Raupen gibt? ;-)

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    1. Das hatte ich schon befürchtet, dass die Schneckenplage auch am Ende dazu führt, dass es weniger Schmetterlinge gibt. Raupen und Eier können sich nicht wehren und den Proteinhappen wird sie gerne futtern...

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  2. Rhabarber hatte ich bisher noch nicht in meinem Garten. Da ich auch nur über einen Handtuchgarten verfüge, wird mein Garten wohl auch weiter ohne diese raumgreifende Pflanze auskommen müssen. Bei mir gibt es aber Erdbeeren in einer Erdbeerleiter, die weitgehend von den Nacktschnecken verschont werden. Und Tomaten wachsen in unserem Wintergarten. Kartoffeln hatte ich auch schon in einem Extracontainer - reichte auch gut für ein Mittagessen für zwei Personen. Aber Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Johannisbeeren, Himbeeren im Container und Stachelbeeren gibt mein Minigarten auch noch her und das gar nicht mal so wenig.
    Viele Grüße von Marianne

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  3. Als ich Kind war, da gab es beim Nachbarn immer eine Menge davon. Ich spielte dann mit den Jungs Indianer. Wenn das Tipi fertig war, ernteten wir ein paar Stangen und bekamen von der Squaw eine kleine Schale Zucker zum Eintunken. Die Durststrecke danach war groß, aber nun kriege ich ab und an eine Rhabarberschorle, damit bin ich zufrieden. Was war das für eine Nacktschnecke, ein Tigerschnegel, oder die Wegschnecke? LG Wurzerl

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    1. Falls Du die Raupenmörderin auf meiner Bohne meinst - das war eine "spanische" Wegschnecke. Tigerschnegel hat mein Garten aber auch zu bieten - die scheinen sehr vermehrungsfreudig zu sein. Auf jeden Fall nehme ich jede Babyschnecke, die ich finde, auf die Hand und schaue mir ihr Atemloch an - daran kann man Schnegel und Wegschnecken unterscheiden. Ich finde fast nur Schnegel. Langsam kommt mir das komisch vor - vielleicht mache ich bei der Bestimmung auch etwas falsch.

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  4. Hallo Elke,
    die Bohnen sind wirklich hübsch. Eine hat ein Smiley-Gesicht.
    Schade, dass du heute nicht in Münster dabei warst.
    Liebe Grüße
    Susanna

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  5. Liebe Elke,

    also bei den Bohnen würde ich auf jeden Fall einen Versuch starten, hübsch schauen sie aus. Allerdings lieben die Nacktschnecken die jungen Triebe, ich möchte zu gerne wissen, wie diese Tiere das immer spitz kriegen *gggrrrr*

    Sommerliche Grüße
    von Anke

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  6. Die Bohnen sind wirklich wunderschön, die könnte man glatt als Schmuckstücke in Anhänger verwandeln. Die Kartoffelausbeute kann sich auch sehen lassen, Glückwunsch!
    Rhabarber gab es früher bei den Großeltern im Garten, das Kompott habe ich geliebt. Irgendwann war die Staude aber nicht mehr besonders ergiebig und es hat nur noch für einen Kuchen pro Jahr gereicht. Blüten habe ich daran allerdings nie gesehen, selbst als wir die Pflanze sich selbst überlassen haben nicht. Eine Neupflanzung wäre zumindest mal einen Versuch wert.

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  7. Ich bin ja so froh, das meine Rhabarberstauden den grausamen Schneckenangriff überlebt haben. Nachdem die Schnecken sich bis zu den Wurzeln ein Loch gefressen haben, hatte ich sehr wenig Hoffnung. Aber, sie haben sich erholt, alle Beide!! Hm, ausgesät habe ich Rhabarber noch nie, da man ja an allen Ecken immer mal wieder Staudenteile geschenkt bekommen kann
    Herzlichst
    yase

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  8. Liebe Elke,
    schöne bunte Bohnen, solche hatte ich auch einmal. Ich wollte Samen behalten, als ich nach einiger Zeit danach schaute, waren sie alle von kleinen Schädlingen zerfressen, war wohl nix. Lederwanzen habe ich hier bei mir kaum gesehen, bei dir wimmelt es ja reichlich davon.
    Lieber Gruß
    Edith

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  9. mit bohnen nicht viel glück im garten (die bunten kaufe ich gerne im september) aber konnte ein bischen Rhabarber im juni ernten - pflanze alt * samen habe ich nie probiert !
    liebe grüsse
    mo

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  10. die Bohnen sind echt hübsch
    da würde ich mir ein paar aufheben ;)
    wow sind das viele Wanzen
    Gemüse habe ich ja keines und Rhabarber auch nicht
    liebe Grüße
    Rosi

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  11. Hallo Elke, den Rhabarber muss ich jetzt auch pflanzen! Nicht wegen der Blüte oder Kompott, nein diese Lederwanzen will ich haben! Was für schräge Typen. Die könnten in jedem Sience fiction Film mitspielen. Die Bohnen sehen aus wie ein Vierer Ruderboot, die Olympiade ist leider schon vorbei...
    LG...Stephanie

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