Asche zu Asche, Staub zu Staub? Keine Ahnung, ob das stimmt, aber alles Totholz wird jedenfalls irgendwann zu Mulm und am Ende ist es von Gartenerde nicht mehr zu unterscheiden, vor allem, wenn die Regenwümer und Amseln die Kleinteile umverteilt haben. So ging es meinen ehemals dicken Totholzstämmen im Garten. Erst war der schöne Birkenstamm umgekippt, was seinen Abbau rasant beschleunigte, dann war er auch schon in weiche Fragmente zerfallen, kaum wartet man sieben Jahre.
Zeit also nachzulegen, wie man es ja auch mit Feuerholz zu tun pflegt, nur ging es hier ja darum, statt Wärme Lebensräume zu schaffen. Neues Altholz musste her, und zwar schnell!
Das erste Stück konnte ich nach dem Baumschnitt bei einer Nachbarin erbeuten. Es war nur eine alte Astgabel, aber die war schon lange vertrocknet gewesen und es bestand die Möglichkeit, dass darin schon Leben tobte. Das gute Stück wollte ich vor dem Schredder oder dem Ofen bewahren.
Die Fliegen sitzen schon mal Probe - als Sonnenbank funktioniert das Holz jedenfalls ganz hervorragend.
An vielen Stellen löst sich schon die Rinde, was perfekt ist als Unterschlupf und Nahrungsquelle.
Zu seinen Füßen liegt ein Stück Korkrinde, so eine Art Krötentunnel, den ich in der Biotonne gefunden habe. Keine Ahnung, in was für einer Art Käfig dieses gut erhaltene Teil vorher eingesetzt wurde. Jetzt soll es den Kröten im Garten ein schönes, geschütztes Tagesversteck bieten. Man sieht es auf den Fotos wegen des schwarzen Loches schlecht, aber die Rinde ist wirklich rundum zu einer Röhre geschlossen. Zu meiner großen Freude benutzt die Kröte den Tunnel sogar!
Das richtig große Kaliber kam dann in Form von dicken Baumhasel-Ästen. Ein recht langer Ast hat sogar oben ein Loch, was ideal ist, um mulmige Tümpel entstehen zu lassen, was einige Schwebfliegenarten als Kinderstube brauchen.
Und da sich die Schwebfliege Xylota segnis im Garten herumtrieb, wollte ich ihr etwas bieten. Sie liebt Holzmulm und nasse Sägespäne.
Um es ihr gemütlich zu machen, habe ich daher versucht, Sägespäne in das Loch zu füllen. Es gab sie aber gerade nur am Stück, als Pellets, die in der Garage zu finden waren. Ich hatte auf Regen gehofft, der sie aufquellen lassen sollte, aber die Rechnung ohne die stets bastelwütigen Meisen gemacht, die die Pellets alle wieder aus dem Loch geholt haben. Der nächste Versuch dann also mit nassen Pellets...
Jetzt hoffe ich, dass die Totholzbewohner die neuen Angebote nutzen werden.
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschendeine Ausführung zur Alt- und Totholzverwendung liest sich richtig spannend, vor allem welchen Tieren man damit im Garten Unterschlupf und Behausung bietet. Zu den vielen Riegelpfählen hier im Garten muss ich unbedingt mal einen Totholzhaufen schichten.
Lieben Gruß und ein feines Wochenende wünscht dir Marita
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschenbei uns gibt es auch allerhand Totholz und ich finde es nicht nur nützlich, sondern auch dekorativ. Unter mindestens einem Stapel wohnt eine dicke Erdkröte. Von den dicken Stammstücken einer Lärche, die in der Nachbarschaft entsorgt werden sollten (lies drei Jahre günstig gärtnern und du fängst an, Dinge zu retten, die andere wegwerfen 😅) haben wir zwei ausgehöhlt und bepflanzt. Nun lese ich hier, da geht noch was. Wir haben noch genug übrig, um ein weiteres Loch zu bohren und mit Sägespänen zu füllen.
Liebe Grüße
Susanna
Holz im Garten fasziniert eine Menge Tiere. Ein Stück hartes Schwemmholz hat bei mir auf Kies immerhin 14 Jahre lang ausgehalten, die letzten Mehlreste habe ich nun auf den Totholzhaufen hinter den Rhododendren verfrachtet. Die lieben Tierchen helfen zur Not auch nach, wenn sie nicht fündig werden, das werden sie leider in den aufgeräumten Gärten rund um meinen nicht. Also - knabbern wir doch einfach den Holzzaun und seinen Tori-Eingang ein. Der Specht leistet da stets eine gute Vorarbeit. Nun ja, nach 16 Jahren ist ein unbehandelter Holzzaun halt mal fällig, seufz. LG Wurzerl
AntwortenLöschenHa!, vom einem Geranium sanguineum 'Elke' habe ich ja noch nie etwas gehört, aber ganz schnell mal gegoogelt. Das muss ich natürlich auch irgendwann noch haben 😉. Totholz wird wirklich rasend schnell belebt. Ich kann das auch an diversen Baumstümpfen in unserem Garten, aber auch an anderem Totholz, dass ich liegen lasse, feststellen. Früher habe ich auf so etwas überhaupt nicht geachtet. Ich bin froh, dass ich dazugelernt habe.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße und ein schönes Wochenende – Elke
Zufällig habe ich heute im Urlaub in den Bergen Blattschneiderbienen beobachten können, wie sie in einem waagrechten, schon leicht morschen Holzgeländer einer Terrasse verschwunden sind. Insgesamt waren es 4 Wildbienen, jede mit einem Stück grünem Blatt. Soo schön und interessant. Ich werde für Totholz sicher auch zu Hause einen Platz finden!!
AntwortenLöschenLg
Sehr informativ wieder, dein Post! Ich habe Totholz im Garten, als Haufen, als Meisenkaszerhalter: ein Eschenstamm samt Ästen. Er sieht traurig aus, aber ist trotzdem sehr lebendig! Und noch anderes ich müsste einfach mehr Zeit damit verbribgen, da eibfach mal zuzusehen.
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Hallo Elke, meine ehemals als Kinderhopsebaumscheiben gedachten Baumscheiben mit 40cm Höhe wurden mittlerweile völlig zerlegt, Pilze, Blindschleiche Kinderstube, nun ist einer völlig zerbrochen, weil jemand dachte die halten noch. Ich bin ein bisschen ratlos, den zerlöcherten Haufen, der übrig blieb unter die Büsche werfen oder so lassen, ich hatte Angst was größeres wohnt vielleicht drin, was dann gestört wird. Gibt es eine beste Jahreszeit sowas umzuziehen? Liebe Grüße, Nina
AntwortenLöschenHallo Nina,
Löschenwenn Reptilien oder Amphibien drin wohnen, ist der frühe Herbst oder der Spätsommer am besten zum Umziehen, dann sind sie noch nicht in der Winterstarre, die Kinderstube wird aber nicht mehr gebraucht. Bei allen anderen Arten wird es nicht ohne Kollateralschäden gehen, irgendwer ist immer noch drin.
VG
Elke
Vielen lieben Dank, dann werden wir ihn Bad Mal umziehen :)
LöschenHätte ich nicht gedacht, dass Totholz so schnell zerlegt wird. Du gibst dir ja auch richtig Mühe, für jeden den passenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen, selbst wenn du von bastelwütigen Meisen boykottiert wirst 😂. Da bin ich echt mal gespannt, was sich irgendwann an unserer toten Wurzel einfindet - wenn sie endlich mal ihren vorgesehenen Platz beziehen kann. Unglaublich, wie lange sich Gartenprojekte bei 30° Grad hinziehen können...
AntwortenLöschenLiebe Elke,
AntwortenLöschensolche Erfahrungen machen nur Menschen mit Mut zu natürlichen Gärten Als ich noch mit Kindern unterwegs war, wir gingen meistens den gleichen Weg, da lag ein gefällter Walsnussbaum, an dem konnten wir von Jahr zu Jahr feststellen wie weit der Zerfall fortgeschritten war, spannend war das für mich und für die Kinder. Im neuen Garten schaffe ich auch immer Ökoecken, wenn die Dame zum Rasenmähen kommt, darf sie dort nichts wegräumen. Beim Radeln komme ich sehr oft an einem Grundstück vorbei, da schafft jemand eine "Bantjehecke" ich glaube so heißt das, das finde ich sehr interessant.
Liebe Grüße
Edith
..... ich noch schnell, es heißt "Benjeshecke", jetzt stimmts.
AntwortenLöschenGrüßle Edith
insekte tauchen gerne auf wo es ihnen passt * gestern war ich in ein "natur geschützer ort" (visite guidée) war überrascht, dass es auf einer nicht gemähte wiese so viele Insekten gab, vor allem "criquets" & "sauterelles" die ich schon länger nicht gesehen habe.
AntwortenLöschenwas holz anbetrifft halten sogar unsere komposter aus holz von insekten nicht lange stand...(möchte keinen aus plastik)
lieber gruss
Hallo Elke,
AntwortenLöschentatsächlich habe ich alle Stümpfe gefällter Bäume und dickere Äste von Sturmschäden usw. im Garten gelassen. Sie sind reich besiedelte Biotope. Es ist spannend, zu sehen, was da alles so lebt. Manchmal wird es sogar für mich lecker, nämlich, wenn sich Pilze wie der Austernseitling am alten Ebereschenstamm zeigen. Der muss aber jetzt dringen umgelegt werden, bevor er ins Gewächshaus kippt. Danach benutze ich ihn für die Hangbefestigung. Er bleibt also im Garten, mit der Hoffnung, dass es auch im Liegen Pilze gibt.
Grüße
Claudia
Hallo Elke,
AntwortenLöschendas Totholz lebt! Von wegen tot...hier beginnt das Leben. Sollte in keinem Garten fehlen. Ob stehend oder liegend ganz egal. Spannend ist der Prozess der Veränderung. Bei einigen Teilen geht es schnell bei anderen dauert es ewig. Kommt wahrscheinlich auf verschiedene Faktoren an wie sonnig oder schattig, dick oder dünn, Hartholz oder Weichholz usw.
LG...Stephanie