Ihre Früchte sehen aus wie kleine Leberwürste, und wenn man die Samen mit dem Fruchtfleisch entfernt hat, erinnert der Rest an einen abgeschnittenen Wurstfinger mit Solariumsbräune - also an etwas, das man bestenfalls im Tatort erwartet, aber nicht in der Küche.
Dabei ist das Fruchtfleisch wirklich ausgesprochen lecker, es schmeckt ein bisschen wie Feige. Der Wohlgeschmack dieser Frucht wird nur durch ihre Unerreichbarkeit hierzulande übertroffen - die Rede ist von der Tamarinde. Tamarindus indica ist ein tropischer Baum, dessen Heimat meist mit Afrika angegeben wird. Da die Pflanze aber mittlerweile in den ganzen Tropen wegen ihrer Früchte gezogen wird, ist ihre Herkunft nicht zweifelsfrei geklärt.
Dabei ist das Fruchtfleisch wirklich ausgesprochen lecker, es schmeckt ein bisschen wie Feige. Der Wohlgeschmack dieser Frucht wird nur durch ihre Unerreichbarkeit hierzulande übertroffen - die Rede ist von der Tamarinde. Tamarindus indica ist ein tropischer Baum, dessen Heimat meist mit Afrika angegeben wird. Da die Pflanze aber mittlerweile in den ganzen Tropen wegen ihrer Früchte gezogen wird, ist ihre Herkunft nicht zweifelsfrei geklärt.
Und so war es dann auch während einer brasilianischen Themenwoche in unserer Kantine, dass Tamarindenfrüchte irgendwie die Deko machen sollten. Viele haben sich bestimmt gefragt, was die unappetitlich hautfarbenen Würste auf dem Tresen darstellten, und ob das nicht ein Fall für das Gesundheitsamt sei. Nur ein tropenbewanderter Kollege kannte sich aus und hat einfach eine Wurst mitgenommen.
Die haben wir dann als Nachtisch fachmännisch ausgewaidet. Zurück blieben neben der trockenen Hülle auch einige pechschwarze, glänzende Samen, etwa so groß wie Bohnensaat.
Die habe ich sogleich zuhause ausgesät. Was dann passierte war an Komik nicht zu überbieten. Wenn eine Pflanze den Deutschen Comedy-Preis verdient hätte, dann die Tamarinde. Bei der Keimung sahen die kleinen Kugeln aus, als würden sie grinsen. Jeder Keimling entfaltete sich dann anders. Aus erbsenartigen Keimblättern traten die ersten richtigen Blätter hervor. Ein Sämling sah aus wie ein Hahn, ein anderer streckte die Zunge raus. Echte Individualisten also.
Die Jungpflanzen wachsen recht schnell und lieben es gern tropisch feuchtwarm. Am besten sind die in die Höhe geschossen, die unter einem Einmachglas eingesperrt waren. Das Wachstum ist bemerkenswert asymmetrisch. In der Dunkelheit geht die Tamarinde ihrem Schönheitsschlaf nach und faltet die Blätter hübsch sittsam zusammen. Man ist fast versucht, leise zu sprechen, wenn man sie so sieht, um sie nicht zu wecken.
Frostempfindlich sind Tamarinden nicht, denn soweit kommen die erst gar nicht. Schon bei Temperaturen um die 5° Celsius fühlen sie sich recht unwohl und werfen schnell die Blätter ab, dann wird sofort gestorben. Also sollten die Pflanzen wirklich ab September besser ins Wohnzimmer.
Dort können sie zu bizarren Sträuchern heranwachsen, die nicht jeder als Zimmerpflanze hat. Ob sie irgendwann auch die kleinen Leberwürste produzieren, bleibt abzuwarten. Aber ich würde es ihnen durchaus zutrauen - die lustige Tamarinde scheinen mit allen (lauwarmen) Wassern gewaschen zu sein.
* Dieser Artikel hätte wegen der gruseligen Wurst, die wie ein abgetrennter Finger aussieht, gut zu Halloween gepasst. Da sieht man mal wieder, dass ich das Bloggen echt drauf hab...
* Dieser Artikel hätte wegen der gruseligen Wurst, die wie ein abgetrennter Finger aussieht, gut zu Halloween gepasst. Da sieht man mal wieder, dass ich das Bloggen echt drauf hab...
Die sind ja wirklich ganz entzückend. Schade , dass sie so gar keine Kälte ab können. Sonst hätte ich mich ja mal verleiten lassen diese Frucht zu suchen, zu probieren und zu sähen.
AntwortenLöschenNettes Experiment. Bleibt die Frage, woher man Samen bekommt, wenn die Frücht nicht gerade als Deko irgendwo herumliegen.
AntwortenLöschenSamen bekommt man bei Onlinehändlern schon mal angeboten. Die Früchte bestimmt auch in Asia-Läden, könnte ich mir vorstellen. Unsere Kantine muss sie ja auch irgendwo aufgegabelt haben.
LöschenLiebe Elke,
AntwortenLöschenes war interessant für mich über noch unbekannte Tamarinde zu lesen. Wie schön haben die Sämlinge gekeimt. Wie wird es weiter gehen? Wirst Du weiter experimentieren? Als Zimmerpflanzen sind Tamarinden, denke ich, nicht geeignet oder?
Liebe Grüße
Loretta
Liebe Loretta,
Löschenich werde die Kleinen nächstes Jahr mal umtopfen und dann schauen, ob sie sich als Zimmerpflanze eignen. Ich habe die Tage was über den Moringa-Baum als Zimmerpflanze gelesen, dann müssten Tamarinden auch gehen.
VG
Elke
"tamarin"(baum Tamarindus indica) wird hier oft angeboten aber esse öfter der "tamarin des indes" (baum : Vangueria madagascariensis) der nur rund ist * sie schmecken sehr gut aber habe noch nie versucht sie zu sähen * lustige pflanze :)
AntwortenLöschenliebe grüsse
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwieder einmal stellst Du uns ein entzückendes Grünzeug vor. Beim ersten Lesen habe ich Komik und EROTIK gelesen und mich gefragt, was das nun wieder für ein Verhüterli ist...Lesen ist ein Kunst und wird nicht immer beherrscht :-)
Ich drücke dir die Daumen, dass die Tamarinden Früchte ansetzen, bin gespannt, was daraus wird.
Herzliche Grüße
Jo
Ach Elke!
AntwortenLöschenIch freu mich immer so über deine Posts!!!!
Die Bilder sind toll und der Text ist jedes Mal zum Niederknien.
Danke und ein gemütliches Wochenende
Sabine
Liebe Elke,
AntwortenLöschenes macht mir immer großen Spaß deine Posts zu lesen:)
Tamarinde Pflanzen kannte ich bisher noch nicht, sie sind aber wunderschön.
Viele liebe Grüße
Silke
Liebe Elke
AntwortenLöschenSo spannend! Danke für diesen interessanten Post.
Einen gemütlichen Sonnta gwünscht Dir Yvonne
:) Mir ging es wie Jo. Ich habe auch Komik und Erotik gelesen und die ersten Fotos passten ja durchaus dazu. :)
AntwortenLöschenDie Pflanzen sehen ja lustig aus und es wäre ja schön, wenn sie auch mal irgendwann Früchte produzieren. Tamarinde kenne ich nur als Paste, die Früchte habe ich bewusst noch nie gesehen.
Schönen Sonntag
Margrit
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Tamarinde kenne ich wirklich nur vom hören. Dabei sieht die Pflanze ja noch nicht mal unatraktiv aus. Hat sie auch geschmeckt ?
LG Dagmar
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich gestehe, die Frucht der Tamarinde kannte ich bislang auch nicht, wohl aber das Gewächs...
Ich bin sehr gespannt, ob sie tatsächlich bei Dir im Topf Früchte hervorbringen wird...Weißt Du wie die Befruchtung erfolgt?
Die Blätter werden übrigens (ich glaube in Indien!?) zu Fisch gegessen.
Alles Liebe
Heidi
Liebe Elke,
AntwortenLöschendie Natur ist doch immer wieder erstaunlich!
Bei den Fotos von den Sämlingen musste ich beim ersten irgendwie an ein Pflanzenmonster denken, das gleich den Kopf erhebt und die Zähne fletscht :-))
Liebe Grüße
Christine
jetzt maust du schon die deco um pflanzen zu ziehen ;-)
AntwortenLöschenhübsch so´ne tamarinde! ich kenne nur das fruchtfleisch - zu kleinen barren gepresst gibts das im exotischen gewürzhandel, man braucht es für manche indischen gerichte......
xxxxx
Liebe Elke,
AntwortenLöschendanke für die Tellima Pflanze. Sie ist gut angekommen. Gestern habe ich sie auch im Garten eingepflanzt. Ich hoffe, dass Tellima sich bei uns wohl füllen wird.
Viele Grüße
Loretta
sehr interessant
AntwortenLöschenund ie Keimlinge sehen ja wirklich lustig aus..
schau mal hier..
http://www.kuebelpflanzeninfo.de/exot/tamarindenbaum.htm
vielleicht hilft dir das weiter..
liebe Grüße
Rosi
Ich kenne die Tamarinde bisher auch nur als Gewürz der indischen Küche....vielleicht bin ich aber schon mal an so einem Baum vorbeigekommen ohne es zu wissen. Solche fiedrigen Blättchen kommen ja sehr häufig vor in den Tropen. Tolle Fotos...:-)
AntwortenLöschenLG Sigrun
Das bloggen hast du sehr wohl drauf! Ich mag deine Posts sehr....
AntwortenLöschenDie Pflanze ist wunderschön, mal sehen, vielleicht finde ich ja irgendwo einen Wurstfinger..
Herzlichst
yase
Einfach genial!!! Text und Bilder!! Danke :-)
AntwortenLöschenHerrlich, herrlich, herrlich, deine Posts!
AntwortenLöschen"Dann wird sofort gestorben" :-)))
Liebe Grüße :-)
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenBei Edeka im BIO Regal, sehr lecker und wirklich, jeder Kern sieht anders aus und glänzt auch noch. Die Kinder sammeln Sie.
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