Freitag, 15. Oktober 2010

Harken für den Weltfrieden

Harken? Weltfrieden? Eiersalat? Ägypten?
Jetzt ist sie völlig übergeschnappt, werdet ihr sagen.
Was hat denn bitteschön eine Harke mit dem Weltfrieden zu tun?

Ich möchte versuchen, es zu erklären:

Wenn rundherum die Laubsauger und -bläser gewissenhaft ihrer Bestimmung nachgehen, ist dem in Hörweite gärtnernden Menschen zumindest alles andere als weihnachtlich zumute.
Der Haken an der Motorisierung im Garten: Zartbesaitete brauchen Nerven wie Drahtseile, sonst ist die ehemals gute Stimmung wie weggeblasen - und das kann wiederum eine Lawine der Übellaunigkeit bei anderen in Gang setzen.
Vom Aufruhr in der Insekten- und Spinnenwelt mal ganz zu schweigen.

Dabei hat meditatives Laubharken doch durchaus sein Gutes:
Man verpasst die Kraniche nicht, die womöglich den Garten überqueren.
Vielleicht lugt sogar das sympathischste aller Kulleraugen, das Rotkehlchen, aus der Heckenrose.
Und man kann in Ruhe die letzten Gartenblumen des Jahres betrachten.

Sportliches Wettharken ersetzt das Fitness-Studio im grünsten aller Trainingszentren.
Da kann man der ganzen Welt aber mal zeigen, was ne Harke ist!
Und sollte es dabei doch zu einem zünftigen Muskelkater kommen, muss man auch das sportlich sehen. Schließlich kann man dabei ganze Muskelgruppen wiederentdecken, von denen man schon nicht mehr wusste, dass es sie überhaupt gibt.

Der lärmende Laubsauger kostet sowieso nur Geld und dann braucht man auch noch einen Unterstand für das gute Gerät. Im Reihenhausgarten kann so etwas ein echtes Problem sein.

Gartendesignerin Gabriella Pape ("Meine Philosophie lebendiger Gärten") vertritt sogar die Ansicht, dass regelmäßiges Harken  - nicht nur von Laub, sondern auch von Rasenschnitt - das Vertikutieren des Rasens komplett erspart. Einen schöneren Rasen als durch diese Methode würde man auch durch teure Hilfsmittel wie einen Vertikutierer nicht hinbekommen. Hauptsache, das Striegeln geschieht regelmäßig.

Ich jedenfalls harke gern. Habe ich so doch einen Grund, mich draußen aufzuhalten.
Noch mehr Spaß würde es natürlich machen, wenn meine Bäume und Sträucher sich in der Farbwahl ihres Laubes etwas mehr Mühe geben würden.

Ich hätte da an so etwas gedacht:



Zu seiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass der Zierapfel wenigstens ein bisschen gelb wird.

Auch die Kartoffel- und die Bibernellrose machen durchaus eine gute Figur in leuchtendem Gelb und Orange:



Bei der Süßkirsche allerdings ist Hopfen und Malz verloren: Ihre Blätter sind heute noch grün am Baum, morgen schon grün und am Boden. Tja, man kann nicht alles haben.

Gute Laune macht die Befreiung des Rasens in aller Ruhe trotzdem!

Also: Laubsauger zu Pflugscharen, pardon: Harken!

16 Kommentare:

  1. Da gebe ich dir voll und ganz recht. Laubsauger sind das unnötigste was man in der letzten Zeit für den Garten entdeckt hat.
    Grausam laut, schlecht für die Tiere... und unsere Nerven.
    Harken muss ich derzeit noch nicht, bei mir kann man die Blätter an einer Hand abzählen. Und ein paar Blätter im Garten stören mich nicht.
    Schönen ruhigen Abend wünsche ich dir-

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  2. Du hast es auf den Punkt gebracht. Nur lesen das wahrscheinlich leider nicht die Laubsaugerbenutzer. Die kennen ja auch nicht die Zeiten, in denen so ein Teil benutzt werden darf.

    Viele Grüße
    Margrit

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  3. Meine Vorrednerinnen haben alles gesagt was ich auch denke....
    Ich harke übrigens nicht, sondern lasse harken. Mein 5-jähriger Sohn macht das liebend gerne...;-)
    Ich liebe das Laubrechen, es hat etwas meditatives...ausserdem wandert das bei mir immer gleich in die Beete als Mulch.
    LG Carmen

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  4. da kann ich du nur aus vollem Herzen beipflichten und es sind meist ältere Herren , die damit hantieren und alle nerven!!

    bisher war ich Leserin der Landlust , aber als ernsthaft eine Bohrmaschinen vorsatz für das Durchbohren einer Mulchdecken zum Pflanzen für 99 € angeboten wurde, aber ich mal einen Leserbrief geschrieben und meinen Kauf eingestellt!!
    und mein Sohn lässt sogar den Rasenschnitt erst eiige Tage liegen und erhat den schönsten Rasen, da der Schnitt die Anzahl der Regenwürmer dort so erhöht hat!!
    bei mir wandert auch alles als Laub Mulch unter die Büsche
    Frauke

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  5. ... oh, ich mag die Dinger auch nicht! Zum Glück, hat die bei uns in der Siedlung keiner!

    Auch ich halte es mit dem Spruch: ist die Technik noch so weit - Handarbeit bleibt Handarbeit. ;) Ist doch auch schön so, ... und wenn es mir zu lästig wird, spanne ich meine Kid`s oder Göga mit ein!

    Laub, das haben wir hier zur Genüge! Vor allem die Eiche, wirft Maaaaaassen an Laub ab. Unser garstiger Nachbar zu dem - ach wie schrecklich, mal - ein paar Blätter ins Grundstück rieseln, wollte schon, das wir sie fällen! Der Spi**er! Wenn nicht in Gärten/privaten Wäldchen sieht man denn noch - vor allem - LAUBbäume, die einen Stammesbreite haben, zu der man zwei Menschen zum umarmen braucht?!!

    ... die Bilder von meinen Alpenveilchen-Baby-Nachwuchs kommen noch! ;)

    LG,
    Pupe

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  6. Ja liebe Elke es gibt viel zu tuen mit dem harken.Hi,hi Macht doch auch SPaß das Laub zusammenfegen so lange man nicht Stunden braucht.Ist doch alles so schon bunt so haben wir auch noch etwas Freude im Garten außer Arbeit.
    Wünsche dir ein schönes Wochenende und liebe GRüße Jana

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  7. Hallo,
    ich bin ein älterer Herr (siehe Frauke). Demgemäss habe ich seit 2 Jahre einen Laubsauger. Aber ich muss gestehen, dass ich ihn im letzten und auch in diesem Jahr npcht benutzt habe. In den Beeten lasse ich das Laub liegen und vom (sehr viel kleiner gewordenen) Rasen harke ich das Laub jeden Morgen das Laub in aller Ruhe ab. Ansonsten muss ich aufpassen, dass das Laub nicht in den Gartenteich fliegt. Viele Grüße aus dem Schlechtwettergarten in dem in den letzten Stunden viel Laub gefallen ist Manfred

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  8. Da mach ich doch gleich morgen mit!

    GlG jane

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  9. Mir geht die Verwendung all dieser krachmachenden Gartengeräte echt auf den Geist! Das geht auch alles ohne Motor und hält fit. Für mich und meine zahlreichen Gartengäste (Igel, Vögel, Molche und Eidechsen z. Bsp.) ist ein Garten in erster Linie ein Ort der Ruhe. So bin ich dort auch am liebsten früh morgens und spät abends, wenn alle anderen Gärtner anderen Interessen nachgehen;-)) Laub harken hat für mich auch was meditatives und ist so eine Art Abschiedshadlung vom Sommer. Liebe Grüße von Luzia.

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  10. Elke, Du schreibst mir mal wieder von der Seele! Auch ich bin gegen die Laubsauger, einfach weil ich die Ruhe so mag und brauch. Wir wohnen unterhalb eines Waldes... öhm, ja Blätter fallen da mehr als reichlich an und auch die Kunterbunten. Harken mache ich eigentlich gerne, aber mehr Spass würde es zu zweit machen. Nur mein GG findet diese Arbeit absolut unnötig, würde doch der Wind alles wieder wegblasen. Hmm, ja, mein Mann hat die Gartenarbeit echt nicht erfunden, aber sonst ist er ein ganz Lieber *kicher*. So schleppe ich halt alleine Säckeweise Blätter in den Wald zurück. Am Anfang schreddere ich jeweils ein paar Säcke voll für neue Gartenerde, aber irgendwann ist der Kompost voll und zig Abfallsäcke stehen mit Laub gefüllt in den "Ich-schäme-mich-Ecken" rum und warten darauf zu Erde zu verfallen, so dass mir nur noch übrig bleibt, den Rest dahin zu schaffen wo er her kommt... in den Wald. Bis ich aber meinen Garten durch geharkt habe, vergeht jeweils einen halben Tag und trotzdem bin ich gegen diese Laubsauger und für den Weltfrieden!
    Peace
    Alex

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  11. Ganz einfach und schlicht gesagt..ich hasse die Laubsauger sowie die Schneebläser!
    Was gibt es schöneres, als mit der Harke, die Blätter für den Kompost vorzubereiten, dabei zu überlegen, was im nächsten Jahr besser gemacht werden kann.
    Viele Blätter bleiben auch auf den Beeten liegen und die Pflanzen freuen sich sowie alle Insekten und Käfer:)
    Was ist das mit dem Schnee schippen? Wir kriegen Schnee im jeden Winter massenhaft:)
    Morgens ganz früh, wenn die Nachbarn noch schlafen und eine wunderbare Stille herrscht, schippe ich unsere grosse Einfahrt sauber. Sie bietet sechs Autos Platz! (wir haben aber nur eins) Schneeschippen ist gut für die Kondition und superleise:)
    Also ich bin ebenfalls für den Weltfrieden!!
    LG Gisela.

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  12. Dem kann ich nur beipflichten, den Kollegen der diese üblen, nutzlosen Geräte erschaffen hat, sollte man mit Dauerbeschallung Selbiger bestrafen. Ich jedenfalls ziehe die mechanische Handarbeit der üblen Lärmbelästigung vor. Reicht wenn man den Krach zu Hause beim Staubsaugen aushalten muss. Grüne- nein BUNTE Herbstgrüße Annette

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  13. Hallo Elke,
    also ich merke immer wieder, dass wir ganz auf einer Wellenlinie liegen. Ich mag diese lärmenden, insektenvernichtenden Laubsauger auch nicht. Die werden von denselben Leuten bedient, die im Frühling akribisch ihr Pflaster mit dem Hochdruckreiniger abspritzen und im Sommer das Unkraut mit dem Gasflämmer abbrennen. Alles Geräte, die richtig schön Lärm machen.
    Ich sehe das Laubharken auch als eine Art Meditation und sportliche Betätigung und genieße dabei die frische Herbstluft. Wenn dann noch ein Schwarm Kraniche über mich hinweg zieht ist mein Glück perfekt! Also ran an die Harken!

    Liebe Grüße von Bärbel

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  14. Dieser Beitrag wäre in größerer Form auch bei der Stadt von Nöten...ich finde die Laubsauger nämlich auch auf den öffentlichen Straßen mehr als ätzend..denn als Radfahrerin habe ich jetzt wieder regelmäßig kleine Teilchen im Auge weil ich denen nicht schnell genug aus dem Weg fahre...gruß HEike

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  15. genau!! ich liebe meine dänische harke ,klein rote zinken, relativ weich..langer stil von gudbrod und meine meisen..fasane..kröten..weinbergschnecken..amseln und..sind dankar so viele blätter zum umdrehen liegen nun überall als kleine hügel..streifen .und dann sammle ich es auch in holzkisten..mal sehen wie gut darin vieles im nächsten sommer wächst.. schön mit der hand eingesammelt... mit sorgfalt und ruhe wird bei mir geharkt..gruß wiebke

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  16. kleine korrektur die harke ist von lysbro

    http://www.zincklysbro.dk/modules/Webshop/pages/image.php?id=132&width=335&height=480

    herzlicher gruß wiebke

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