Der Alltag ist schon grau genug, sollte man meinen. Manche können aber dennoch nicht genug von dieser Trendfarbe bekommen und holen sich das Grauen auch nach Hause: Über die Maßen viele Gartenbesitzer finden es momentan schick, ihre paar Quadratmeter vor dem Haus in ein steinernes Meer zu verwandeln - grauer Schotter oder sonstwelche Schwergewichte weit und breit, Blumen Fehlanzeige. Die Wackersteine welken wenigstens nicht und säen sich auch nicht unverschämt aus, so!
So wie hier sieht das dann ungefähr aus: Welche dieser beiden Beetansichten ist die ansprechendere? Linker Hand haben wir Buchsbaum an Steinhaufen, garniert mit Moosbeilage. Rechts wurde heimisches Seifenkraut mit Purpur-Leinkraut 'Canon J. Went' angerichtet.
So wie hier sieht das dann ungefähr aus: Welche dieser beiden Beetansichten ist die ansprechendere? Linker Hand haben wir Buchsbaum an Steinhaufen, garniert mit Moosbeilage. Rechts wurde heimisches Seifenkraut mit Purpur-Leinkraut 'Canon J. Went' angerichtet.
Ich würde mich jederzeit für das rechte Bild entscheiden. Damit das noch mehr Menschen tun, sind zwei neue Bücher erschienen, die hoffentlich den grässlichen Trend zum Vorgartengrau wieder umkehren können:
"Blumen-Gärtnern" von Dorothée Waechter und "Immerblühende Beete ganz einfach" von Katrin Lugerbauer.
Das Buch von Frau Wächter, "Blumen-Gärtnern", befasst sich mit Einjährigen, Stauden und Kletterpflanzen und zeigt Pflanzkombinationen sowie Artportraits. Es ist zwar gut geschrieben, aber leider nicht immer gut bebildert. Manche Fotos sind stärker vergrößert als die Auflösung hergibt oder nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Mich stört an diesem Band vor allem der konsequente Verzicht auf lateinische Pflanzennamen. So bleiben die vorgestellten Blumen eher auf Baumarktware beschränkt, die man auch ohne genaue wissenschaftliche Bezeichnung finden kann. Für Anfänger ist das Buch daher geeigneter als für Fortgeschrittene.
Die Gärten von Katrin aus "Immerblühende Beete ganz einfach" werden viele aus ihrem Blog
kennen und schon ausgiebig bewundert haben. Das sind wahre Wunderwelten aus unbekannten Stauden, wogenden Blütenmeeren und auch schönen
Winterbildern. Nun gibt es diese tollen Gartenansichten als Buch,
zusammen mit Tipps, wie man Stauden auswählt, pflanzt, bei Laune hält
und kombiniert. Welche wuchern, bei welchen ist das erwünscht, welche
muss man im Zaum halten, welche sehen im Winter gut aus? Darauf gibt es Antworten mit Beispielen aus dem
Gartenalltag.
Katrins Werk hat mich in allen Punkten überzeugt und ist für Einsteiger wie Gartenerfahrene gleichermaßen ein Gewinn. Ausführliche Pflanzenportraits gibt es hier nicht, es geht eher um das Gemeinschaftsgefühl im Beet. Dafür zeigt sie beeindruckende Beete im Wandel der Jahreszeiten und Kombinationsbeispiele aus anderen Gärten, meist aber aus ihren eigenen. Die Fotos sind ausnahmslos sehr gut und stets von ihr selbst aufgenommen - Hut ab, so etwas schaffen nur wenige Autoren.
Meine Empfehlung also für das Buch von Katrin - wer ihren Blog mag, wird das Buch lieben - und hoffentlich bald ganz viele Stauden pflanzen!
Alle Pflanzenfotos in diesem Artikel von mir, aufgenommen im Umweltzentrum Heerser Mühle in Schötmar - auch das allererste mit dem Beet des Grauens, das dort als abschreckendes Beispiel dient - hoffentlich zeigt es Wirkung.
Alle Pflanzenfotos in diesem Artikel von mir, aufgenommen im Umweltzentrum Heerser Mühle in Schötmar - auch das allererste mit dem Beet des Grauens, das dort als abschreckendes Beispiel dient - hoffentlich zeigt es Wirkung.
Purpur-Leinkraut fehlt mir noch. Hier lebt erst das gelbe und das violette.....
AntwortenLöschenUnd das Buch interessiert mich!! Und den Blog muss ich gleich besuchen
Alles in Allem : danke für deine immer schönen und erfrischenden Posts!
Herzlichst
yase
Hallo,
AntwortenLöschenleider ist es so, dass diese Art von Gartengestaltung immer mehr werden wird. Auch ich als Gartenplanerin bin dem ausgesetzt. Zwar sagen viele: ja, gut aussehen tut das schon, aber die viele Arbeit. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen sich ein Haus zulegen und darauf schauen, dass möglichst das Haus groß ist und wenig Garten darum. Dann wird noch mehr Schotter ausgelegt als Pflanzen. Hauptsache pflegeleicht. Die meisten Menschen lernen es heute nicht mehr von ihren Eltern oder Großeltern, wie einfach ein Garten zu pflegen ist. Sie scheuen einfach die Arbeit und: ich möchte mich gar nicht darum kümmern. Möchte einfach raussitzen und dann nicht noch irgendwelche "Unkräuter" sehen. Es soll einfach nur sehr gut aussehen. Das ist der Anspruch. Nachhaltigkeit, Erholungswert, Natur, das sehen die wenigsten.
Daher bin ich froh, dass immer wieder es Menschen gibt, die anderst denken.
Herzlichen Dank
der gartenengel
Liebe Elke, vielen Dank für den schönen Buchtipp. Ich finde diesen Trend ebenfalls ganz schrecklich. Schade, dass viele Menschen den Garten nur als etwas sehen, das Arbeit macht. Und nicht, dass diese Gartenarbeit auch Freude machen kann.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Ute
Liebe Elke,
AntwortenLöscheneinige dieser Steinwüsten habe ich auch in meiner Nachbarschaft schon entdeckt... Ich weiß ja nicht.... (?) Ich bin da auch für sattes Grün (gerne mit ein paar Farbtupfern) im Garten; wozu hab ich ihn denn sonst?
Hallo Elke, danke Dir für den Buchtip. Ausgerechnet das Leinkraut in meinem Garten ist ein Mitbringsel aus Katrins Garten und versamt sich fleißig... Die neuen Sämlinge blühen bereits wieder. Ja, diese sterilen "Gärten", die diesen Namen nicht verdienen, hatten wir ja schon mal intensiv thematisiert. Diese Entwicklung ist so neu nicht, nur anders. Die Filme von Dieter Wieland zeigen es in ergreifender Weise... Es gibt aber auch einen Gegentrend. Z. B. ist in Dresden die Nachfrage nach freien Parzellen in Schrebergärten so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Eigenes Obst und Gemüse (und Blumen) anzubauen, liegen zumindest hierzulande "voll im Trend", um nur ein Beispiel zu nennen. Herzliche Grüße vom stillen Mitleser Tobias
AntwortenLöschenJa liebe Elke
AntwortenLöschenAuch bei uns ist dieser Trend zum Steingarten nicht zu übersehen - wohl der Einfachheit halber. Aber oft sehe ich auch, wie die Steingärten verkommen, müssten doch auch die etwas gepflegt werden. Meine Hand geht jedenfalls beim rechten Bild hoch und ich überlege mir, auch das rechte der beiden vorgestellten Bücher zu bestellen. Das wäre wohl wirklich eine gute Wahl und wenn du es uns empfehlen kannst, dann sowieso :-)
Liebe Grüsse
Ida
Liebe Elke,
AntwortenLöschenüber Katrins Blog (die Katrin deren Buch du hier gerade vorstellst) bin ich hierher gelangt. Nachdem ich grade einen neuen Garten anfange zu gestalten freue ich mich immer sehr inspirierende Gartenblogs im Web zu finden.
Ich werde also gerne wieder kommen!
Liebe Grüße aus Oberösterreich
Hilda
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich habe zwar großes Latinum, kann aber mit lateinischen Pflanzenbezeichnungen nicht allzu viel anfangen. ich habe aber selbst bei deutschen Bezeichnungen Probleme, Namen Pflanzen richtig zuzuordnen. Bin halt kein Botaniker.
Gruß Dieter
… dieses Buch steht schon auf meiner Wunschliste - obwohl ich normalerweise keine Bücher kaufe, sondern aus der Bibliothek hole. Aber wie Du schreibst, wer Katrin´s blog und Bilder kennt …
AntwortenLöschenSie ist eine tolle Stauden-Komponistin
Viele Grüße von Renate
Hallo Elke,
AntwortenLöschendanke für die Lesetipps. Tendiere natürlich eher zu Katrins Buch. Ansonsten gebe ich dir natürlich vollkommen recht wegen der Schotterbeetkiesgärten. Sind hier bei uns auch Trend. Meist ganz fürchterlich. Obwohl man natürlich auch Kiesgärten atraktiv gestalten könnte!!!
Liebe Grüße
Dagmar
Sehr ansprechende Bilder und ganz bestimmt sehr interessante Bücher.
AntwortenLöschenLG kathrin
even in Germany? Here our neighbours can use the excuse that it gets HOT in summer. Even hotter when they chop down trees, and rip out shrubs, for a swathe of nice hot dry dusty comfortless gravel. Sigh.
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