Mittwoch, 18. September 2013

Anhänglich

Wer öfter auf Pflanzentauschbörsen unterwegs ist, kennt das Problem: Wenn man nicht über das Gedächtnis eines Elefanten verfügt, kann einem leicht die eine oder andere Beute zu Hause bereits namentlich entfallen sein. Hat man die Art vielleicht noch stolz im Kopf, ist es der Sortenname, der es nicht bis ins Langzeitgedächtnis geschafft hat. Die Gefahr steigt natürlich mit der Anzahl der Pflanzen, die man ergattert.

Herbsttauschbörsen sind mitunter besonders gedächtnisschwach, denn viele Stauden, die angeboten werden, blühen dann gar nicht mehr, was das Erinnern umso schwieriger macht.

Trotz allerhand elektronischer Merkhilfen, die zu solchen Veranstaltungen geschleppt werden, nützt das auch nichts, wenn die Namen nicht darin gespeichert werden.

Um den Tauschwilligen also eine mobile Gedächtnisstütze mit auf den Weg zu geben, sollte man seine Ware gut beschriften. Das steigert nicht nur die Freude an der Beute, sondern minimiert auch die Gefahr, dass die Pflänzchen beim Empfänger auf dem Kompost landen, weil er sich nicht mehr entsinnen kann, ob da Unkraut wächst oder etwas mit Stammbaum.

Ein schnell gemachtes System kann man schon im Vorfeld sammeln, nämlich die Etiketten und Preisschilder von Kleidung. Kaufrausch-Anfällige sind hier klar im Vorteil. Es gibt viele hübsche Varianten - feste Pappanhänger, die oft sogar mit schönen Bändern daherkommen, welche man zum Anbinden wiederverwenden kann.

Jetzt muss nur noch der Aufkleber mit dem Preis runter, wenn einer dran ist, damit die Besucher der Tauschbörse nicht durch die - für die angebotene Ware natürlich viel zu hohen - Beträge abgeschreckt werden. Sodann tut sich eine schöne leere Fläche auf, oft auf beiden Seiten. Die mit dem größten Raum zum Beschriften kann man nehmen und den genauen Namen der Pflanze darauf verewigen.


Je nach Farbe und Material des Etiketts reicht ein Bleistift, Kugelschreiber, ein weißer Bunt- oder auch ein Lackstift. Tinte ist nicht wasserfest, je nach Witterung kann es damit zum Gedächtnisverlust kommen.

Verzierungen sind durchaus erwünscht. Diese anhänglichen Gedächtsnisstützen müssen dann nur noch an einem stabilen Teil der Pflanze angebracht werden, fertig. Wenn die Zöglinge zu klein sind, um eine tragende Rolle zu übernehmen, kann man das Ganze auch an einem Stöckchen festbinden oder mit Klebeband am Topf anheften.

Achtung: Damit es kein Etikettenschwindel wird, sollten Anhänger mit Aufdrucken wie "Stretch" oder "Elastisch" nur an wuchernden oder kletternden Pflanzen montiert werden!

Je liebevoller die Anhängsel gestaltet sind, umso eher werden die Interessenten auf das eigene Sortiment aufmerksam und man kann selbst mehr Beute machen.

Die Beschriftungen funktionieren selbstverständlich auch beim Verschenken von Pflanzen.



Herbst und Winter sind perfekt, um sich einen Vorrat an Etiketten anzulegen, schließlich macht man in der gartenlosen Zeit die meisten Frustkäufe - zumindest ich brauche dann immer eine Ersatzdroge.

Kaufrausch bei Kleidung kann also doch etwas Nützliches hervorbringen, wer hätte das gedacht!

23 Kommentare:

  1. SUPER!!!! Idee :-) Ich drehe oft Etiketten hin und her und mag sie nicht wegwerfen, weil sie oft wirklich schön sind. Gehe zwar nicht auf Tauschbörsen, aber vielleicht gibt es ja auch andere Gelegenheiten...
    Du hast hier besonders schöne dabei!

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  2. Das ist ja eie schöne Idee!
    Ich beschrifte Miniblumentöpfe mit einem Lackstift, so weiss ich auch nach Jahren den Namen meiner Mitgartenbewohner...
    Herzlichst
    yase

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  3. Herbstanemonen habe ich hier in einem Vorgarten entdeckt, die müssen nächstes Jahr unbedingt mit ins Beet!

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  4. Liebe Elke,
    da habe ich doch gleich noch mehr Gründe um Klamotten zu Kaufen!! :) Gute Idee finde ich.
    Liebe Grüße
    Dagmar

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  5. Hallo Elke,
    was soll ich sagen, ich bin ein Fan von deinen Beiträgen geworden. Lustig geschrieben, super Fotos und eine tolle Recycle-Idee. Die Schildchen werden ab jetzt bei mir aufbewahrt.

    LG Sigrun

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  6. Hihi also da muss erst mal wer drauf kommen. herrlich liebe Elke und genauso herrlich geschrieben, wie immer.
    Liebe Grüsse
    Ida

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  7. Liebe Elke,

    da ich ja nicht nur viel im Garten bin, sondern auch gerne Bastel, habe ich Vorräte an Karton, Designpapieren, Stempeln und allem möglichen anderen Kram. Auf Tauschbörsen gehe ich nicht, wenn ich mal ein Töpfchen verschenke - gekauft oder aus eigener Anzucht - dann mache ich mir daraus immer Anhänger.
    Deine Idee mit den Etiketten finde ich trotzdem ganz toll und beim nächsten Kleiderkauf wird das Schildchen aufgehoben.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  8. Liebe Elke, die Idee ist wirklich nicht schlecht. Ich muss mir auch noch überlegen, wie ich meine Errungenschaften kennzeichnen sollte, ich vergesse ja auch meistens, wie die Pflanzen heißen.

    lg kathrin

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  9. Hallo Elke
    Eine geniale Idee! Hihi, dass Pflanzen elastisch sein können, weiss ich mittlerweile auch... sage nur Haselnusswurzelstock... wäre dieser so toll beschriftet gewesen, hätte ich mir eine schmerzhafte Erfahrung sparen können *kicher*.
    Hab einen schönen und glücklichen Tag.
    En liebe Gruess
    Alex

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  10. Also so weit geht bei mir die Liebe nicht, wenn Fremde für Appel und n Ei Sachen von mir bekommen. Oft nehme ich Plastiksuppenlöffel zum Beschriften, innen reinschreiben, hält schön lange. Die Kleiderettiketten werfe ich weg, das wäre mir zu viel Aufwand, bei mir entstehen Massen, wenn ich anfange zu topfen!

    Wir haben eine Pflanzenbörse, aber für kleines Geld - nicht zum Tausch. Wenn es nichts kostet, kommen immer die Schmarotzer, und das geht bei mir gar nicht. Man kennt dann nämlich seine Pappenheimer bereits, wenn man sie in der Ferne sichtet!

    Sigrun

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  11. Was für eine tolle Idee...dann verfalle ich jetzt mal in den Kaufrausch...grins. LG Lotta.

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  12. Hallo Elke,
    da habe ich auch enorme Bildungsdefizite. Ich bin auch schon hingegangen und habe Pflanzen/Stauden/Blumen/Gewächse in Baumärkten fotografiert, um mir die Namen der Pflanzen merken zu können. Hat aber nicht richtig geklappt. Schon in der Schule war Biologie nicht mein Ding. Bin auch im Internet und in anderen Blogs gesurft. Mit der Begriffswelt der ganzen Sortennamen hapert es weiterhin.

    Gruß Dieter

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  13. ... sehr schöne Etiketten!
    Ich kenne das Problem auch - da wandle ich durch den Staudensichtungsgarten und entdecke tolle neue Sorten, mache viel Fotos und zu Hause weiss ich nicht mehr, wer ist jetzt genau wer... Deshalb habe ich mir angewöhnt immer zum Portrait der Pflanze auch ein Portrait vom Schild dazu zu fotografieren. So krieg ich es zu Hause gebacken.
    Viele Grüße von Renate

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  14. Eine schöne Idee. Ich bin allerdings immer für's Fotografieren - die Pflanze und gleich den Namen dazu. Und auf den Kompost müssen unklare Pflänzchen ja auch nicht gleich. Erstmal in eine Ecke setzen, irgendwann werden sie schon blühen und dann kann man sie auch identifizieren.
    LG - Elke

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  15. hehe, wenn du an eine kiftsgate das etikett elastisch machst, koennte es aber - nach erlittenen verletzungen - auch zu boesen klagen kommen:)

    viele gruesse von der gruenen insel
    Bettina

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  16. Das ist wirklich eine gute Idee. Auf Privatmärkten wäre es sinnvoll wenn es eine Etikettenpflicht geben würde. Letzten Samstag war ich auf einer Pflanzenbörse und habe unter anderem zwei Iris ergattert eine hellblaue und eine violette. Auf dem Stand waren noch die Schilder mit Fotos dran die dann aber rausgenommen wurden und Zuhause wusste ich dann nicht mehr welche, welche ist -.- hmpf.

    lg rena

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  17. Liebe Elke,
    wieder so schön geschrieben :-)
    Das ist eine gute Idee. Nun weiß ich,
    was ich mit meinen Klamottenschildchen
    machen kann. Ich finde sie immer zu schade
    zum Wegschmeißen :-)
    Ganz viele liebe Grüße zum Wochenende
    sendet dir Urte

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  18. Hallo Elke,
    Du kommst wirklich auf die tollsten Ideen! Ich gehe zwar nicht zu Tauschbörsen, aber für die nächste Tomaten- und Paprikaanzucht würden sich solche Etiketten ja auch eignen. Die wären auf jeden Fall dekorativer als der Kreppbandaufkleber, den ich bisher immer zum Beschriften benutze...also auf zum Klamottenkauf! ;-)

    Liebe Grüße, Bärbel

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  19. ich zerschneide gereinigte quarkschachteln und joghurtbecher zu schmalen streifen, um sämlingstöpfe und stecklingsbehälter zu kennzeichnen. das ist optisch nicht ganz so hübsch, erfüllt aber seinen zweck, und ist in grossen stückzahlen verfügbar, wenn es im frühjahr losgeht mit dem ansähen.

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  20. Liebe Elke,
    das war wieder der Lacher des Tages. Ich werde jetzt dringend neue Garderobe brauchen, nuuuur wegen der schönen Etiketten, ist ja klar.
    Ich wünsche dir einen tollen Herbst.
    Liebe Grüße, Johanna

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  21. Klasse Idee! Doch fast immer sind die Etiketten doch bedruckt. Ich verwende Holzeisstiele, die fallen im Sommer in Massen an. Eher als neue Kleidung. ;o)

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