Ich hatte einen Traum. Nicht, nicht vom Weltfrieden, man soll ja klein anfangen. Ein leckeres Winteressen wollte ich kochen - und zwar sollte es eine heiße, scharfe Suppe werden, für die innere Pudelmütze. Eine kleine gelbe Habanero hatte mir letztes Jahr den Kopf verdreht - Chilischärfe vereint mit außergewöhnlichem Aroma, das wollte ich gern öfter haben.
Daher säte ich die Kerne dieser Frucht im Februar erwartungsvoll aus - und es geschah: Nichts. Die Samen waren nicht zum Keimen aufgelegt, Pech gehabt. Sie sahen auch von vornherein nicht besonders gut aus, eher schrumpelig. Zum Glück hatte ich die Kerne einer anderen Habanero aufbewahrt - die war rot und eigentlich sterbenslangweilig: Mild und wenig Eigengeschmack.
Egal, Habanero ist Habanero, also rein damit in Aussaaterde. Tatsächlich: So langweilig war sie doch nicht: Sie überraschte mit einer guten Keimquote - drei Sämlinge hatte ich nun. Jeden Tag erfreute ich mich an den kleinen Pflänzchen, bis, ja bis Frau Katze in einer Nacht- und Nebelaktion beschloss, sie zu Klump zu fressen. Das hatte die alte Teufelskralle mal wieder gut hinbekommen: Nur der allerkleinste Sämling, das Nesthäkchen gewissermaßen, hatte die Fressattacke überlebt. Das war zwar auch eine Art Selektion, aber nicht die, die sich der Gärtner wünscht - man soll schließlich immer die stärksten Pflanzen weiterkultivieren.
Daraus wurde ja nun wohl nichts. Ab sofort passte ich mit Argusaugen und einer Klarsichthaube gut auf den letzten Habenero-Sprössling auf, damit er nicht auch noch ins Katzengras biss.
Bald durfte er nach draußen, wo er in Sicherheit war vor gefräßigen Raubtieren. Ich war bass erstaunt, wie hübsch so eine Habanero wuchs: Straff aufrecht und von trichterförmiger Gestalt, fast symmetrisch, gelernt ist gelernt.
Das Warten auf Blüten allerdings wurde zur Geduldsprobe. Die ersten hat die Pflanze auch prompt fallengelassen wie eine heiße Kartoffel. Kein Fruchtansatz in Sicht. Das konnte ja heiter werden.
Dann endlich sind ein paar hängen geblieben - es erscheinen die ersten, grünen Chili-Knubbel. Mit Spannung beobachtete ich ihren Werdegang - man konnte richtig dabei zuschauen, wie sie an heißen Tagen dicker wurden, um dann an kalten wieder im Wachstum zu stocken. Bis zur Reife war es dann auch schon Oktober - das Erröten vollendete sich binnen Tagen, wenn es erst einmal begonnen hatte.
Scharf waren die kleinen Kerle, keine Frage. Vom legendären Aroma der gelben Variante aber auch wieder keine Spur. Egal, optisch punktet die Habanero auf jeden Fall.
Mein Fazit: Auch Capsicum chinense ist leicht und günstig aus Samen heranzuziehen, falls man an keimfähiges Saatgut kommt (erkennbar an der rein gelben Farbe wie man sie von Paprikakernen kennt). Die Pflanze hat eine architektonische Wuchsform und wunderschöne Früchte, die lange zieren, wenn sie nicht gegessen werden. Sie ist ein bisschen wärmebedürftiger als Capsicum annuum und kann wie diese im Haus überwintert werden. Ich werde am Ball bleiben - bis mir der Traum von eigenen Aromakugeln in Schotenform erfüllt wurde.
Dann endlich sind ein paar hängen geblieben - es erscheinen die ersten, grünen Chili-Knubbel. Mit Spannung beobachtete ich ihren Werdegang - man konnte richtig dabei zuschauen, wie sie an heißen Tagen dicker wurden, um dann an kalten wieder im Wachstum zu stocken. Bis zur Reife war es dann auch schon Oktober - das Erröten vollendete sich binnen Tagen, wenn es erst einmal begonnen hatte.
Scharf waren die kleinen Kerle, keine Frage. Vom legendären Aroma der gelben Variante aber auch wieder keine Spur. Egal, optisch punktet die Habanero auf jeden Fall.
Mein Fazit: Auch Capsicum chinense ist leicht und günstig aus Samen heranzuziehen, falls man an keimfähiges Saatgut kommt (erkennbar an der rein gelben Farbe wie man sie von Paprikakernen kennt). Die Pflanze hat eine architektonische Wuchsform und wunderschöne Früchte, die lange zieren, wenn sie nicht gegessen werden. Sie ist ein bisschen wärmebedürftiger als Capsicum annuum und kann wie diese im Haus überwintert werden. Ich werde am Ball bleiben - bis mir der Traum von eigenen Aromakugeln in Schotenform erfüllt wurde.
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich hatte mir im Frühjahr drei Pflanzen einer Mini-Paprika geholt, die im Laufe ihres Wachstums auch mit einigen Überraschungen aufwartete. Alle drei Pflanzen wuchsen und blühten prächtig und bald hingen die ersten kleine Paprikas am Strauch. Da ich mich mit solchen Sachen überhaupt nicht auskenne, erschrak ich, als die grünen Paprikas sich plötzlich schwarz färbten und ich sah die Ernte bereits dahinschwinden. Zum Glück ließ ich sie aber noch hängen und bald bemerkte ich, dass aus den schwarzen Paprikas langsam rote wurden und so konnte ich zum Schluss dann doch noch viele leckere Früchtchen ernten.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Elke,
AntwortenLöschender Chili sieht auf jeden Fall sehr dekorativ aus, auch wenn er nicht die gewünschte Schärfe hat. Wenn er zu den schärfsten der Welt zählt, hätte ich ja schon Respekt. Wir haben eine Chilisauce aus Mexico im Kühlschrank von diesem Habaneros und man darf nur einen Tropfen nehmen, sonst ist das Essen ungenießbar.
LG und einen schönen 4.Advent! Sigrun
P.S Dein Buch ist wohlbehalten eingetroffen, vielen Dank noch mal.
Hallo Elke. Schön dekorativ sehen deine Chilischoten aus. Bei deiner Pflege wundere ich mich garnicht. deine Mitze sieht auch sehr hübsch. Aber die mag sie bestimmt nicht.
AntwortenLöschenIch nehme Abstand vor so vieler schärfe habe es lieber etwas milder.
Schönen 4. Advent und FRohe Weihnachten mit deiner Familie. Liebe GRüße Jana.
Liebe Elke,
AntwortenLöschendiese Früchte sind wirklich Schönheiten! Ich hab mich bis jetzt ja immer mit "normalen Chillis" begnügt, aber für die Optik darf es im Jahr 2014 ein Habanero sein!
Das ist ja toll, mal ein Post wo es nicht um Weihnachten geht. Ich habe es noch nie geschafft, so eine Pflanze zu überwintern. Dafür fange ich Ende Januar an, neue zu säen.
AntwortenLöschenViel Freude an Deinem Pflänzchen wünscht Marie
Kein Fan von Chili, aber spannend finde ich doch, was du dir da angezogen hast! Gratuliere :)
AntwortenLöschenHab wunderschöne Feiertage!
Herzlichst
yase
Liebe Elke
AntwortenLöschenChilli, nein, davon bin auch ich kein Fan, aber deine Geschichte hat mir wieder mal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert - tolle Fotos deiner Katzen(kralle).
Ich staune immer wieder, was du dir alles auferlegst bzw. mit was du alles experimentierst. Da bin ich schon die weitaus bequemere Gärtnerin (wenn man diesen Ausdruck bei mir verwenden darf).
Ich wünsche dir ein schönes Adventswochenende und schick liebe Grüsse
Ida
Kicher... ins Katzengrass beissen... ich lach noch immer. Meine Peperocini wurde in diesem Jahr auch nix und zur Strafe habe ich sie auf Balkonien erfrieren lassen. Ja, ich weiss, barbarisch, aber ins Katzengrass beissen zu lassen auch :o). Falls wir uns nicht mehr lesen, wünsche ich Dir schon jetzt ein bezauberndes Weihnachtsfest. Gib Deiner kleinen Teufelskralle einen sanften Knuddler. Sie ist ja ganz ne Süsse... findet Noah übrigens auch :o)... er schnurrt gerade um meinen Bildschirm herum.
AntwortenLöschenEn liebe Gruess
Alex
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich habe mich gerade sehr über die "alte Teufelskralle" amüsiert, sowohl über die Betitelung Deiner Katze als auch ihre grünzeugzerstörerische Aktion...;-)
Mit der Habanero hab ich es noch nicht versucht, sie ist wirklich sehr dekorativ! Die Lila Luzi (ziemlich scharf) keimt hier immer sehr gut, da hatte ich noch nie Probleme. Dieses Jahr habe ich noch die Westlandia ausgesät. Ich hatte einen einzigen Samen, der prompt gut aufgegangen ist und auch einen guten Ertrag geliefert hat. Das schreit ja mal wieder nach einer Samentauschaktion! ;-)
Ganz liebe Grüße, Bärbel
Liebe Elke,
AntwortenLöschenda kann deine Mietz ja von Glück reden,
dass noch keine Früchte dran waren!
Aber vielleicht hätte sie es dann nie nie wieder getan ;-))
Die Pflanze ist jedenfalls wirklich ein Hingucker!
Ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachtsfest und
einen guten Rutsch ins neue Jahr - ganz viele liebe Grüße
sendet dir Urte :-)
Ich liebäugele auch kommendes Jahr ein scharfe Chilisorte anzupflanzen, denn man kann mit Ihnen ganz toll Gerichte verfeinern :)
AntwortenLöschenlg kathrin
Klasse, ich hatte dieses Jahr Rocoto eine Baumpaprika gezogen, die erst zum Winter hin geblüht hat. Den Umzug ach drinnen hat sie zwar überlebt, aber Früchte konnte ich leider nicht ernten.
AntwortenLöschenLieben Gruß Cordula
Ich finde es gar nicht so schlimm, dass die Schoten keine so extreme Schärfe entwickeln. Extrem scharfe Chilisorten überdecken eher den Geschmack eines Gerichts als dass sie ihn verfeinern. Ein leichtes Brennen auf der Zunge und im Gaumen hat aber auf jeden Fall seinen Reiz, aber wie gesagt, die Betonung liegt auf "leicht".
AntwortenLöschenDer Geschmack und das Aussehen des Habanero ist also auf jeden Fall überzeugend, aber die Aufzucht ist deiner Beschreibung nach zu Beurteilen schon sehr zeitaufwändig und eine Art Glücksspiel. Mal sehen ob ich mich im neuen Jahr einen Versuch starte oder doch auf meine altbewährten Pflänzchen zurückgreife. Aber wie heißt es doch so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! :)
Wünsche dir alles Gute für 2014!
LG; Hannah
Hi, ich lese gerade Deinen Blog von vor bis hinten, d.h. von aktuell bis früher und freue mich über Deinen tollen Beiträge!!
AntwortenLöschenZum Thema Chillies eine Frage: Kann ich diese ins Haus holen und dann drinnen weiter pflegen? Wie lange sind die Pflanzen überlebensfähig?
Die Pflanzen sind durchaus mehrjährig und lassen sich mindestens einmal im Haus überwintern. Leider schleppen sie oft Blattläuse mit rein, was das Überwintern etwas unbequem macht. Meine Habanero blieb davon aber verschont und eignet sich sehr gut zur Überwinterung bei 20°.
LöschenGruß
Elke