Bei der winterlichen Gartenbegehung bekommt man leicht kalte Füße, aber auch klamme Finger sind ein Tagesordnungspunkt. So klein mein Garten auch sein mag - der Fotorundgang am Wochenende kann sich mitunter sehr in die Länge ziehen, so dass ich mich warm anziehen muss.
Deswegen habe ich mir besonders kuschlige Stulpen genäht. Die Anleitung zeige ich hier ausnahmsweise, weil ich trotz meines mangelnden räumlichen Vorstellungsvermögens doch nach reiflicher Überlegung ganz allein auf die Lösung für doppelwandige Teile mit Daumenloch gekommen bin. Es hat etwas mit Raumkrümmung zu tun und ist trotzdem ganz stofflicher Natur. Zwar werde ich dafür wohl nicht mit dem Physik-Nobelpreis bedacht werden, aber immerhin warme Hände sind mir sicher, auch ohne sie vor Dankbarkeit und Anerkennung geschüttelt zu bekommen. Und das ist doch auch schon was in diesen unterkühlten Zeiten.
Ich habe für dieses Machwerk einen hübschen Walk-Stoff für die repräsentative Außenseite gewählt, die Füllung besteht aus Fleece. Wenn ihr alte Pullover aus diesem fluffigen Material ausrangieren müsst, ist dies die günstige Recycling-Lösung. Hauptsache, die Farben für die Innen- und Außenseite passen gut zueinander.
Die Vorteile von Walk und Fleece liegen auf der Hand: Sie ribbeln nicht und sind richtig flexibel, so dass sie auch Fehler beim Zuschnitt verzeihen - der Klügere gibt eben nach. Der Nachteil ist, dass man auf ihnen nicht gut zeichnen kann, daher hefte ich das Schnittmuster aus Papier mit Stecknadeln auf dem Stoff fest und schneide drum herum.
Man benötigt 4 Rechtecke für die Stulpen, 2 aus dem Innen- und 2 aus dem Außenstoff. Jedes Rechteck misst 20 x 21 cm, die Nahtzugabe ist schon inklusive.
Man benötigt 4 Rechtecke für die Stulpen, 2 aus dem Innen- und 2 aus dem Außenstoff. Jedes Rechteck misst 20 x 21 cm, die Nahtzugabe ist schon inklusive.
Nun legt man alle Teile vor sich hin (die 20 cm lange Seite liegt unten) und arbeitet zunächst die Daumenlöcher: Man misst 6 cm vom oberen Rand ab und schneidet den Stoff dort 3 cm tief ein. Eine Stulpe wird spiegelverkehrt zur anderen eingeschnitten. Die Kanten schlägt man etwas nach links um und näht sie fest, so dass man jeweils einen dreieckigen Einschnitt erhält. Das sind die Öffnungen für den Daumen - am besten beide Stulpen parallel arbeiten, damit nicht überall der Daumen links ist.
Nun heftet man jeweils zwei Teile rechts auf rechts aufeinander, Daumenloch auf Daumenloch. Die beiden Seiten ober- und unterhalb der Aussparung werden mit Stecknadeln fixiert und zusammengenäht, der Nähfuß läuft dabei direkt an der Stoffkante entlang.
Endlich kommt der Trick: Man greift in den entstandenen Schlauch hinein und zieht das hintere Ende zum vorderen herum, so dass ein unten geschlossener Ring entsteht. Die rechten Stoffseiten sind immer noch allesamt innen. Die Kanten werden festgesteckt, wobei man aufpassen muss, dass der Innenstoff genau auf seinesgleichen bleibt, ebenso wie die Außenseite. Nun näht man einmal in der Runde, bis der Ring geschlossen ist.
Eine Wendeöffnung wird nicht benötigt - das übernehmen großzügig die Daumenlöcher.
Doch, oh Schreck - die sind doch meilenweit voneinander entfernt! Der spannende Moment ist gekommen: Werden sich die beiden Daumenlöcher aus den zwei Stoffteilen beim Umstülpen treffen wie lang verloren geglaubte Freunde? Sie werden - und das ist das große Wunder dabei, das jedes Mal wieder ungläubiges Staunen hervorruft, aber es klappt doch immer zuverlässig.
Hat man alles richtig gemacht, ist auch kein Versatz in den Stofffarben zu sehen.
Möchte man nun kein Geheimfach in den Stulpen haben, sollte man Innen- und Außenseite am Daumenloch noch zusammennähen (Matratzenstich). Dann sind die wärmenden Objekte aber auch wirklich fertig. Wem das Ganze zu eng ist, der gibt in der Breite einen Zentimeter dazu und verschenkt das Erstlingswerk.
Der Schal wird genauso gearbeitet, nur eben ohne Löcher (die Maße hier: 32 x 67 cm). So lässt sich der Gartenrundgang doch aushalten, mit oder ohne Nobelpreis!
Nun heftet man jeweils zwei Teile rechts auf rechts aufeinander, Daumenloch auf Daumenloch. Die beiden Seiten ober- und unterhalb der Aussparung werden mit Stecknadeln fixiert und zusammengenäht, der Nähfuß läuft dabei direkt an der Stoffkante entlang.
Endlich kommt der Trick: Man greift in den entstandenen Schlauch hinein und zieht das hintere Ende zum vorderen herum, so dass ein unten geschlossener Ring entsteht. Die rechten Stoffseiten sind immer noch allesamt innen. Die Kanten werden festgesteckt, wobei man aufpassen muss, dass der Innenstoff genau auf seinesgleichen bleibt, ebenso wie die Außenseite. Nun näht man einmal in der Runde, bis der Ring geschlossen ist.
Eine Wendeöffnung wird nicht benötigt - das übernehmen großzügig die Daumenlöcher.
Doch, oh Schreck - die sind doch meilenweit voneinander entfernt! Der spannende Moment ist gekommen: Werden sich die beiden Daumenlöcher aus den zwei Stoffteilen beim Umstülpen treffen wie lang verloren geglaubte Freunde? Sie werden - und das ist das große Wunder dabei, das jedes Mal wieder ungläubiges Staunen hervorruft, aber es klappt doch immer zuverlässig.
Hat man alles richtig gemacht, ist auch kein Versatz in den Stofffarben zu sehen.
Möchte man nun kein Geheimfach in den Stulpen haben, sollte man Innen- und Außenseite am Daumenloch noch zusammennähen (Matratzenstich). Dann sind die wärmenden Objekte aber auch wirklich fertig. Wem das Ganze zu eng ist, der gibt in der Breite einen Zentimeter dazu und verschenkt das Erstlingswerk.
Der Schal wird genauso gearbeitet, nur eben ohne Löcher (die Maße hier: 32 x 67 cm). So lässt sich der Gartenrundgang doch aushalten, mit oder ohne Nobelpreis!
Super! Stoffauswahl als auch der praktische Nutzen MIT Daumenloch!
AntwortenLöschenLG Marita
Was für ein attraktives Model!! Und ja, die Stulpen sind auch ganz hübsch ;)
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Ja, diese Dinger sind nicht zu verachten! Ein schönes Stöffle hast du auch noch ausgesucht!
AntwortenLöschenLG
Astrid
Du hast meine vollste Bewunderung. Denn wenn ich irgendwas selber zusammenschustere ohne Schnittmuster, kann man wohl alles mit dem Teil anstellen... nur nicht tragen :o). Aber für den Garten und sei es nur für den Rundgang (dabei bleibt es ja dann meistens doch nicht) sind diese wunderschönen Teile viel zu schade. Also von mir kriegst Du den Nobelpreis...hmm, eher, den noblen Preis, weil's einfach klasse ausschaut.
AntwortenLöschenEn liebe Gruess
Alex
wunderbar gelungen deine Wärmer und so persönlich gearbeitet
AntwortenLöschenGrüße von Frauke
Hallo Elke,
AntwortenLöschender Winter lockt aus uns Gärtnerinnen doch so manche kreative Seite hervor. Deine genähten Werke sehen richtig kuschelig aus und der Stoff ist total hübsch, steht Dir sehr gut! Und für die selbst entworfene Anleitung gibt´s ein großes Kompliment von mir!
Liebe Grüße, Bärbel
Liebe Elke,
AntwortenLöschendu bist ein Universalgenie. Einfach toll, wie du das gemacht hast. Das Bild sieht aus wie aus dem Modejournal. So kann sich die Gärtnerin sehen lassen!
Schöne Grüße,
Johanna
Liebe Elke. Das sind ja wirklich hervorragende Gärtnerinnen-wärmende-Lieblinge geworden.
AntwortenLöschenUnsere Nähmaschine streikt. Nein! Sie mag nicht mehr und zieht nur Schlingen...
Dir wünschen wir kreative Tage.
LG Die Stadtrand-Gartenbesitzer
Liebe Elke,
AntwortenLöschenechte klasse Arbeit. Allerdings hoffe ich sehr, dass wir die warmen Schönheiten des Winters bald nicht mehr brauchen. Du hast meine größte Bewunderung! Mein Umgang mit der Nähmaschine ist eher, na sagen wir mal noch etwas Übungsbedürftig!
Liebe Grüße Alexandra
Mit diesen Stulpen wird Dir bestimmt nicht mehr kalt im Garten - finde sie sehr hübsch :)
AntwortenLöschenlg kathrin
Liebe Elke,
AntwortenLöschensieht richtig super aus!
Wären auch meine Farben :-)
Ganz viele liebe Sonntagsgrüße
sendet dir Urte
shocking, textiles im gartenblog:) hab ich ja garnicht mit gerechnet! der stoff ist wirklich huebsch, ich dachte erst, das muster haettest du aufgestickt oder gefilzt! bloss gut, dass wir es hier nicht so kalt haben, in diesem winter mach ich keine stulpen mehr:)
AntwortenLöschenviel freude mit den waermlingen:)
Bettina
mir gefällt es, dass deine bilder die details so genau darstellen. der stoff sieht wirklich warm aus.
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