Vor kurzem verstarb völlig unerwartet "Tom Bohnen". Sein Alter kann nur geschätzt werden, das hat er nie so richtig preisgegeben, da war er eitel. Ich kannte ihn neun Jahre lang, also wird er mindestens zehn Jahre alt gewesen sein. Meine Zeit mit ihm war geprägt durch sein leises, unaufdringliches Wesen. Er war kein Säufer und hat sich nie in den Vordergrund gespielt. Er wurde in aller Stille in der Kompostieranlage Gütersloh beigesetzt. Tom Bohnen war kein geringerer als mein treuer alter Kaffeestrauch, den ich 2006 im Palmengarten Frankfurt geschenkt bekam.
Er hatte diese rätselhafte Krankheit, bei der von heute auf morgen plötzlich alle Blätter herabhängen und mit oder ohne Wasser nichts mehr werden. Das war's dann. Das Laub fällt auch nicht etwa herbstlich ab, es bleibt einfach als Mahnmal hängen und sieht schlimm aus. Vermutlich hat er sich einen Wurzelpilz zugezogen durch so manche zu großzügige Wassergabe. Ich bin untröstlich und noch dazu selber schuld. Das wird bei seinem inzwischen vierjährigen Nachkommen hoffentlich nicht passieren, der auch schon nicht mehr ganz grün hinter den Ohren ist, seine Rinde zumindest sieht schon ehrwürdig gealtert aus:
Toms letzte Beeren konnte ich natürlich nicht wegwerfen und habe die Kaffeebohnen ausgesät.
In einem kleinen Zimmergewächshaus auf der sonnigen Sommerfensterbank im Wohnzimmer ging das Keimen für Kaffeeverhältnisse in atemberaubender Geschwindigkeit vonstatten: Kaum wartete man vier Wochen, waren die Sämlinge auch schon da.
In einem kleinen Zimmergewächshaus auf der sonnigen Sommerfensterbank im Wohnzimmer ging das Keimen für Kaffeeverhältnisse in atemberaubender Geschwindigkeit vonstatten: Kaum wartete man vier Wochen, waren die Sämlinge auch schon da.
Und nun stehe ich da mit der großen Kinderschar. Ich kann sie jetzt nicht einfach in verantwortunglose Hände abgeben, dazu sind sie zu wertvoll. Und gute Kaffeetanten sind schwer zu finden. Also habe ich erst einmal umgetopft, kommt Zeit, kommt Besitzer.
Soll es ein Geschenk werden, lassen sich gerade bei Nutzpflanzen sinngemäße Behältnisse finden. Eine selbgstgezogene Zitrone in eine Zitruspresse zu pflanzen oder eine Chili in einen Feuerlöscher wird vielleicht etwas schwierig, aber gerade beim Kaffee klappt das hervorragend. Hier sind gebrauchte Papp-Kaffeebecher ganz witzig. Eigentlich versuche ich die Einwegbehälter zu meiden wie der Teufel das Weihwasser, aber manchmal werde ich auch schwach. Auf diesem steht drauf, was drin ist: 100% arabica. Stimmt, so heißt er, der Kaffee: Coffea arabica, habe die Ehre.
Auch diese Probedöschen, die einmal geröstete und damit zuverlässig abgetötete Kaffeebohnen enthielten, sind eine nette Ummantelung für kleine Keimlinge, die den Besitzer wechseln sollen - nach dem Motto Phönix aus der Asche:
Als Geburtstagsgeschenk habe ich einen Porzellan-Kaffeefilter bepflanzt, denn er hat unten praktische Ablauflöcher. Eine Untertasse dazu und nichts kann mehr auslaufen. Auch ein Übergießen ist bei dieser Variante eher unwahrscheinlich, da dies schnell in einer Überschwemmung endet:
Als Geburtstagsgeschenk habe ich einen Porzellan-Kaffeefilter bepflanzt, denn er hat unten praktische Ablauflöcher. Eine Untertasse dazu und nichts kann mehr auslaufen. Auch ein Übergießen ist bei dieser Variante eher unwahrscheinlich, da dies schnell in einer Überschwemmung endet:
Ein Kaffeekind werde ich aber behalten, als Erinnerung an Tom Bohnen und weil man nie weiß, wann sie welken...
Was für eine tolle Idee :-) :-) - Kaffeebecher als Aussaatgefäss zu nehmen. Die werden alle super gedeihen, wenn Sie schon so auf die Welt begleitet werden. Viel Erfolg mit der Nachzucht Deiner Tömchen Böhnlis.
AntwortenLöschenGrüess Pascale
Zufällig bin ich auf deinem Blog gelandet. Tolle Ideen ...und mein Garten ist ähnlich geschnitten! Ich werde dir folgen und gucken wie es weiter geht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
susa aus Hamburg
Das ist ja supergenial:
AntwortenLöschenEine Kaffeepflanze im Kaffeefilter!
:-)
Oh, so ein Verlust ist schmerzhaft, aber immerhin gibt es einige Nachkommen von ihm :)
AntwortenLöschenDas Kaffepflänzchen in der Tasse sieht hübsch aus und muss hoffentlich aus Platzmangel baldigst umgetopft werden!
Liebe Grüße, Petra
Deine Pflanzideen für Kaffeesämlinge sind ja wirklich toll, schöne Ideen! Wenigstens hat Tom Bohne dir Nachwuchs hinterlassen, ist ja immer schade solche Veteranen zu verlieren…
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Barbara
Oh weh, das kenn ich auch... plötzlich sind die Pflanzen hin! Ich hatte erst mit einer Monsterinvasion von Trauermücken zu tun! Gefühlt waren das Tausende. Ich habe alles mögliche versucht, die Viecher loszuwerden! Aber erst der Austausch der Erde (was nicht ganz einfach war, da Kletterpflanzen) hat gewirkt. Mit einem Neemprodukt habe ich vorbeugend auch noch gespritzt. Jetzt ist zum Glück Ruhe! Ich bepflanze auch gerne alle möglichen Gefäße! Ein Kaffeefilter ist dafür perfekt!!!
AntwortenLöschenViele Grüße von Margit
wunderbare geschichte!!!
AntwortenLöschendie "thementöpfe" sind natürlich unschlagbar zum verschenken! ich hab schiefblätter abzugeben - wo kriege ich schiefertöpfe her? ;-)
xxxxx
So schöne Geschichte und so stylisch! Da sieht man wieder: Wer Ideen hat braucht nicht viel und kann wunderbar überraschen :-)
AntwortenLöschendas ist ja toll, daß du den Garten an der Elbe auch kennst. Ich bin dort so oft und bin immer begeistert. Es gab auch schon einen älteren post im Blog über diesen Garten, als alles blühte.
AntwortenLöschenlieben Gruss und vielen Dank
susa aus Hamburg
Liebe Elke,
AntwortenLöschendein Verlust tut mir Leid, aber zum Glück hat sich Tom durch seine Kinder unsterblich gemacht. Die Kleine sind putzig!
Liebe Grüße
Natalia
Oje, so etwas ist immer schade. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit solchen Pflanzen eher wenig Glück. Die Geschenkideen sind klasse.
AntwortenLöschenDas Buch ist super zum Lesen. Bin gespannt, was Du schreiben wirst.
LG Kathrin
So viel Liebe in diesem Post!! Ich bin sehr berührt
AntwortenLöschenAuch von den Topf -Möglichkeiten ;)
Herzlichst
yase
Herzliches Beileid...trotz aller Traurigkeit, aber so lustig...Mir ist das gleiche passiert, als die Nachbarin Urlaubsbetreuung hatte...damit war ich eigentlich auch Schuld. Ich hätte mal bessere Pflegehinweise geben sollen. Aber zum Glück war mein Exemplar noch nicht so alt.
AntwortenLöschenSo schöne Pflanzgefäße...:-))
Liebe Grüße und einen schönen 3.Advent,
Sigrun
Hallo Elke,
AntwortenLöschenjetzt hatte ich ein paar Tage frei. Leider konnte ich mich garnicht aufraffen etwas im Garten zu machen und so habe ich mich stattdessen in anderen Gärten umgeschaut ;-)
Dein Blog hat mir viel Freude bereitet (obwohl mir der Verlust von Tom Bohnen natürlich leid tut !) und habe auch einige Anregungen für unseren Reihen (zum Glück End-) hausgarten gesammelt.
Ich wünsche Dir einen schönen dritten Advent und werde nun öfter reinschauen!
Lg Sandra
Ach Gottchen, der arme Tom und arme Elke, kam sein Tod doch so unerwartet. Aber er hat Dir immerhin ein paar Nachkommen hinterlassen. Jöh, die Idee mit dem Porzellanfilter schaut allerliebst aus. Mädel, wenn wir heute, die dritte Adventskerze anzünden, werden wir auch einen Moment an Tom Bohne denken *kicher*.
AntwortenLöschenEn liebe Gruess
Alex
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich wußte garnicht, dass die Kaffeebäumchen hier blühen und fruchten können.
Deine Idee ist - wie der ganze Post - zauberhaft und einfallreich !
Rosige Adventsgrüße von Christine
Hallo Elke,
AntwortenLöscheneine witzige Idee, deine Blummentöpfe!!! Wie ich sehe kannst du auch nix wegwerfen. Weder Pflanze noch "brauchbare" Behältnise.
Langsam bräuchte ich mal einen größeren Keller für alle "Sammelware"
Dir noch einen schönen Adventssonntag
Dagmar
Ein sehr würdiger Nachruf auf Tom den Kaffeestrauch!
AntwortenLöschenDank deiner Umsicht und Unterstützung hat Tom für viele Nachkommen gesorgt. in freier Natur versamt es sich ja auch selbst. Und besser sind da doch zwei Pflanzen für deine Nachzucht.
Tj ich verschnek auch immer vieles was zu groß und zuviel wurde. Undich freue mich daran wenn es anderswo zu neuer Blüte kommt. So auch einmal eine Clivis, die nur einmal bei uns blühte, riesig wurde, warschaienlich zu gut gedüngt zu warm und zu sonnig stand. Dann bekam sie ein Freund und sihe da mochte sie es und blüht! Grüße von Frauke
ach herrje, an solchen pflanzen haengt man. ich warte seit laengerem darauf, dass sich meine kumquat ebenso verabschiedet - die blaetter sehen furchtbar aus und keine meiner "behandlungen" will bei ihr anschlagen:( und natuerlich keine kerne mehr fuer nachkommen, weil wir die fruechte allesamt - aufgefuttert haben:) dann hoffe ich, dass du fuer deine kaffeenachkommen geeignete heime findest - samt schicker poette:)
AntwortenLöschenLiebe Elke,
AntwortenLöschenwie schade, das tut mir leid :-( ein hübscher "Kerl", wie er da so stand.. Die Pflanzgefäße sind einfach klasse ♥
Alles Gute für Toms Nachkommen :-) sie dürfen ja die beste Pflege genießen bei dir.
Bianca
Die "liebe Grüße" vergessen. Jetzt aber.
LöschenLiebe Elke,
AntwortenLöschenmir war das Herz ganz schwer, wie du da schriebst. Was für ein Glück, dass der gute Tom so reichlich für Nachkommen gesorgt hat. 10 Jahre ist schon ein stattliches Alter für eine Zimmerpflanze. Du hattest gut für ihn gesorgt. Mit diesen Anzeichen sind mir im Garten etliche Bäume eingegangen, unter anderem Lorbeer und Feige, die viele Jahre alt waren. Auch da war es ein Pilz,der sogar auf den alten Stümpfen schwarze Fruchtkörper hervorbrachte. :-( Viel Glück mit den Kleinen und hoffentlich findest du die entsprechenden Kaffeetanten! :-)
Liebe Grüße, Johanna
Liebe Elke,
AntwortenLöschendankeschön für deine lieben Worte und die Idee mit dem
Kaffeefilter ist genial! Deine Story wieder einfach nur
wundervoll :-)
Liebe Grüße von der Urte