Mittwoch, 28. September 2016

Very German

Very British, das kennt man, und die Briten kennen sich mit Gartengestaltung natürlich bestens aus. Mittlerweile trifft man aber immer mehr auf den Begriff des German Style und der ist immer noch relativ neu, also wird er gleich New German Style genannt.

Was unterscheidet ihn von allen anderen Stilen auf der Welt? Beim New German Style wird darauf geachtet, die Pflanzen so in den Garten zu setzen, dass es ihrem Naturstandort am nächsten kommt. Das schafft richtig pflegeleichte Beete, die man nicht ständig betüddeln muss. Bei richtiger Kombination rücken sich die Stauden schön auf die Pelle und lassen kaum Unkraut aufkommen. Das ist ganz besonders praktisch in Parks, denn hier haben die Kommunen auch noch wenig Geld für die Pflege zur Hand.

Gräser spielen ebenfalls eine große Rolle, wie ja auch in der Natur. Verblühtes wird bis zum nächsten Frühjahr stehengelassen anstatt Tabula Rasa zu machen und im Winter auf braune Erde zu starren. Auch wieder genauso wie draußen in der Natur.

Wie man den tollen Stil im eigenen Garten umsetzt, zeigt Frank M. von Berger in seinem neuen Buch "New German Style für den Hausgarten", erschienen 2016 im Ulmer-Verlag.



Nach einer Einleitung, um was es eigentlich geht und wer das Ganze erfunden hat, folgen Pflanzenportraits nach Themen geordnet: Leit-, Füll- und Begleitstauden bekommen eigene Kapitel, sowie Gräser, wintergrüne Stauden, Blackboxpflanzen oder Wildstauden.

In einem weiteren Abschnitt geht es eher um Äußerlichkeiten und wie mit Stauden Stimmungen erzeugt werden. Hier werden unter anderem Farben behandelt, Präriestauden und Schattenpflanzen. Später werden noch Zwiebelbüher vorgestellt und Stauden nach Jahreszeiten zusammengefasst.


Das Design des Buches ist modern, ganz wie der New German Style, und man muss sich an diesen Ansatz erst gewöhnen. Der Buchrand zeigt zum Beispiel wie auch das Titelbild ein wenig Beton.

Ein bisschen ratlos hat mich das Kapitel "Mit Stauden Stimmungen schaffen" gemacht. Hier wird so sehr auf Optik und Farben wertgelegt, wo es doch beim New German Style eben eher um innere Werte geht. Ich hätte mir mehr lebensraumbezogene Zusammenstellungen gewünscht, anstatt nach Farben zu gruppieren - auch, um sich von Büchern über Stauden im Allgemeinen abzuheben. Außerdem könnte es mehr Ansichten von ganzen Beeten geben oder Kombinationsbeispiele je nach Bodenfeuchte oder Lichtbedingungen zusammengestellt.

Anfänger finden mit diesem Buch aber passende, pflegeleichte Stauden und auch Gehölze und können erste Schritte in einem ganz neuen Gartenstil wagen.

15 Kommentare:

  1. Ich bin immer wieder erstaunt, was es alles gibt..... Hört sich gut an!
    Herzlichst
    yase

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  2. Mit diesem Stil könnte ich mich auch ganz gut anfreunden, auch wenn das untere Foto zeigt, dass es hier einen ziemlich riesigen Hausgarten bräuchte...aber über den richtigen Standort mache ich mir schon viele Gedanken, damit die Pflanzen auch ohne viel Aufwand im Garten erhalten bleiben.
    LG Sigrun

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  3. Das ist genau meines! Bei mir muss auch alles möglichst pflegeleicht sein und ohne große Eingriffe wachsen.
    Viele Grüße von Margit

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  4. Das ist genau meines! Bei mir muss auch alles möglichst pflegeleicht sein und ohne große Eingriffe wachsen.
    Viele Grüße von Margit

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  5. Ich liebe Stauden, wobei du hier in unserem Garten keine einzige Staude siehst. Aber der Grund ist der, dass wir unseren Garten neu gestalten müssen, da wir ein Gartenhäuschen bekommen. Und dann wird es einige Stauden rund um das Häuschen geben.
    Herzliche Grüsse
    Marion

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  6. Der German Style funktioniert super und ist Grundlage für viele Staudenkombinationen bei unserer Arbeit. Pflegeleicht, naturnah und ganzjährig schön. Was will man mehr?
    Funktioniert vor allem auf unseren trockenen Böden sehr gut.
    Das Buch habe ich auch und es vermittelt recht gut den Gedanken, der dahinter steckt.
    Kann ich mich also Deiner Empfehlung - incl. Einschränkung - voll anschließen.
    Viele Grüße von Renate

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  7. An der Stelle bin ich beim Gärtnern gerade angekommen. Einige Beete mache ich gerade neu, weil es nicht funktioniert, einfach nur die Wunschpflanzen zusammen zu pflanzen. Sie müssen auch zum Standort passen, den Boden mögen, die Vergesellschaftung muss passen usw. Genau, Renate schreibt es oben, auf trockenen Böden funktioniert das sehr gut. Nun, wir haben Sandboden und dann noch extreme Trockenheit dieses Jahr dazu gehabt. Das Buch hatte ich schon in der Hand und habe geblättert. Das von Dir erwähnte Kapitel bräuchte ich in solch einem Buch nicht.
    Viele Grüße von Karen

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  8. Hallo Elke,
    so arbeite ich schon seit Jahren. Nicht weil es gerade in ist, sondern weil es praktisch ist. Zudem mag ich geordnetes Chaos. Welche Staudengemeinschaften in welchem Gartenteil funktionieren merkt man ziemlich schnell.

    Die Tithonia-Samen brachte ich vor einigen Jahren bei einem Besuch des Foersterschen Senkgartens in Potsdam mit. Die angegliederte Gärtnerei lässt keine Wünsche offen.
    Inzwischen versorge ich das halbe Dorf mit Samen.
    Viele Grüße,
    Anette

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  9. Liebe Elke,
    Deinen Hinweis, dass es für uns Gärtner hilfreicher wäre, wenn die Pflanzvorschläge nach Standortbedingungen "sortiert" wären, kann ich nur unterstützen!!!
    Den Grundgedanke, der in diesem Buch vorgestellt wird, kann ich auch zur Gänze unterstützen. Es ist ein prima Ansatz - besonders für diejenigen, die wenig Zeit fürs "Gärtnern" haben.
    Alles Liebe
    Heidi

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  10. Hallo Elke,
    je länger man gärtnert umso höher werden die Ansprüche an die Gartenbücher oder ? Ich bin auch immer mehr auf der Suche nach Büchern die mehr Wissen vermitteln. Oft sind sie eher nur für Anfänger geeignet.
    LG Dagmar

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  11. ich glaube ich gärtnere dann im German Style. Meine Staudenauswahl habe exakt nach dem Standort getroffen. Sie müssen schneckenresistent sein UND Hitze und Trockenheit vertragen. Alles andere geht ohnehin kaputt, egal wie viel ich mich mühe und gieße und betüttele. Meine Vorstellung von Garten war immer eher englisch. Grün, saftig, Rosen, Stauden. Da das aber bei mir so überhaupt nicht geht, bleibt nichts anderes übrig als höchste Priorität auf Standortansprüche zu legen. Und schon liege ich also unbewußt ganz im Trend. Toll ;-)

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  12. Liebe Elke,
    ich bin da wohl eher der unordentliche Chaosgärtner.
    Was kommt, kommt und eigentlich kommt fast alles. :-)
    Und da ich nicht so den Platz habe, isst es mittlerweile
    so dicht, dass nur wenig Unkraut eine Chance hat :-)
    Ganz viele liebe Herbstgrüße
    sendet dir die Urte

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  13. Es isst natürlich nicht (im Sinne von gefräßig) ;-)))
    sondern ist (im Sinne von Sein) der Fehlerteufel immer :-)

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  14. Liebe Elke,
    dass natürliche Kombinationen German Style sind, ist eigentlich erstaunlich, aber erfreulich. Ich mag natürlich aussehende Gärten lieber. Danke, dass du uns das Buch so ausführlich gezeigt hast und deine Anregungen sind sicher auch für den Autor nützlich.
    Liebe Grüße, Johanna

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  15. Ach du, ich betreibe da lieber den NEW SWISS STYLES, wo man Stauden pflanzt die den höchsten Ertrag erwirtschaften weil sie sich vermehren.* kicher* Rendite heisst das Zauberwort. Aber psst, das ist ein Geheimnis... 😎
    Lg Carmen

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