Unter den Pflanzen gibt es Lichtkeimer, Dunkelkeimer, Kaltkeimer und Warmkeimer. Und natürlich Schwerkeimer, denen man es nie wirklich recht machen kann. Die Kategorien schließen sich nicht unbedingt aus - die Tomate ist zum Beispiel ein Warmkeimer, aber mag es gern, wenn sie nicht mit zuviel Erde bedeckt wird, denn sie sieht bei der Keimung gern sofort die Sonne. Kapuzinerkresse ist ein Dunkel- und Warmkeimer. Selbst wenn der Samen tief in das Substrat vergraben wird, keimt er noch.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Samen einen Kältereiz brauchen oder nicht, kann man sie einfach im Herbst im Freien aussäen.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Samen einen Kältereiz brauchen oder nicht, kann man sie einfach im Herbst im Freien aussäen.
Und dann gibt es noch die Familie der Mir-doch-egal-Keimer. Die machen es wie sie wollen, und man kann den Samen nur vor die Schale gucken, man wird nicht herauskriegen, wann der werte Keimling denn nun zu erscheinen gedenkt - keimste heut nicht, keimste morgen.
Unter diese gerade eben von mir frisch erfundene Kategorie fällt eindeutig das Einjährige Silberblatt (Lunaria annua), das sich nicht so gern festlegen möchte. Schubladendenken ist ihm zuwider. Es ist eigentlich zweijährig, keimt irgendwann nach der Samenreife und blüht im nächsten Jahr. Oder es keimt im nächsten Jahr und überwintert noch einmal. Man weiß es nicht genau und muss sich überraschen lassen.
Ein weiteres Indiz für seine generelle Unentschlossenheit ist die Saattiefe. Man kann die Samen mit Erde bedecken oder es lassen, das ist Lunaria ziemlich egal. Nur allzu tief sollten sie nicht verschüttet werden, sonst warten sie manchmal Jahre ab, bis eine gnädige Schaufel sie nach oben befördert.
Im Herbst habe ich Samen vom Silberblatt in eine Anzuchtschale gesät, damit die Schnecken auf jeden Fall etwas über lassen müssen. Schließlich möchte ich, dass es eine Wiederholung dieser schönen Szenerie mit Hasenglöckchen und Beinwell unterm Zierapfel gibt:
Die Holzkiste mit den Samen steht draußen. Im Herbst erschien ein einziger Keimling. Jetzt nach dem ganzen Frost und bei dem plötzlichen lauen Lüftchen am letzten Wochenende bequemen sich noch mehr Keimblätter aus der Hülle. Noch nicht mal einen nennenswerten Vorsprung hat der Frühkeimer (rechts im oberen Bildteil):
Die Holzkiste mit den Samen steht draußen. Im Herbst erschien ein einziger Keimling. Jetzt nach dem ganzen Frost und bei dem plötzlichen lauen Lüftchen am letzten Wochenende bequemen sich noch mehr Keimblätter aus der Hülle. Noch nicht mal einen nennenswerten Vorsprung hat der Frühkeimer (rechts im oberen Bildteil):
Unterm Zierapfel, also neben dem alten Silberblatt, stehen vereinzelt Lunaria-Babies, die teilweise arg angefressen aussehen:
Die Samenstände darüber haben immer noch manche Schoten mit gut verpacktem Saatgut. Die können dann noch später keimen:
Möchte man die Pflanze also vermehren, kann man es halten wie ein Dachdecker. Es wird schon schiefgehen. Ein Hoch auf die Mir-doch-egal-Keimer!
Die Samenstände darüber haben immer noch manche Schoten mit gut verpacktem Saatgut. Die können dann noch später keimen:
Möchte man die Pflanze also vermehren, kann man es halten wie ein Dachdecker. Es wird schon schiefgehen. Ein Hoch auf die Mir-doch-egal-Keimer!
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschendie Mir-doch-egal-Keimer sind mir die Liebsten...da ich nicht so der Fan von Anzucht bin, hab ich die Vagabunden im Beet, die sich durch Selbstaussaat vermehren, besonders gern. Natürlich recht moderat, damit ich sie noch unter Kontrolle habe. ;-)
Vom letzten Jahr hab ich SilberblattSamen von meiner Nachbarin stehen, bislang wusste ich nicht so recht, wie und was ich damit anstelle...ich werd es mal mit der Anzuchtkiste auf der Terrasse probieren.
Dir ein angenehmes Wochenende, Marita
Meine Silbertalersamen stammen aus Argentinien, da hab ich sie vor 21 Jahren her mitgebracht. Seitdem haben die Nachkommen schon einen Umzug mitgemacht und blühen jedes Jahr. Dass die Schnecken sie mögen, wusste ich bislang gar nicht, aber vermutlich ist das auch der Grund, warum sie immer nur in so angenehm moderater Zahl durch die Beete wandern. Man lernt doch nie aus.
AntwortenLöschenViele Grüße, Khendra
Hihi - "keimste heut nicht, keimste morgen" ... und bei mir ist es häufig so mit der Aussaat, da ich nur ins Freiland säe, werfe ich oft nach Guerilla-Manier die Samen durch die Gegend. ;-) :-) Und wundere mich dann, wenn sie nicht aufgehen, weil einige doch mit Erde bedeckt werden sollten ...
AntwortenLöschenWo ich das Silberblatt sehe - bin gespannt auf meine weißen Mondviolen, die müßten in diesem Jahr ja dann blühen, ob sie auch tatsächlich in Weiß kommen!
Tolle Bilder vom Keimling!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Sara
Bei-mir-keimen'se-gar-nicht!!! Ich habe das irgendwann aufgegeben mit der Aussaat! Musste mich nur immer ärgern! Was ich allerdings immer gut gekeimt bekomme, ist Kresse!!! Haha...Ist ja immerhin auch schon was!!!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
danke für die viele tipps ;) habe voriges jahr einige samen von dieser pflanze behalten (beim preparieren von den silber blätter) und wusste nicht wann man die lunaria sähen kann * also so kompliziert ist diese pflanze nicht * habe bereits festgestellt dass sie sich schon von selber ein sonniger platz einige meter von dem ersten für ein zweites zuhause gefunden hat.
AntwortenLöschenliebe grüsse zum wochenende *
...das ist ein sehr angenehmer Same, aus Unwissenheit behandle ich wohl alle Samen ähnlich...und wundere mich dann, wenn nichts kommt oder irgendwann irgendwo irgendwas, wovon ich gar nicht mehr wußte, dass ich da mal was gesät habe...das Silberblatt hat bei mir allerdings auch einige Jahre gebraucht, bis ich kapiert habe, dass es erst im nächsten Jahr blüht und diese Rosette kein Unkraut ist ;-)...jetzt verbreitet es sich aber ganz bereitwillig selber im Garten,
AntwortenLöscheneinen schönen Sonntag wünsche ich dir,
liebe Grüße Birgitt
Ich freue mich schon drauf, wenn es mir gelingen sollte, dass die Lunaria keimt....:-) Nur schade, dass man auf so viele Pflanzen zwei Jahre warten muss....:-)) Von der Lunaria rediviva hatte ich auch noch Samen mitgenommen.
AntwortenLöschenLG Sigrun
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwenn ich Samen in die Erde tue, kann ich gar nicht wissen, was diese bestimmte Samen am besten mögen: Licht, Dunkel, Kalt oder Warm. Auf einer Packung steht nur die Pflanzzeit. Es ist kein Wunder, dass so wenig Samen keimen, oder noch besser keimen überhaupt nicht. Deshalb sähe ich fast gar keine Pflanzen aus.
Liebe Grüße
Loretta
Hallo Elke,
AntwortenLöschendiese Lunaria hat es doch bei mir letztes Jahr tatsächlich nach Jahren nochmal geschafft zu keimen. Vor ca 12 Jahren hatte ich unterm Kirschbaum eine kleine Ansammlung, irgentwann waren sie verschwunden und letztes Jahr als wir diese Ecke etwas umgestaltet haben, plötzlich wieder da. Voila, so interessant ist die Natur!
LG Dagmar
Liebe Elke,
AntwortenLöschenherrlich - Mir-doch-egal-keimer :-)
Da muss man erst mal drauf kommen.
Bei mir sind sie Gar-nicht-keimer. Schon zweimal versucht.
Bei meiner Mutter im Garten sind sie Immer-keimer :-)
Ganz viele liebe Sonntagsgrüße
sendet dir die Urte
So gerne hätte ich auch das Silberblatt im Garten. Und was habe ich schon alles versucht, wieviele Saatguttütchen habe ich schon gekauft... und nichts wächst. In einer Gartenzeitschrift habe ich mal von den "Lügentütchen" gelesen. Die Kaufe ich anscheinend auch immer.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Jonna
Bei der Aussaat von Blumen habe ich nie Glück. Ich bin schon froh, wenn Tagetes, Kapuzinerkresse und Cosmeen sie erbarmen und bei mir wachsen wollen.
AntwortenLöschenLG kathrin
hihi..
AntwortenLöscheneine gute Unterteilung hast du getroffen..
ich halte es auch mit fertigen Pflanzen..
aber ich habe auch keinen Platz
liebe Grüße
Rosi
Liebe Elke,
AntwortenLöschenDeine Beschreibung paßt auch auf mein Mutterkraut...und auf die Verbena bonariensis...Ja, ehrlich gesagt, letztere keimt eher nicht bei mir...leider...Ich liebe diese beiden Pflanzen sehr. Das Mutterkraut ist so vielseitig und in meinem Garten auch ein Ersatz für Schleierkraut, welches regelmäßig von den Schnecken wegfressen wird ...trotz "Aufsicht"!
Das Eisenkraut imponiert mir sehr, wenn seine Blütenbällchen über den etwas niedrigeren Stauden oder Einjährigen regelrecht zu schweben scheinen...Aber wie oben erwähnt, es scheint ihm bei mir nicht wirklich zu gefallen...vermutlich biete ich ihm nicht genug Sonne...
Ich bin gespannt was uns dieses Gartenjahr alles bringen wird. Auf eine blüten- und ertragsreiche Zeit!
Alles Liebe
Heidi
Ja, so sind sie, die Keimlinge.
AntwortenLöschenJahrelang habe ich versucht, Wicken zum Keimen zu bringen. Nix war mit Wicken, keine einzige Dame hat sich blicken lassen. Im Garten 2.0 habe ich es gar nicht erst versucht, habe ein paar Pflanzen aus dem alten Garten an den Zaun gepflanzt und uups, was kam denn da? Wicken...
Pflanzen! Ein völlig eigenens Völkchen...
Herzliche Grüße
Jo