Samstag, 18. Februar 2017

Im Kriechgang

Wer jetzt nicht um die Beete schleicht, altes Laub vorsichtig bei Seite schiebt und jedes winzige Erdbeben entdecken möchte, der ist kein richtiger Gärtner. Wir Freunde des Frühlings und der kleinen Helden im Zwiebellook möchten jetzt ganz gern wissen, wer wohl alles den Winter überlebt hat und wer als erster vom Ende des selbigen kündet.

Trotz der vielen kleinen Eiszeiten zwischendurch tut sich schon richtig viel im Garten - und es ist spannend, den neuen Austrieb der Frühlingsblumen zu entdecken und hoffentlich richtig zuzuordnen. Hier ein kleines Who-is-Who der Geophyten-Lebenszeichen, das wohl in keiner Gartenzeitschrift auftaucht, so ganz ohne Blüten:
Der Klassiker und auch bei Gartenneubesitzern nach nur einem Winter schon korrekt abgespeichert: Das Schneeglöckchen. Nur bei ihm sind die zukünftigen Blüten zwischen graugrünen Blättern so früh so gut zu erkennen.

Für Fortgeschrittene: Die kleinen Austreiber, die immer die ersten sein wollen, auch in Sorten zu erkennen. Gar nicht so einfach... Das hier mit den aufgeblähten Knospen ist aber bestimmt das feiste 'Flore Pleno' mit der gefüllten Blüte - wer sonst sollte solche Pausbäckchen haben?

Später sehen sie dann so aus:
 

Märzenbecher sind dasselbe in Grün: Weißliche Knospen, nur lugen die zwischen grasgrünen Blattspitzen hervor.

 Richtig aufgeblüht, sieht das schon ganz anders aus:

Krokusse sind auch einfach. Alle Blätter sind feinsäuberlich zu einer Spitze zusammengedrängt, später zeigt sich eine braune Hülle. Die Nadelstreifen auf den Blättern sind ebenfalls typisch.


Läuche dagegen können in vielen Darreichungsformen auftreten. Dieser wilde Wuschel hier ist der Kugelkopf-Lauch (Allium sphaerocephalon). Er treibt schon im Herbst aus und übersteht den Winter mit Blättern.

Daneben guckt ein Knoblauch aus der Erde, erkennbar an den breiten, umeinandergewickelten Blättern.


Traubenhyazinthen treiben auch schon im Herbst aus, jetzt sind die dann etwas unordentliche Blattbüschel. Nur im letzten Jahr gepflanzte Zwiebeln schieben erst jetzt Blätter. Prärielilien (Camassia) zeigen mehrere Blätter, wobei eines die anderen ein bisschen überragt.


Tulpen sind oft rötlich und dick, wie eine Tüte gerollt. Sie treiben früh aus, sofern die Wühlmäuse sie im Beet gelassen haben.





Die winterliche Garteninspektion dient aber nicht nur der Frühlings-Spionage: Manche Zwiebel befindet sich nun in einer misslichen Lage. Frost oder Nager haben sie nach oben gedrückt, sodass sie nun dumm auf der Erde herumliegt. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, sollte man sie wieder eingraben, damit das auch was wird mit der Blüte.


Die Kontrollgänge sind also sehr nützlich, denn wir wollen ja nicht, dass die Kosten und Mühen, die wir im Herbst nicht gescheut haben, fruchtlos bleiben. Also: Treibt es ruhig bunt, ihr kleinen Zwiebeln!

23 Kommentare:

  1. Hihi, dann bin ich also doch eine richtige Gärtnerin... "Nur ein bisschen gucken gehen", mit schlechtem Gewissen eben auch einmal "mit den Fingern schauen", wo die Pflänzchen wohl bleiben? Nur schaut dieses Jahr gefühlsmässig wirklich noch nicht viel raus? Nur die Rosen, die hatten schon nach dem strengen, eiskalten Januar Knospen zum wundern! - ich bleibe dran. Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen, Miuh

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  2. Ich bin auch bekennende Kriecherin 😄
    Habe meinen Garten erst ein Jahr und mussten viele Tannen fällen und jetzt bin ich ganz gespannt ob auch rauskommt was ich an Zwiebeln verbuddelt habe. Jetzt wo schon ein paar Krokusse und Schneeglöckchen zu sehen sind bekommt mein armer Hund immer Ärger wenn er drüber läuft.
    Und ja an ein paar stellen habe ich nicht nur Laub weggeschoben sondern auch Erde um nachzuschauen 😉
    Meine Rose hat übrigens auch viele Knospen bekommen nachdem es 3 Tage sonnig und warm war
    Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet
    Caro

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  3. Guten Morgen Elke,
    bei herrlichem Sonnenschein sind die Beete hier auch entlaubt worden und damit die Zwiebelblüher so richtig durchstarten können, bekamen sie gestern Hornmehl spendiert...nur von meinen vielen Tulpenzwiebeln ist kaum ein Austrieb zu sehen :-(, hoffentlich war nicht alle Mühe im Herbst umsonst. Die Märzenbecher treiben Grün, da warte ich zuversichtlich auf die aparten Blüten.
    Dir ein nettes Wochenende,
    liebe Grüße Marita

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  4. genau du triffst es auf den kopf!
    ich bin auch immer ganz stolz, wenn sich alles wieder zeigt, ich es richtig erkenne oder sich auch anderswo versamt hat.
    lg Frauke

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  5. Hier ist die Natur noch nicht so weit... ich müsste wohl wie ein Maulwurf durch die Erde buddeln, damit ich einen Hauch von Frühling entdecken könnte!!! Haha... naja, ein paar unerschrockene Schneeglöckchen strecken mittlerweile ihre Spitzen aus der Erde... aber alles noch sehr zaghaft!
    Viele Grüße von
    Margit

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  6. toll sehen sie aus deine Kriechgang Bilder...So war ich Heute auch im Garten am Bilder machen, sogar eher in Bauchlage..hi hi
    Liebe Grüsse Eveline

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  7. ...einiges davon habe ich heute auch entdeckt, liebe Elke,
    bei einem meiner Gartenrundgänge...bei einem bleibt es derzeit nicht...und jedes Mal entdecke ich wieder was...so schön,

    wünsche dir einen schönen Sonntag
    Birgitt

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  8. Ja genau solche vorwitzigen Frühlingsblüher hab ich heute auch entdeckt. Na ja Blüher... soweit ists bei uns noch nicht ganz aber bald.
    Sei lieb gegrüsst
    Ida

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  9. Stimmt, da wo der Schnee weg ist, hat es schon Spitzen von Märzenbecher. Und noch etwas, was sich wie wild verbreitet, aber nicht blüht..... Hasenglöckchen?
    Herzlichst
    yase

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  10. sehr schöne anfangs*frühlingsbilder = so habe ich extra detektiv gespielt : ein paar mal durch den garten gegangen * tatsächlich treibt überall junges grün * die tulipes botaniques sind schon gut gewachsen und sogar eine biene im schneeglöckchen teppisch *
    lieber gruss

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  11. Auch ich gehe in den letzten Tagen recht gebückt durch den Garten. Da wir im Herbst viele neue Zwiebeln eingegraben haben, bin ich schon ganz gespannt, wie viele uns nun auch mit ihrem Wachsen und Blühen bezaubern werden.... Einige Spitzen sind schon aus der Erde, doch es ist noch recht kalt und es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich mich an der ersten Blüte erfreuen kann.
    LG
    Marie

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  12. Vorgestern... an meinem freien Tag, habe ich auch schon im Garten gewühlt... so früh war ich noch nie... dabei habe ich neben den Schneeglöckchen auch viele Triebspitzen entdeckt... und Wurzelausläufer von Giersch entfernt... stetes Vermichten ist da angesagt...
    Liebe Grüße
    Marita

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  13. Also, einen Lauch vom anderen zu unterscheiden, das wird mir wahrscheinlich nicht gelingen....nur den Knoblauch oder wenn ich den Standort weiß. Nach deiner Beschreibung bin ich jetzt gespannt, ob mein zweites grünes Büschel ein Märzenbecher wird...:-)
    LG Sigrun

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  14. Ich brauche nicht einmal mehr zu kriechen, meine Schneeglöckchen blühen schon seit zwei Tagen. Aber was sich sonst noch so unterm Laub versteckt, werde ich hoffentlich in der nächsten Woche mal rausfinden.
    Liebe Grüße, Khendra

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  15. Liebe Elke,
    ich schaue auch jeden Tag, wenn ich nach Hause komme, erst einmal was es wieder neues im Garten gibt. Ob sich die grünen Spitzen wieder ein bisschen mehr aus der Erde geschoben haben. Mit Märzenbecher habe ich leider überhaupt kein Glück. Das habe ich aufgegeben.
    Viele Grüße Doris

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  16. Hallo Elke,
    bei uns schauts ähnlich aus. Die Krokusse schauen erst langsam aus der Erde raus. Auf dem Foto in meinem Blog waren übrigens die Galanthus nivalis "Flore pleno". Das sind immer die ersten Glöckchen bei uns im Jahr. Für richtige Gartenarbeit ists bei uns noch zu nass. Ich schieb auch nur vorsichtig das Laub zur Seite.
    LG Dagmar

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  17. Elke, das fast Gleiche habe ich gestern gedacht, die Märzenbecher sind grün, die Schneeglöckchen blaugrün, daran erkennt man den Austrieb. Hier blüht schon Einiges, aber es ist bei 2 Grad und Nachtfrost doch noch sehr kalt. Ich konnte nicht so viel tun wie erwartet. Die Traubenhyazinthen dezimiere ich regelmäßig, sie sind ja wie Unkraut.

    Sigrun

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  18. Ha! Super - jetzt weiss ich, wer da im Garten treibt - Camassia! Danke!
    Es gibt hellgrüne Schneeglöckerl - aber das weißt Du ja sicher. G. woronowii (oder so). Richtig schöne gelb-grüne Blätter. Sie blühen auch sehr fleißig, brauchen es aber etwas wärmer als die normalen G. nivalis.
    Ich habe eine neue Kollegin im Büro - das war viel Einarbeitungsarbeit und damit keine Zeit zum Bloggen (und natürlich auch etwas Urlaub). Aber jetzt läuft es schon recht gut.
    Viele Grüße von Renate

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  19. Liebe Elke,
    ich kriech zwar nicht durch meinen Garten, aber habe trotzdem schon die ersten grünen Spitzen aus dem Boden sprießen gesehen. Das ist die spannendste Zeit, wenn man schauen kann, was alles kommt :)
    Dir noch einen schönen Abend und liebe Grüße,
    Trixi

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  20. Liebe Elke, das ist mal wieder ein sehr interessanter Beitrag. Ich habe heute auch den Garten inspiziert, aber hier zeigt sich noch nicht viel. Zu Deiner Frage, ja, ich habe genau diesen Sterneneffekt gemeint, wenn die Sonne z.B. durch Bäume scheint oder einen Punkt berührt.

    LG kathrin

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  21. Liebe Elke,
    ich habe heute die ersten Triebspitzen entdeckt. Von meinen Märzenbechern die ich im Herbst gesteckt habe ist leider noch nichts zu sehen. Ich hoffe dass sie nur etwas später drann sind und doch noch durch die Erde schieben.
    Viele liebe Grüße
    Silke

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  22. Hach, wie wir GärtnerInnen uns doch ähnlich sind. Die ersten Spaziergänge durch den Garten, zart das Laub auf den Beeten beiseite gewischt, um zu schauen, wie lange er noch braucht, der Frühling. Dieser Tage werde auch ich die ersten Fotos machen, vermutlich vom Schneeglöckchen. Ja so sind wir halt ... wir Gärtnerinnen. Vielen Dank für die wunderbaren Fotos der unterschiedlichsten Frühlingszwiebelblüher. LG Marion

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  23. Liebe Elke,
    Da geht's mir genauso und ich gebs zu - ich popeln auch gern mal
    an Erde herum, um zu gucken, ob da schon jemand guckt :-)
    Ganz viele liebe Grüße von Urte

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