Samstag, 16. Februar 2019

Schick, schneidig und mit Maulkorbzwang

/* Enthält Werbung in Form eines Produkttests, für den ich das Testgerät, aber kein Geld bekommen habe. */

Jeden Februar dieselbe Gewissensfrage: Soll man die Staudenreste vom letzten Jahr schon abschneiden, damit die Schneeglöckchen und Krokusse Licht und Luft bekommen, oder lieber dranlassen, falls es noch mal frostig wird? Wenn die Blumenzwiebeln aber schon richtig dicke Knospen haben, bin ich doch immer ganz schnell auf ihrer Seite und möchte sie zur Geltung bringen, immerhin sollen sie das bisschen Sonnenlicht, das sie in ihrem kurzen Beitrag zum Gartenleben sehen, auch gut nutzen.









Dieses Jahr wollte ich den Rückschnitt mal mit einer Heckenschere versuchen, denn im Gegensatz zur kleinen Rosenschere schafft man mit den langen Klingen viele Stängel auf einmal. Nun sieht meine alte Schere, Marke Discounter und Jahrgang 2004, aber ziemlich zerrüttet aus:



Eigentlich eine Teleskopschere, hat das Billigding schon bald beschlossen, dass ihr die Klingen nicht gut stehen, und trennt sich bei jeder Gelegenheit von ihnen. Mit so einem einarmigen Banditen kann das Schneiden schon mal zur Geduldsprobe werden, wenn man die abgeworfenen Teile wieder aus den stachligen Rosen fischen muss. Daher habe ich beschlossen, es ihr gleich zu tun, und mich ganz von diesem Gerät zu trennen. Man darf eben keine billigen Produkte kaufen, das ist am Ende nur Geldverschwendung.

Ich habe mich daher sehr gefreut, als mir die Firma Knives and Tools eine Okatsune-Heckenschere No. 216 zum Test angeboten hat. Die kommt aus Japan und ist von Hause aus eine Buchsbaumschere, taugt aber genauso zum Stauden- oder Heckenschnitt. Und sie sieht unfassbar gut aus, ein echtes Supermodell unter der Scheren! Das ist das erste Gartengerät, das ich mir die Wohnzimmerwand hängen wollte, denn es wäre eine wirklich hübsche Deko.


Was mir auch gleich gut gefallen hat: Der Griff ist aus Holz, es wurde am Gerät selbst kein Kunststoff verbaut. Ich mag auch die in Farbe getunkten Enden der Griffe, einer in rot, einer in weiß, sehr adrett.

Diese Schere ist aber ein echtes Biest, man sollte sich hüten, die Klingen anzufassen, das endet in Tränen und Blutvergießen. Dieses Gerät ist so bissig, dass es wirklich einen Maulkorb tragen muss, wenn es nicht gebraucht wird. Gut, dass der im Lieferumfang enthalten ist! Noch nie hatte ich so viel Respekt vor einer Gartenschere.

Zum Testen sollte aber erst einmal das Etikett mit den Sicherheitshinweisen vom linken (weißen) Griff ab, da dieses die Ästhetik doch sehr gestört hat. Ein Minuspunkt: Der Aufkleber ließ sich nicht rückstandsfrei vom Holzgriff ablösen. Ich habe ewig schrubben müssen und am Ende zum Alkohol gegriffen, denn der ist oft doch eine Lösung: Damit gingen die Kleberreste dann endlich weg.

Nun aber ab in den Garten mit dem bissigen Biest. Die erste Übung: Probestehen in der Botanik. Klappt schon mal hervorragend.


Nun wird es aber endlich handgreiflich: Buchsbaumtest bestanden, die Klingen schneiden flott ab.




Auch dicke Staudenstängel, wie die von der Stockrose oder dem Kerzenknöterich, werden zerteilt wie Butter. Selbst Rosenäste sind keine Herausforderung. Mehrere Äste gleichzeitig in der Klinge? Kein Problem, alle werden abgeschnitten, ohne dass sich etwas verkeilt. So ist man mit dem Rückschnitt tatsächlich rasend schnell fertig. Sogar die dichte Kuppel der letztjährigen, verholzten Herbst-Asternstängel ging mit einem Happs ab. Die Schneeglöckchen und Krokusse freuen sich. Nur beim Chinaschilf darf man den Mund nicht zu voll nehmen, außerdem bekommt man die Halme ganz unten nicht durch, ich musste weiter oben ansetzen, um den Horst zurückzuschneiden.





Mein Fazit: Eine wunderschöne, gut verarbeitete Schere, die bissig ist und kein Spielzeug. Es macht Spaß, mit solchen superscharfen Klingen zu arbeiten. Nur auf jeden Fall Finger weg und immer wieder an den Maulkorbzwang denken!

16 Kommentare:

  1. Guten Morgen Elke,
    oh, Du hast Dich schon komplett an den Buchsbaum herangetraut? Ich bin meinem alten und von Friederike stark geschädigtem zwar gestern auch zuleibegerückt. Aber das nur stellenweise, um ihn im Laufe der Jahre wieder in eine immergrüne stabile Grenzform zu bringen. An den Spitzen-Formschnitt traue ich mich nur noch bei meiner Mutter heran, aber dann lieber etwas später und nur mit der Rosenschere. Ich mag diese angeschnittenen Blätter nicht. Und bei all' den Krankheiten, die den Buchsbäumchen jetzt das Leben schwer machen, halte ich die Wundflächen lieber möglichst klein.
    Eine alte und wohl auch noch sehr solide Heckenschere liegt bei uns wohl auch noch rum. Aber bei mir kam sie noch nie zum Einsatz. Dafür habe ich einen recht hohen Bedarf an handlichen Universalscheren. Die sind zwar keine Billigware, aber lassen sich wohl leider nicht nachschleifen …

    Sehe ich das richtig, dass Deine Lenzrosen auch so 'nette' markante Lochmuster tragen? Ist das eventuell auch der Dickmaulrüssler, den man bisher wohl nur mit Nematoden bekämpfen kann? Oder gibt es andere fiese Lenzrosen-Locher. Bei einigen Hellebori ist das bei mir in diesem Jahr richtig schlimm und ich fürchte langsam um ihr Leben :-((
    Sonnige Morgengrüße schickt Silke, die sich jetzt gleich wieder mit Universal- & Astscheren bewaffnet, um dem Wildwuchs endlich mehr Einhalt zu gebieten.

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  2. Hallo Elke,
    gut sieht dein neues Gartenwerkzeug aus ... ich muss gestehen, die kraftaufwändigen Arbeiten im Garten überlasse ich der menpower und gehe lieber mit kleinen Scheren ausgestattet durch die Beete. Hier müssten die letzten Staudenreste runtergeschnitten und die verholzten Clematis eingekürzt werden, aber dringender ist das Düngen der Zwiebelblüher. Ob ich das dieses Jahr endlich mal schaffe? ;-)
    Hab ein feines Wochenende, Marita

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  3. Was für tolle Aufnahmen von Frühlingsblumen. Wir haben auch die ersten Schneeglöckchen entdeckt... Wir freuen uns 🌱🌱🌱

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  4. Das sieht nach ganz viel Spass aus beim Arbeiten! Auch wenn mir die Schere niemals nie nicht ins Wohnzimmer käme, ist deine Begeisterung überdenkenswert..... der Schnee taut, also wird es sich hier bald wieder Arbeit geben.
    Herzlichst
    yase

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  5. Liebe Elke,
    die neue Gartenschere sieht richtig gut aus. Wir haben auch gelernt, keine billigen Werkzeugen mehr zu kaufen: Man wirft sie weg, nach dem man sie ein paar mal eingesetzt hat, sie sind einfach so schnell kaputt! An der Wohnzimmerwand habe ich noch keine von diesen Werkzeugen aufgehängt. Wir haben aber die alten Bauernschuhe aus Holz an die Wand gehängt, die wir hier gefunden haben.
    Ich wünsche Dir sonniges Wochenende.
    Liebe Grüße
    Loretta

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  6. Dein Erlebnisbericht mit dem bissigen Ding, war amüsant zu lesen. Ja, ich werde erst in der kommenden Woche den Rückschnitt starten. Bei uns gibt es noch immer frostige Nächte, zudem liegt unser Garten recht lange im Schatten, so dass er noch recht matschig ist und ich ein Betreten vermeiden will. Aber nun haben die warmen Tage dem Garten recht gut getan und nun gehts los, da werde ich die Gartenscheren aus dem Winterschlaf holen und einer Überprüfung unterziehen. Wie teuer ist denn diese Superschere? Oder darf man das nicht fragen? Werbung? Dann lassen wir es.
    Liebe Grüße
    Edith

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  7. Ja, mit Billiggeräten habe ich auch schon lange Schluß gemacht. Man ärgert sich immer herum damit. Und deine Gartenschere scheint ja der Oberhammer zu sein.
    Danke für den Tipp. Herzlichst Kirsten

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  8. Das Gartenshooting im japanischen Look steht dem Wunderding ganz gut. Ich hoffe, du hängst es nicht doch noch an die Wohnzimmerwand....😅 ich könnte mir vorstellen, dass es Angstzustände bei Besuchern auslöst. 😂
    LG Sigrun

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  9. Ui,da geht es ja schon Gartenmäßig richtig zur Sache mit deinem Markenartikel , ich habe meine Gartengeräte von meinem Vater geerbt bekommen und sie erinnern mich immer an den kleinen nimmermüden Mann der mir die Liebe zur Natur mitgegeben hat. Ich wünsche noch frohes Schaffen mit dem Neuerwerb an Gartenschere.Liebste Grüße,RikaRose

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  10. Danke für den Tip. Ich such noch eine neue Schere die ich mit beiden Händen bedienen kann (muss)...um die Hände zu schonen.
    Bevor Du sie an die Wohnzimmerwand hängst, würde ich den gründen Kleber noch abnehmen *lach.
    Grüess Pascale

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  11. Liebe Elke,

    also ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass dieses Jahr alles früher ist und von daher habe ich schon vieles zurückgeschnitten.

    Deine Frühlingsblüher schauen zauberhaft aus und die neue Schere macht einen guten Eindruck. Gutes Schnittwerkzeug ist in einem Garten goldwert.

    Viele liebe Grüße
    von Anke

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  12. Ich bin ja ein großer Fan guter Gartengeräte! Für den Staudenrückschnitt verwende ich gerne die Staudensichel. Eine vermisse ich allerdings. Ich vermute, ich habe sie mit Staudenresten im Kompost versenkt. Da dürfte sie demnächst auftauchen! Haha...
    Viele Grüße von
    Margit

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  13. Hallo Elke,
    bei uns wächst es jetzt schon viel zu schnell um noch lange mit dm Rückschnitt zu zögern. Sonst habe ich ein heilloses Gewurschtel, das dann richtig Arbeit macht. Bei den Gräsern wird es jetzt schon schwierig ohne den Neuaustrieb zu köpfen.
    Da hast du aber ein schickes Scherchen bekommen. Weiterhin viel Vergnügen beim Geschnippel.
    Viele Grüße
    Claudia

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  14. Liebe Elke,
    meine Schneeglöckchen, Krokuse und Winterlinge gruppieren sich gut um meine
    Rosen und sie stören sich gegenseitig nicht. Daher muss ich noch nicht rumschnipseln. Ich mach das meist erst im März. Das reicht :-)
    Ganz viele liebe Grüße sendet dir Urte

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  15. eine so gute Heckenschere auch mit Holzgriffen kaufte ich vor vielen Jahren im Fachhandel, als es ihn noch gab! Entscheident bei deiner Schere sind die langen Griffe für einen langen Hebel, damit geht es immer leichter. Ich schneide auch sehr gerne mit meiner Akuheckenschere von Stihl. Das schont meine Gelenke. Grüße von Frauke

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  16. Die Lenzrose hat ja auch ganz schöne Löcher, ähnlich wohl wie bei Silke. Ich habe vereinzelt auch mal sowas bei meinen entdeckt. Im allgemeinen sind die Blätter jedoch schön, wenn sie nicht gerade schwarz werden.

    Unsere manuelle Heckenschere ist schon uralt und mit Holzgriffen bestückt. Es war auch kein teures Exemplar, aber damals noch deutsche Wertarbeit! Daher wird sie uns wohl mal überleben. :-)

    Liebe Grüße
    Sara

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