Das ist mir auch ein Früchtchen: Die Pflaume im Null-Euro-Beet ist hoch, sehr hoch. Die Ernte klappt daher nur mit waghalsiger Leiterakrobatik. Doch zum Glück kommt der Baum uns ein bisschen entgegen: Die besten Früchte liegen einem sowieso zu Füßen und müssen nur aufgesammelt werden. Auf dem Rasen fallen sie weich und bleiben intakt. Warum also selbst nach reifen Pflaumen suchen, wenn die Pflanze sie freiwillig abgibt? Schließlich weiß sie am besten, wie es um ihre Früchte bestellt ist.
Fallen sie in die Stauden, tun sich die Pflaumen auch nichts, man findet sie nur schwerer als im Gras. Man sollte im Dunstkreis dieses Baumes definitiv davon absehen, rotlaubige Stauden zu pflanzen. Keine Heuchera 'Plum Pudding' oder die Fette Henne 'Matrona'. Am besten sind niedrige, polsterbildende Gewächse, auf die die Plaumen weich fallen und gut zu sehen sind.
Dummerweise haben es Stauden unter genau dieser Pflaume aber äußerst schwer. Es ist nicht nur wegen der Durchwurzelung ein Extremstandort, sondern auch wegen der Ausläufer. Denn in der Disziplin Wurzelausläufer ist diese Pflaume olympiareif.
Und so kann man mittlerweile auch zwei Meter weiter vom Epizentrum der Pflaume Früchte ernten. Sie hat einmal die alte Thuja untertunnelt und ist neben ihr weitergewachsen. Die Thuja ist daher wohl bald Geschichte.
Aber was tut man nun mit dem Erntesegen? Diese Pflaumen sind wirklich unfassbar lecker und schon im Juli reif, zu einer Zeit also, wo man kaum Rezepte in den Zeitschriften bekommt. Daher habe ich schon zwei Kilo zu sagenhaft fruchtiger Marmelade verarbeitet.
Leider geht nur bei einer Pflaume von zehn der Kern leicht heraus. Bei den anderen bleibt einem nur übrig, drum herum zu schnitzen. Die Fruchtfliegen feiern mit den Resten später eine zünftige Party im Kompost.
Die leckere Pflaume hat dank eines früheren Blogartikels mittlerweile die Reise nach München angetreten, in Form von Edelreisern und Ausläufern. Die Winteräste wurden auf einen anderen Baum veredelt und sind prima angewachsen. Ich bin gespannt, ob sie schon Früchte tragen.
Oh, großartig! Ich bin ein bisschen neidisch. Früher hab ich manchmal Marmelade aus wilden Zibeten gemacht (so was Ähnliches wie Mirabellen - und auch die muss man vom Kern abschnitzen), aber seid wir umgezogen sind, fehlt mir eine Fundstelle.
AntwortenLöschenIch finde den Hinweis mit den rotlaubigen Stauden sehr, sehr schön! :D
LG
Centi
Hmmm, der sieht köstlich aus...dein Sommer im Glas. Aus Kirschen, die der Hausherr von den Bäumen an den Flurbereinigungswegen gepflückt hatte - ist ausdrücklich erwünscht - habe ich schon Kirschmarmelade gemacht, so lecker. Bei mir im Staudenbeet könnte man vom Äpfelchenfall sprechen, denn Malus Red Sentinel hängt rappelvoll und lässt wieder viele der roten Früchte los. Nur habe ich keine Idee, was ich damit machen könnte...außer dekorieren. ;-)
AntwortenLöschenLieben Gruß und ein feines Wochenende, Marita
Liebe Elke,
AntwortenLöschenLetztes Jahr habe ich nach einem Rezept von Syl Gervais ein Schokopflaumenkompott gemacht. Auf Instagram war dies unter dem Hashtag "Geiler Scheiß" zu finden. War aber auch lecker. Dieses Jahr möchte ich unbedingt mal ein Chutney ausprobieren. Aber ich muss noch ein wenig warten, wenn es denn überhaupt etwas wird. Die ersten Früchte sind unreif mit Hinweis auf Monilia gefallen...
Hab ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Steffi
Früher mochte ich Pflaumen überhaupt nicht. Jetzt esse ich sie gerne als Marmelade und Kuchen! Hhhhm lecker!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Unsere Pflaumen hat heuer die Kräuselkrankheit erwischt. Der Frühling war einfach zu feucht. Und nun regnet es schon wieder. Vielleicht wird es nächstes Jahr besser.
AntwortenLöschenLG Kathrin
Da bin ich aber froh, dass wir hier Zwetschgen haben....bei der eimerweisen Ernte geht wenigstens der Kern locker raus. ;-) Nicht mal Maden sind drin. Die sind dafür jetzt in der Biotonne. Kompost traue ich mir immer nicht, weil die Kerne nicht verrotten.
AntwortenLöschenToll, dass du den Pflaumen-Traum der Kindheit erfüllen konntest...
LG Sigrun
Manchmal sehe ich verwaiste Bäume - und trau mich dann doch nicht, die Früchte zu ernten. Was blöd ist, weil sie ja sondt keiner nimmt.
AntwortenLöschenDeine Konfitüre schmeckt bestimmt himmlisch
Herzlichst
yase
Hallo Elke,
AntwortenLöschenda kann ich mitreden wenn die Pflanzen übermütig werden! Bei mir ist es der gewöhnliche Hartriegel(Cornus sanguinea), er spaziert mittlerweile zum Nachbarn. Bisher kam noch keine Beschwerde aber ich vermute das wird nicht mehr lange dauern.
Aber wie soll ich der Pflanze erklären das sie gefälligst in meinem Garten spielen soll? Die Vögel helfen noch indem sie die überaus üppigen Beeren überall verteilen. Ja, Du kämpfst mit Deiner Pflaume hast dafür aber was leckeres für den Gaumen...
LG...Stephanie
Hallo
AntwortenLöschenDieses Jahr komme ich überhaupt nicht zum ernten, immer ist was anderes.
Wenn ich Brombeeren, Kirschen oder wilde Mirabellen habe koche ich die Früchte mit etwas Wasser kurz auf und schütte sie auf ein Sieb. Durchrühren. Bei Brombeeren ein feines Sieb damit die Kernchen zurück bleiben. So hat man den Fruchtbrei den man noch abmessen muß
LG. Doris
So leckere Pflaumenmarmelade.
AntwortenLöschenGeniesse es!