Sich vom Acker machen - das kennt man, aber Stauden vom Acker? Was soll das sein? Nun, in Bielefeld-Theesen kann man das auf einer Hoffläche ausprobieren: Dort wachsen Stauden einfach ohne Topf in der Erde, und wenn man sie kaufen möchte, bekommt man sie ausgegraben und kann sie mit nach Hause nehmen. So spart man den Plastiktopf komplett ein! Außerdem haben die Wurzeln der Pflanzen noch keinen Drehwurm vom langen Leben im Topf und werden besser anwachsen.
Natürlich sollte man daher einen Behälter mitbringen, der darf auch gern ohne Plastik sein, Hauptsache wiederverwendbar. Das geht auch im Fahrradkorb mit Zeitungspapier als Unterlage.
Hier findet ihr Informationen zur Wildblümerey.
Damit die Insekten in jedem Fall möglichst viel vom plastikfreien Kauf haben, pflanzt Marion hauptsächlich heimische, in jedem Fall aber insektenfreundliche Stauden an. Und der hintere Bereich ist sogar ganz zum Austoben für Tier und Pflanze gedacht.
Überall finden sich Insektennisthilfen und -tränken, damit die Tiere auf den Acker gelockt werden und sich dort wohfühlen. Hinterm Zaun wurde ein Blühstreifen angelegt, an dem der Hauhechel-Bläuling schon Stammgast ist, denn er legt Eier am dort wachsenen Hornklee. Die Aussicht auf Bielefeld samt Sparrenburg gibt es gratis zum Besuch dazu.
Sogar der Schwalbenschwanz wurde schon gesichtet, er nutzt im benachbarten Gemüsefeld, das zur einer Solidarischen Landwirtschaft gehört, gern die Möhren zur Eiablage.
Im Sommer ist es zugegebenermaßen nicht einfach, sich voll blühende Stauden ausgraben zu lassen. Ein paar getopfte Pflanzen gibt es daher doch, außerdem eignet sich die großen Pflanzen, die man vor dem Pflanzen besser zurückschneiden sollte, noch zur Gewinnung von Schnittblumen für die Vase.
Was haltet ihr von diesem Komzept? Würdet ihr es nutzen?
Liebe Elke,
AntwortenLöschendas Konzept finde ich genial, also ich würde es sofort nutzen, hoffentlich setzt es sich auch flächendeckend durch, das viele Plastik muss doch nicht sein.
Für Kunden, die keine Zeit haben, ist es natürlich nicht geeignet, ist ja beim Einkaufen von Lebensmitteln ähnlich.
Übrigens habe ich dieses Jahr bei uns im Garten auch schon einen Schwalbenschwanz gesichtet, leider war er schnell wieder verschwunden. Einen Hauhechelbläuling habe ich recht schön ablichten können, vielleicht magst Du mal bei mir vorbeischauen, ob es wirklich einer ist. Ich danke Dir schon mal für Deine Mühe, Deine Posts sind immer sehr interessant.
Sommerliche Grüße
von Anke
Hallo Anke, ja, da hast Du recht. Das Ausgraben nimmt viel Zeit in Anspruch und ist natürlich bei Hitze auch nicht so doll für die Pflanzen. Der Grundgedanke war auch mal, nicht so viel Wasser fürs Gießen zu verschwenden. Aber mittlerweile muss ich doch einige Kompromisse machen.
LöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenich finde das Konzept super und würde es nutzen, schade dass es so weit weg ist. Das sollte es öfter geben.
Viele Grüße
Gabi
Guten Morgen Elke, wir finden das Konzept toll und würden das auch sofort in Anspruch nehmen. Übrigens sind Deine Bücher super und wir haben in unserem Garten schon einiges umgesetzt. Liebe Grüße aus Nürnberg, Doris
AntwortenLöschenNach dem Konzept habe ich in der Staudengärtnerri in den 70iger Jahren schon viele Stauden zusammen mit der Gärtnerin im Frühling ausgegraben. Das war ein großes Feld mit weiten Wegen. Die stauden waren so kräftig dass ich sie gleich teilte. Später gaben sie die Gärtnerei auf. Doch in heutiger Zeit schon schwieriger für die Vermehrung. Doch ich kenne auch Gärtnereien in denen die Töpfe in Kulturen draußen stehen. Die Töpfe werden gern zurück genommen. Viele Grüße von Frauke
AntwortenLöschenHallo Frauke, schön zu lesen, dass es das schon einmal gab. Was meinst Du mit "schwieriger für die Vermehrung"? Wenn die Töpfe draußen stehen, muss unheimlich viel gegossen werden, ich merke das ja auch. Und die schwarzen Töpfe (eine echte Unsitte und hässlich) trocknen die Pflanzen noch schneller aus.
LöschenDas ist ein gutes Konzept so ganz ohne Plastik...ähnlich ist es hier bei einigen Staudenbörsen, zu denen man die ausgegrabenen Stauden-Placken mitbringt und ggf. vor Ort dann mit anderen teilt. Ganz ohne Verpflichtung.... einer gibt, der andere nimmt...find ich super schön und entspannend und immer wieder bereichernd so ein Austausch unter Staudenfreunden und Gartenneulingen.
AntwortenLöschenLieben Gruß und hab heute einen besonders schönen Tag, Marita
Das hört sich toll an, klappt aber nur im Frühjahr und Herbst gut, weil die Pflanzen dann nicht blühen. Und ich stelle immer wieder fest, dass die Kunden die Größe und Schwere einer solchen "Placke" unterschätzen :-)).
Löschendie Idee finde ich klasse
AntwortenLöschenallerdings muss man sich da schon etwas auskennen
um die gewünschte Staude zu finden ;)
liebe grüße
Rosi
Das stimmt, aber ich bin ja dabei. Schilder muss ich tatsächlich noch einige machen bzw. erneuern.
LöschenVielen Dank für den Hinweis. Das Konzept ist überzeugend. Die Wildbümerey liegt ja bei uns gleich hinterm Berg, aber ich war bisher noch nicht dort. Auch beim Saatgut habe ich dort einiges gefunden, was noch in meine Garten passt. Für einen der nächsten freien Nachmittage vorgemerkt!
AntwortenLöschenViele Grüße
Herbert
Hallo Herbert, dann freue ich mich auf Ihren Besuch. Beim Saatgut vorher am besten im Shop mit Abholung oder per Mail bestellen, ich habe hier keine Lagermöglichkeit.
LöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenmein nächster Garten würde fast ausschließlich mit solchen Stauden gestaltet sein! Ich komme immer mehr weg von den so perfekt und ordentlichen gestalteten Gärten. Die Idee direkt vom Acker zu kaufen finde ich genial, doch ob das auch wirtschaftlich ist?
Um Deine Frage nach der Euphorbie in meinem letzten Post zu beantworten musste ich selbst etwas recherchieren. Also es handelt sich um die Steppen Wolfsmilch. Euphorbia seguieriana subsp.niciana.
LG...Stephanie
Um es kurz zu machen: Nein, es ist (noch) nicht wirtschaftlich. Die Beikraut-Regulierung sprengt alle Vorstellungen :-)).
LöschenDas ist eine super Idee, wenn das Klima immer wärmer wird, das Wasser immer knapper, dann werden alle Gartenbesitzer umdenken müssen. Mir haben Wildblumen in Kombination mit Gartenblumen schon immer gefallen. Es hat immer etwas geblüht in unserem alten Garten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Ja, das ist ein wichtiger Aspekt. Wir haben hier mind. 9 Stunden Sonne und Lehm/Löss-Boden, der knochenhart wird. Die Kund/innen sehen also direkt, was ohne Bewässerung möglich ist. Allerdings hält dieser Boden im Untergrund sehr lange die Feuchtigkeit. Der Fingerhut z. B. steht hier in der prallen Sonne, auch dem Waldmeister gehts gut.
LöschenHallo Elke,
AntwortenLöschendie Idee finde ich toll, es fällt ja so viel Plastik beim Kauf von Pflanzen an! Wenn wir untereinander Ableger verschenken oder tauschen, geht es ja auch mit einem Eimer oder einer Kiste.
Es war schön, dich gestern in Münster persönlich zu treffen! Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Susanna
Good idea for eliminating unnecessary plastic.
AntwortenLöschenDie Idee ist großartig und nicht nur für Insekten hilfreich. Ich brauche so ein Konzept nicht unbedingt, mein Garten ist naturzertifiziert und voll und wenn ich mir etwas besonderes im Topf gönne, dann wird der Wurzelballen erst einmal entkarrusselt. Danke für das Vorstellen. LG Wurzerl
AntwortenLöschenHallo, liebe Elke, ganz herzlichen Dank für Deinen Bericht und die vielen Fotos. Dein Besuch hat mich sehr gefreut, ich habe gleich sehr viel gelernt, wie auch auf Deinem Insta-Account und Deinem Blog hier.
AntwortenLöschenGanz so nachhaltig wie ich es gerne hätte, ist es leider nicht bei mir auf dem Acker. So wie Little Crow Cottage schreibt, sind die Acker-Beikräuter auf der ehemaligen Grünbrache so massiv, dass sie durch manche Stauden regelrecht durchwachsen und nach einem starken Regen neue Beete recht schnell wieder bewuchert werden.
Um mich zu entlasten, habe ich wenigstens die Wege deshalb mit Bändchengewebe ausgelegt. Wenn die Beete dann irgendwann mal eine Linie haben, werde ich das Gewebe nach und nach entfernen. Plastiktöpfe habe ich auch hier, weil doch einige Kunden ohne Behälter kommen. Aber es sind gebrauchte vom Friedhof ;-) oder aus Blumengeschäften.
Kann ich genau so bestätigen, außer der Staunässe, die gibt es hier Gott sei Dank nicht.
AntwortenLöschenIch finde das absolut klasse und würde dort einkaufen, wenn es in meiner Nähe wäre. Da hast du wirklich Glück mit der Wildblumery in Bielefeld. Ich kenne sie ja auch von Instagram. Vielleicht können wir neben unserer Solawi auch mal so eine Idee umsetzen. Es ist so schwierig gute Wildblumen lokal zu bekommen.
AntwortenLöschenLG Sigrun