Samstag, 4. Februar 2023

Lass die Profis ran!

Letztes Jahr im Juni habe ich meine erste Führung im Botanischen Garten gemacht, es sollte eine Insektensafari werden. Als erstes Ziel hatte ich mir das Alpinum vorgenommen, denn da es dort so trocken und sonnig ist, sind dort immer die meisten Insekten zu finden. Nun, gleich die erste Etappe am wilden Spargel war schon mal ein Reinfall. Das Spargelhähnchen, am Tag vorher noch zu finden, hatte keine Lust auf einen großen Auftritt und war indisponiert. Großes Suchaufgebot, aber nichts zu machen, stattdessen habe ich ein Buch herumgereicht, um den Käfer zu zeigen.

 

Dann stehen wir vor der Felsen-Augenwurz (Athamanta turbith) und ich erkläre die Streifenwanzen, die im Gegensatz zum Spargelhähnchen ihren Einsatz nie verpassen und auch kein Lampenfieber zeigen. Plötzlich sagt eines der Kinder, die ander Führung teilnahmen: "Hier sind Raupen!" Ich schaue auf die untersten Blätter der Augenwurz und bin sprachlos: Schwalbenschwanzraupen! Diese Pflanze ist wirklich einmalig, trockenheitsverträglich und ein Renner bei den Insekten.

 



Auch in Katrin Lugerbauers neuem Buch "Echte Hitzeprofis", im Ulmer-Verlag erschienen, kommt die Augenwurz vor. In meinem ("Superpflanzen") ist sie in der vorderen Klappe zu finden. Aber zurück zu den Hitzeprofis: Katrin stellt 15 Pflanzkombinationen vor, die gut bei Trockenheit und Hitze funktionieren. Vorher gibt es eine ausführliche Einleitung, wie man den Boden vorbereitet und die Pflanzen am besten kombiniert. Auch die Pflege der Hitzeprofibeete kommt nicht zu kurz.



Mir gefällt schon das Titelbild sehr gut, weil es die flirrende Hitze gut ausdrückt.

Ich habe mich besonders über das hitzeflirrende Beet mit den heimischen Pflanzen gefreut und über die Tipps für trockenen Schatten. Denn auch dort kann es heiß werden. Schön ist auch das silbrige Beet mit Pflanzen, die behaart sind und im Gegenlicht einen Heiligenschein bekommen.


Wie bei allen Büchern von Katrin merkt man auch hier, dass sie alle Tipps selbst ausprobiert und die meisten Beete genauso angelegt hat. Es kommen auch einige seltenere Pflanzen vor, sodass es auch erfahrenen Hitzegärtnern nicht langweilig wird. Kanntet ihr zum Beispiel den Missouri-Sonnenhut (Rudbeckia missouriensi), der viel trockenheitsverträglicher ist als der übliche Rudbeckia fulgida? Zusammen mit dem Moskito-Gras, das immer wirkt wie eine Ansammlung Augenbrauen für die Muppetshow, bringt er eine fröhliche Stimmung ins trockene Beet.


Dass der Blut-Storchschnabel eine gute Wahl ist, davon konnte ich mich letztes Jahr selbst überzeugen.


 

Das Buch ist voll mit Informationen und eine wertvolle Hilfe, wenn es um die Anlage oder Umgestaltung von Beeten geht, denn der nächste Hitzesommer kommt bestimmt. 




Am 4.6.2023 findet meine nächste Insektensafari statt - und dann hoffe ich auf noch mehr Sensationen bei den Bielefelder Hitzeprofis. Vielleicht kann sich das Spargelhähnchen ja auch erbarmen, diesmal zu erscheinen.


_______________________________________________________

Nun wird es aber noch Zeit, die Gewinnerin von meinem Buch "Superpflanzen" zu verkünden! 

Gewonnen hat Ute mit diesem Kommentar:

"Ute 21. Januar 2023 um 12:56

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Buch, das bestimmt vielen Gartenfreunde helfen kann. Ich bin sehr gespannt, vor allem interessieren mich Pflanzen, die sich nicht von Schnecken niedermachen lassen. Grüße von Ute"

Liebe Ute, schick mir per Mail deine Adresse und das Buch kommt zu dir!


5 Kommentare:

  1. Das Spargelhähnchen kenne ich vom Sehen aus meiner Kindheit. Meine Oma hatte Spargel im Garten und es kam mir gleich bekannt vor. Nun kenne ich auch seinen Namen. Die Augenwurz kommt auf meine MöchteichhabenListe. Ich mag so ziemlich alle Doldenblüten und das feine Laub ist so hübsch.
    Liebe Grüße
    Susanna

    AntwortenLöschen
  2. Ein spannendes Buch, das sicher in Zukunft oft gelesen wird...ich bin gespannt, wie sich meine Pflanzungen im Sommer durch die Hitze retten. Spargelhähnchen kenne ich gar nicht...vielleicht zeigt es sich ja im Juni.
    Lieben Gruß von Marita

    AntwortenLöschen
  3. Das Missgeschick kenne ich auch bei Führungen, du weißt ganz genau, dort ist dies oder das zu sehen, du kommst an und nichts. Letzter Ausweg im Buch zeigen, was nicht so lebendig ist wie das Original. Ich glaube, wir müssen alle umlernen was die Zukunft der Gärten anbelangt. Da sollte man die Natur genau beobachten, sie ist ein Überlebungskünstler.
    Lieber Gruß
    Edith

    AntwortenLöschen
  4. Danke für: die Bekanntgabe der Gewinnerin Ute, meinen Glückwunsch an sie!
    Danke für: die Bestätigung, dass man in der freien Natur keine Tiersafaris vorplanen kann, wie im Zoo.
    Danke für: Deine Buchempfehlung, neben Deinem eigenen, das Du nun verlost hast, ist Katrins Buch wohl das interessanteste, was es momentan zu kaufen gibt.
    Wünsche noch einen schönen Sonntag. Wurzerl

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Elke,
    Insektensafari klingt toll, da wäre ich gerne dabei gewesen. Ich kenne das auch, wenn ich mit der Kamera auf der Suche bin, dann zeigt sich niemand, kaum liegt die Kamera zu Hause, sind die schönsten Insekten unterwegs.
    Das Buch gefällt mir gut.
    Viele Grüße
    Gabi

    AntwortenLöschen

Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.