Drei – drei – drei, bei Issos Keilerei.
Dieser Merkspruch ist eines der wenigen Fragmente, die ich aus dem Geschichtsunterricht behalten habe.
Damit wären zwar Jahreszahl und Ort geklärt, allein der Grund dieser Schlacht ist mir - wie so vieles - entfallen.
Viel mehr als Feldzüge und deren Datierung hätten mich die praktischen Aspekte vergangener Zeiten interessiert: Was aß man damals? Schlief man auf Stroh mit den Flöhen als Gesellschaft? Was fand man in den Gärten und woher kam es? Ich wette, bei solchen Fragestellungen hätte ich mir sogar die exakte Jahreszahl merken können!
Möchte man genau diesen Dingen nachgehen, eignen sich Freilichtmuseen viel besser als jeder handelsübliche Lehrplan. Die Luft ist dort auch frischer als in der Schule. Hier sind die Gärten der jeweiligen Zeit nachempfunden - mit mehr oder weniger Präzision, was den Pflanzenbestand jener Epochen angeht.
Im Freilichtmuseum Detmold |
Interessiert man sich aber für den Gartenbau nach dem zweiten Weltkrieg und später, müssen auch die meisten Freilufteinrichtungen passen. Die Neuzeit gehört selten in ihren Zuständigkeitsbereich.
Mit ein wenig Glück befinden sich noch ein paar Gärten nach diesem oder jenem Zeitgeschmack in der Nachbarschaft. Der Nachteil: Die Jahreszahl des Stils steht meist nicht dran, und klingeln zwecks Nachfrage möchte man ja auch nicht.
Zum Glück springt uns hier das Haus der Geschichte in Bonn ganz hilfreich in die Seite: Mit einem kleinen Museumsgarten mit den Gartenstilen von der Nachkriegszeit aufwärts.
Das Besondere daran: Die gesamte Ausstellung ist völlig kostenlos zu besichtigen und auf jeden Fall sehenswert!
Der Garten aber scheint von den meisten Besuchern auch bei schönem Wetter übersehen zu werden, so dass man ihn die meiste Zeit für sich ganz allein hat und jeden Gartenstil in Ruhe anprobieren kann: Wie wäre es mit einmal Probesitzen in den 50ern?
Zunächst einmal fällt aber der wunderschöne Selbstversorgergarten der Nachkriegszeit ins Auge:
Im Selbstversorgergarten ist alles so herrlich unprätentiös, so praktisch und durchdacht, mit vielen sparsamen Ideen.Zunächst einmal fällt aber der wunderschöne Selbstversorgergarten der Nachkriegszeit ins Auge:
Bis dann die Wirtschaftswunderjahre mit der Tür ins Haus fielen und der Gartenstil repräsentativer wurde - Sparsamkeit war nicht mehr wichtig, Nahrungsproduktion auch nicht:
Nur ein paar Meter weiter zeigen uns der obligatorische Essigbaum, Eternitmöbel und ganz viel Waschbeton, dass wir hier die 60er Jahre betreten:
Immer wieder aber zog es mich zurück zum Selbstversorgergarten.
Ist er denn wirklich schon Vergangenheit? Nur ein kleines Dorf in ganz Gallien, äh: Bonn? Zum Glück nicht, hat er sich doch hinübergerettet in die Neuzeit in Form von Schrebergärten, und ist neuerdings auch in vielen Hausgärten wieder anzutreffen.
Das wäre also noch mal gutgegangen, lässt es sich doch ganz vortrefflich ohne Waschbeton und nierenförmige Wasserbecken leben, aber ohne blühende Kleingärten und junges Gemüse am Stadtrand wäre die Welt wohl ein Stück ärmer.
Ist er denn wirklich schon Vergangenheit? Nur ein kleines Dorf in ganz Gallien, äh: Bonn? Zum Glück nicht, hat er sich doch hinübergerettet in die Neuzeit in Form von Schrebergärten, und ist neuerdings auch in vielen Hausgärten wieder anzutreffen.
Das wäre also noch mal gutgegangen, lässt es sich doch ganz vortrefflich ohne Waschbeton und nierenförmige Wasserbecken leben, aber ohne blühende Kleingärten und junges Gemüse am Stadtrand wäre die Welt wohl ein Stück ärmer.
Hallo Elke,
AntwortenLöschennun musste ich aber lachen. Genauso mit Waschbetonplatten, Kamin und Essigbaum sah es zeitweise in meinem Elternhaus aus. Lustig, das heute so zu sehen. Die Selbstversorgergärten der Nachkriegszeit haben mich immer fasziniert. Da war alles zu was nutze, das fand ich schon immer toll. Gerade das Durchdachte war eine Meisterleistung. Nett, dass du uns das mal gezeigt hast.
Schöne Grüße, Johanna
Liebe Elke, jetzt finde ich auch mal wieder Zeit eine Blogrunde zu drehen. Waschbeton? Oja, haben wir zu Hause auch, aber wenn es nicht zu viel davon ist, ist es nicht so schlimm :). Wir haben in der Nähe einen Freilichtmuseum mit alten Bauernhäusern und natürlich Bauerngärten, doch die spiegeln eher eine Zeit um 1850, 1900 wider.
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo Elke,
AntwortenLöschendas war ja ein interessanter Rundgang, vielen Dank.
Am schönsten ist der Selbstversorgergarten! Waschbeton hatten meine Eltern auch, das finde ich mittlerweile ein bisschen gruselig ;)
Freilichtmuseen sind toll, da fühlt man sich oft in eine ganz andere Zeit zurückversetzt...
Lg Sandra
Hallo Elke.
AntwortenLöschenDanke für deinen Rundgang.Ist ja auch sehr sehenswert falls wir mal in Bonn sind werde ich das Museum auch besuchen.Ich finde die Nachkriegszeit sehr interessant ob Filme oder sonstiges.
Schönes WE und liebe GRüße Jana
Ich gehe sehr gerne in Freilandmuseen und dort besonders in die Gärten. Da gibt es viele alte Nutz- und Zierpflanzen die man anderorts kaum zu sehen bekommt. Meine Großeltern haben auch während des Krieges sehr viel selbst angebaut. Das hat sich aber auch in den Jahren danach kaum geändert. Ich bin damit aufgewachsen und wie man auf meiner Seite sehen kann habe ich noch immer einen großen Nutzgarten.
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende wünscht Dir Marie
da kommen erinnerungen auf - was mir bei den alten selbstversorgern gut gefiel: zweckmaessig ja, preiswert aufgebaut - sowieso, aber trotzdem huebsch gemacht, wo eben moeglich. z.b. diese hochgestellte steinkante - sehr adrett, aber trotzdem nett anzusehen und gut zu pflegen. und es haelt ewig:)) schade, dass wir hier nicht an diese alten fenster kommen, so ein gartenhaeuschen haette ich auch gerne:))
AntwortenLöschenvielen dank fuer den bericht - und ein genuessliches wochenende sowieso:))
Bettina
Ja, da hast Du recht, liebe Elke. Aber die Waschbetonmöbeli... öhm, also die braucht's definitiv nicht mehr.
AntwortenLöschenSpannend ware aber Dein Rundgang in dem Garten. Vielen Dank dafür!
En liebe Gruess u es schöns Wucheändi
Alex
Hallo Elke,
AntwortenLöschendas ist ja echt spannend! Ich wünschte, ich könnte da auch mal schnell hin...
Jetzt weiß ich auch, wann der Waschbeton bei unserem '39-er Häuschen ausgelegt wurde. Aber schlimmer sind die a***glatten schrecklichen 70-er Terrassenfliesen, die mittlerweile abgehen und die Massenansammlung an roten Betonringsteinen überall. Von wann sind die? Neunziger? Zweitausender? Und was wird irgendwann über unsere heutigen Gärten geschrieben stehen? Wirklich spannend!
Deine Haltung zu Geschichte teile ich absolut! Mich hätten auch eher die "kleinen" Dinge interessiert: Kleidung, Wohnen, Nahrung und wie der Alltag der kleinen Leute sonst so aussah, einfach halt das Leben!
Liebe Grüße, Verena
Liebe Elke
AntwortenLöschenEin sehr spannender Post! Wunderschön! Ja, ein Essigbaum stand vor einigen Jahren sogar in unserem Garten. Du meine Güte.... die Wurzeln haben sich ausgebreitet und überall begannen kleine Essigbäume zu wachsen. Waschbeton mag ich ja eigentlich auch nicht mehr. Früher sah man das überall.
Einen schönen Sonntag wünscht Dir Yvonne
Wow, da hast du ja wieder etwas Besonderes für uns ausgegraben. Spannend, der Rundgang. Eternitmöbel- boah,ey. Gut, dass die aus der Mode sind.An Indianerspielplätze kann ich mich auch noch gut erinnern. Wir hatten damals sogar echte, feststehende Schnitzmesser mit-würde man ja heute keinem Kind mehr erlauben ohne Aufsicht...
AntwortenLöschenKlasse Post, wiedereinmal.
Sei herzlich gegrüßt,
Jo, mit der letzten Strauchhimbeere aus dem Garten im Mund.
Liebe Elke,
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen wunderschönen Spaziergang! Der Selbstversorgergarten ist ja wirklich der Knaller! Da möchte man doch gleich auf der Banke sitzen!
Viele liebe Grüße
Dagmar
Liebe Elke, das ist ja interessant eine Reise in die jüngere Gartengeschichte... da kann man mal sehen wie auch die "Mode der Zeit" die Gartengestaltung beherrscht. Manchmal spaziere ich durch die Kleingartenanlage ganz in der Nähe meines Gartens und auch da kann man schon sehen wie sich die Gartenkultur und die Anforderungen an den Garten so entwickeln. Liebe Grüße Annette
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenaus irgendeinem unerfindlichen Grund konnte ich mir den Untergang der spanischen Armada 1588 aus dem Geschichtsunterricht merken...
Dein Bericht ist mal wieder sehr interessant, ich wusste gar nicht, dass es in Bonn so ein Freilichtmuseum gibt, ist ja gar nicht so weit von uns entfernt. Mich hätte es wohl auch eher zu dem hübschen Selbstversorgergarten (sind ja wieder stark im Kommen) als zum Waschbeton gezogen.
In der Nähe von Mettlach im Saarland gibt es die Rekonstruktion einer römischen Villenanlage (Villa Borg) mit zugehörigen Gärten. Sehr sehenswert!
Liebe Grüße von Bärbel
hallo elke, sehr interessant, dein bericht über diese gartenanlage, das wär doch mal ein sonntagsausflug für prinz & dornrös*chen...wohnst du denn in der nähe oder woher kennst du das?
AntwortenLöschenschöne grüne grüße, dornrös*chen-astrid
Liebe Elke
AntwortenLöschenWirklich interessant und DIESE Gegensätze, wirklich frapant. Und, auch ich hätt mich wohl immer wieder im Selbstversorgergarten gefunden :-)
Hab eine gute Woche. Herzlichst
Ida
Hello, Elke.
AntwortenLöschenThe graceful sense wraps your artworks.
Thank you World-wide love and, encouragement.
The traditional kimono children, it is celebrated growth.
vivid colored leaves, in lovely atmosphere.
The prayer for all peace.
I wish You all the best.
Have a good day.
Greetings.
From Japan, ruma ❀
Hej Elke,
AntwortenLöschenam meisten hat mich Bild 7 von unten begeistert. Ich kennen die Art und Weise, Steine für Einfassungen anzuordnen, aus dem Garten meines Opas, Kindheitserinnerungen. Es freut mich so, dass hier wieder zu sehen!
lg aus Schweden, smultron
http://vonwegen-einfach.blogspot.com