Nach dem großen Überraschungserfolg des Rätsels um die selbst gebauten Windräder aus der Flasche (Günstig Gärtnern berichtete), heute ein weiterer Beitrag aus der Reihe "Bizarres Bielefeld".
Dass die Bielefelder Schrebergärtner einige kreative Köpfe haben, wenn es um die innovative Verwertung von ausgemusterten Dingen des Alltags geht, wusste ich ja schon. Aber diese originelle Art der Kopfarbeit überraschte mich dieses Jahr dann doch ganz kolossal:
Zu sehen sind die Puppenköpfe in einer dieser vereinslosen Kleingartenanlagen - meistens verkehrsgünstig an Bahndämmen gelegen und bei Zugfahrten immer ein guter Grund, aus dem Fenster zu schauen - und hier schaut sogar garantiert etwas zurück.
Was im Halbdunkeln besser verborgen bleibt, entbehrt hier bei Tageslicht nicht einer gewissen morbiden Komik - aufgespießte Köpfe als Vogelschreck? Nun, welcher Vogel wird sich bei dem ungewohnten Anblick nicht denken: Wenn die sowas mit Ihresgleichen machen, was stellen die dann erst mit gefiederten Kirschendieben an?
Vermutlich tritt aber doch mit der Zeit wie bei jeder Art von Vogelscheuche eine gewisse Gewöhnung ein, und die etwas starr drein blickenden Gesellen schrecken doch eher Passanten als Vögel ab, das aber gründlich.
Wer dieses innovative Horrorkabinett in seinem Garten nachbauen möchte, braucht entweder Schaufensterpuppen ohne Unterleib, oder - wie hier - ausgediente Friseur-Modell-Köpfe, die ihre besten Zeiten hinter sich haben und vom Coiffeur vor die Tür gesetzt wurden.
An diesen wurde offenbar eine modische Herrenfrisur geprobt - immer dieselbe, wie es scheint. Hier sieht man ohne Zweifel einen Kopfschmuck, der die Jahrzehnte überdauert hat und wohl immer noch nachahmenswert erscheint - man beachte die keck in die Stirn geworfenen Strähnen bei dem blonden Modell - ein Meisterwerk der Friseurkunst. Allein das Werbeschild fehlt, wo man sich denn diesen zeitlosen Haarschnitt am eigenen Leib verpassen lassen kann - in diesem Garten doch wohl kaum?
Auf jeden Fall eine preiswerte Vogelscheuche, die gleichzeitig jeden Einbrecher das Fürchten lehrt. Und falls sich das Vogelvolk davon auf Dauer doch nicht davon überzeugen lässt, die Schnäbel von den Johannisbeeren zu lassen, variiert man einfach die Frisur der Köpfe solange, bis sie wirklich jeden abschreckt.
Wenn sich die Gefiederten nicht irgendwann ein Vogelnest aus den Haaren bauen...
Liebe Elke, das, was ich die ganze Zeit beim Lesen gedacht habe - löst Du im letzten Satz auf! Die Vögel in meinem Garten schnappen sich alles, einfach alles, was sie kriegen können. Es ist wirklich regelrecht zum Piepen, wenn wir die Kästen säubern! Da findet sich einfach alles! Sogar Fetzen eines Handtuchs, das ich einfach über Nacht draußen hängen ließ (es hatte seine besten Zeiten längst hinter sich). Darum bin ich sehr gespannt, wie diese Dinger hier bald aussehen. Du hältst uns hoffentlich auf dem Laufenden!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Dagmar
Auweia, also ganz ehrlich, so einen Kopf möchte ich nicht in meinem Garten haben, denn dann trau ich mich da selbst nicht mehr rein. Die Vögel wird´s wahrscheinlich nicht interessieren *gg*
AntwortenLöschenLG, Kerstin
Ach was hab ich doch für einen langweiligen Garten!
AntwortenLöschenIch glaub ich muss bald mal in den Keller, um zu sehen, womit ihn am besten aufpeppen könnte. Oder fehlt mir da die nötige Kreativität? Mal sehen...
:)) LG, Doris
Haha, bitte Fotos dann nachreichen, ja? Ein Vogelnest auf Vogelscheuche: Wäre eine eindeutige Botschaft und schön langsam an der Zeit. Unsere Vogelfreunde sind ja auch nicht dumm und können einem manchmal wirklich die lange Nase zeigen. Bei meinen Eltern fliegen Stare durch kleine Löcher im schützenden Netz in die Pergola mit den schon fast reifen Weintrauben und sie finden auch glatt wieder aus dem Netz heraus. Ich persönlich vertrete die Philosophie allem Getier auch ein wenig der Früchte zu gönnen. Den Schnecken ein paar Tomaten und Salat, den Vögeln ein paar Kirschen...
AntwortenLöschenDeine Serie "BB" gefällt mir, liebe Elke, bitte mehr davon ;-)
ELisabeth
Liebe Elke
AntwortenLöschenHm, also diese Köpfe bringen auch bei mir lediglich ein stirnrinzelndes Kopfschütteln hervor. Wiederverwertung ist ja schon toll, aber Alles geht da wohl jetzt einfach gar nicht.
Liebe Grüsse
Ida
Liebe Elke,
AntwortenLöschenda stimme ich dir von herzen zu. Mich erinnern schon die aufgespießten Terrakotta-Feen-Köpfe irgendwie an die Bilder der marrokkanischen Hinrichtungsstätten mit aufgespießten Köpfen (kenn ich nur von Fotos). Aber diese Schaufensterpuppenköpfe sind ja in ihrer Echtheit erschreckend. Die Leute verlieren jedes Gefühl für Geschmack. Was will man dazu sagen, wenn auf rosa Kinderkleidchen glitzernde Totenköfe zur Zierde gedruckt werden.
Schöne Grüße,
Johanna
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich denke da spontan nicht an aufgespießte Köpfe. Wirkt auf mich eher wie moderne Kunst, die vordergründig erklärungsbedürftig ist und über die man dann anfängt nachzugrübeln.
Gruß Dieter
Mir würde das wirklich ein Schmunzeln entlocken, wenn ich beim Zugfahren aus dem Fenster schauend, diese Köpfe erblicken würde. Ist doch lustig und kreativ!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Petra
Sehr interessant, mir gefallen sie eher nicht um solche Objekte im Garten zu haben, aber ein Hingucker sind sie allemal!
AntwortenLöschenLG Marita
hm, ich dachte, die zeiten seien in d vorbei, wo koepfe zur abschreckung aufgespiesst werden:) wobei - ich ganz gerne einen davon haette, weil ich dann muetzen und schals etc., die ich selber mache, besser ins bild setzen koennte:) in jedem fall besser als echte tote kraehen, die ein nachbar hier zur abschreckung der anderen in die baeume haengt! ich gehe davon aus, dass die puppenkoepfe wenigstens nicht anfangen zu stinken!
AntwortenLöschenHallöchen liebe Elke.
AntwortenLöschenIst eben Geschmacksache die aufgespießten Köpfe.
Mein Geschmack ist es nicht.HIHI.
Schönes WE und liebe GRüße Jana.
das ist ja originell :-)
AntwortenLöschenich habe schon mal getonte Köpfe die auf den Lattenspitzen eines Holzzaunes angebracht waren gesehen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die modernen Schaufensterköpfe sind im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig ... aber warum nicht ;-)
lieber Wochenendgruß von Heidi-Trollspecht
ich mag Deine texte, Elke, sind immer herrlich zu lesen.
AntwortenLöschenDie gesichter der köpfe erinnern mich fatal an eine babypuppe aus den 70ern, deren aussehen wir als sehr unschön empfanden. Sie hiess daher bei uns quasimodo junior. Jetzt weiss ich wenigstens, wie die eltern das armen buben aussehen ;))
Ich finde die idee witzig - schon allein weil die meisten gips/kunstteinfiguren die es in hundertschaften zu kaufen gibt, genauso dümmlich 'aus der wäsche gucken'.
"DES armen buben", nicht "das armen buben"
AntwortenLöschenOh, mein Gott, was stellen sich bloß manche Gärtner im Garten auf. Für mich wäre so etwas nichts. Sieht wirklich morbide aus.
AntwortenLöschenlg kathrin
Sehr bizarr, aber offenbar wirksam? Kleingärtner sind häufig sehr kreativ, aber ehrlich gesagt, das geht mir dann doch zu weit...wirklich gruselig.
AntwortenLöschenLG
Sisah
Hallo Elke
AntwortenLöschenWas es nicht alles gibt :o). Also etwas gruselig finde ich es schon... Für was die armen Dinger alles herhalten müssen, zuerst als Dummies gegen die Wand gefahren, dann darf mit dem Rest noch der Firseurlehrling üben, und am Eben noch aufgespiesst im Garten rumstehen? Hmm, also als Puppe würde ich da echt in den Streik treten.
En liebe Gruess
Alex