Auf manchen käuflichen Blumen sollte ganz groß eine Warnung stehen, am besten in Rot und blinkend: "Achtung, dies ist eine Staude. Sie ist winterhart. Ehrenwort! Ich schwöre!". Oder so ähnlich. Stattdessen steht da höchstens was von der Untauglichkeit, das fragliche Gewächs beim Abendessen zu servieren ("Pflanze nicht zum Verzehr geeignet.") - was dem Grünzeug aber am Ende auch nichts nützt, wenn es postwendend den Weg in die Biotonne antritt, sobald die Blüte auch nur ein bisschen droht nachzulassen.
Einer dieser völlig verkannten Pechvögel ist die Ballonblume (Platycodon grandiflorus). Wahrscheinlich gibt es keine andere zuverlässig winterharte Staude, die so oft nach der Blüte entsorgt wird, weil man einer Pflanze mit derart übertrieben großen Blüten nicht zutraut, das Kunststück noch einmal über die Bühne zu bringen. Denn etwas so Aufgeblasenes, Kopflastiges muss in die Kategorie Sonnenblume gehören, nach dem Motto "Sie tanzte nur einen Sommer".
Die Knospe sieht immer ein bisschen aus wie eine Kreuzung aus Fesselballon und Briefumschlag, bis sie sich zu einer übergroßen glockenblumenartigen Blüte von perfekter Eleganz aufschwingt. So einen spektakulären Auftritt erwartet man sonst tatsächlich eher von Einjährigen.
Wie es das Schicksal so will, bekommt man im Hochsommer Ballonblumen zuverlässig an jeder Ecke. Selbst viele Supermärkte, die sich sonst eher auf Gemüse spezialisiert haben, bieten dann zwanghaft palettenweise Platycodon an. Bei soviel Verlockung greifen auch hartgesottene Gärtner beherzt zu oder bekommen unweigerlich ein Töpfchen Sommerblasen geschenkt. Meine entstammt übrigens der Tischdekoration vom letztjährigen Firmensommerfest - eine zweistellige Anzahl dieser Töpfchen wurde am nächstgreifbaren Werktag unter den Mitarbeitern verschenkt - da musste auch ich eine haben, das war meine erste Ballonblume überhaupt.
Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August und dauert erfreulich lange an. Im Herbst ist auch noch nicht Schluss mit Ballonglühen, denn dann erstrahlt das Laub von Platycodon in leuchtendem Gelb.
Glücklich ist die Ballonblume, die ihre Wurzeln jetzt im Garten an einem sonnigen Plätzchen ausstrecken darf. Viele Artgenossen sind wohl schon lange vorher im Kompost gelandet.
Aber auch für die eingepflanzten Exemplare muss das noch nicht das Happy End sein. Sie können weiterhin mehrere Pleiten erleben, wenn der nächste Frühling kommt. Denn das Glockenblumengewächs gehört zu den Langschläfern und traut sich oft frühestens im Mai wieder aus der Erde. Bis dahin kann man also schon längst auf ihr herumgehackt haben. Hier besteht unbedingt Kennzeichnungspflicht!
Hinzu kommt, dass ihr schuppenförmiger Austrieb so verdächtig aussieht wie kleine Lindwürmer und sie deswegen für komisches Unkraut gehalten wird. Auch nach erfolgreicher Blattentfaltung kann sich mancher Gärtner zu dem Zeitpunkt nicht mehr erinnern, was da noch mal gepflanzt wurde - spätestens jetzt ab in den Kompost mit ihr. Schade.
Hat sie es dann tatsächlich bis zur Blüte geschafft, atmet sie hörbar auf, bläht ihre Backen und freut sich des Lebens.
Und sie ist es wert, dass man auf sie acht gibt. Die Asiatin kommt mit wenig Wasser zurecht und erfreut in drei möglichen Farbvarianten: Weiß, Blau und Rosa, gerne auch gefleckt. Wenn man sie lässt, kann sie sich sogar aussäen.
Übrigens kann sie im zweiten Jahr viel größer werden als das bodendeckerartige Exemplar aus dem Supermarkt! Möglicherweise sind da Stauchungsmittel im Spiel, um den Eindruck von Blumenkasten-Tauglichkeit zu suggerieren. Am Ende ist sie dann aber doch eine waschechte mittelhohe Staude, die unbedingt ins Beet gehört!
Dort kann sie dann in Ruhe loslegen mit ihrem aufgeblasenen Höhenflug!
Einer dieser völlig verkannten Pechvögel ist die Ballonblume (Platycodon grandiflorus). Wahrscheinlich gibt es keine andere zuverlässig winterharte Staude, die so oft nach der Blüte entsorgt wird, weil man einer Pflanze mit derart übertrieben großen Blüten nicht zutraut, das Kunststück noch einmal über die Bühne zu bringen. Denn etwas so Aufgeblasenes, Kopflastiges muss in die Kategorie Sonnenblume gehören, nach dem Motto "Sie tanzte nur einen Sommer".
Die Knospe sieht immer ein bisschen aus wie eine Kreuzung aus Fesselballon und Briefumschlag, bis sie sich zu einer übergroßen glockenblumenartigen Blüte von perfekter Eleganz aufschwingt. So einen spektakulären Auftritt erwartet man sonst tatsächlich eher von Einjährigen.
Wie es das Schicksal so will, bekommt man im Hochsommer Ballonblumen zuverlässig an jeder Ecke. Selbst viele Supermärkte, die sich sonst eher auf Gemüse spezialisiert haben, bieten dann zwanghaft palettenweise Platycodon an. Bei soviel Verlockung greifen auch hartgesottene Gärtner beherzt zu oder bekommen unweigerlich ein Töpfchen Sommerblasen geschenkt. Meine entstammt übrigens der Tischdekoration vom letztjährigen Firmensommerfest - eine zweistellige Anzahl dieser Töpfchen wurde am nächstgreifbaren Werktag unter den Mitarbeitern verschenkt - da musste auch ich eine haben, das war meine erste Ballonblume überhaupt.
Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August und dauert erfreulich lange an. Im Herbst ist auch noch nicht Schluss mit Ballonglühen, denn dann erstrahlt das Laub von Platycodon in leuchtendem Gelb.
Herbstfärbung |
Glücklich ist die Ballonblume, die ihre Wurzeln jetzt im Garten an einem sonnigen Plätzchen ausstrecken darf. Viele Artgenossen sind wohl schon lange vorher im Kompost gelandet.
Aber auch für die eingepflanzten Exemplare muss das noch nicht das Happy End sein. Sie können weiterhin mehrere Pleiten erleben, wenn der nächste Frühling kommt. Denn das Glockenblumengewächs gehört zu den Langschläfern und traut sich oft frühestens im Mai wieder aus der Erde. Bis dahin kann man also schon längst auf ihr herumgehackt haben. Hier besteht unbedingt Kennzeichnungspflicht!
Hinzu kommt, dass ihr schuppenförmiger Austrieb so verdächtig aussieht wie kleine Lindwürmer und sie deswegen für komisches Unkraut gehalten wird. Auch nach erfolgreicher Blattentfaltung kann sich mancher Gärtner zu dem Zeitpunkt nicht mehr erinnern, was da noch mal gepflanzt wurde - spätestens jetzt ab in den Kompost mit ihr. Schade.
Hat sie es dann tatsächlich bis zur Blüte geschafft, atmet sie hörbar auf, bläht ihre Backen und freut sich des Lebens.
Und sie ist es wert, dass man auf sie acht gibt. Die Asiatin kommt mit wenig Wasser zurecht und erfreut in drei möglichen Farbvarianten: Weiß, Blau und Rosa, gerne auch gefleckt. Wenn man sie lässt, kann sie sich sogar aussäen.
Platycodon grandiflorus Perlmuttschale |
Übrigens kann sie im zweiten Jahr viel größer werden als das bodendeckerartige Exemplar aus dem Supermarkt! Möglicherweise sind da Stauchungsmittel im Spiel, um den Eindruck von Blumenkasten-Tauglichkeit zu suggerieren. Am Ende ist sie dann aber doch eine waschechte mittelhohe Staude, die unbedingt ins Beet gehört!
Dort kann sie dann in Ruhe loslegen mit ihrem aufgeblasenen Höhenflug!
Danke *grins* kommt gerade richtig, dein "Pro-Ballonblumen-Post" denn ich denke nun schon das 3.Jahr darüber nach, sie auszugraben und zu verschenken - aber ich vermute die bei mir nur am bodenkriechende blaue Gattung dieser Art hat einfach nicht den richtigen Standort. So grabe ich sie nun nach dem Lesen deines Post's doch aus - und gebe ihr in einem anderen Beet nochmals ne Chance!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Carmen (ich lese immer mit! nur mit dem Kommentar schreiben haperts derzeit!)
Aha, dann behalte ich mein geschenk wohl über den winter. Kann sie im topf bleiben?
AntwortenLöschenLiebe grüsse pascale
Liebe Elke,
AntwortenLöschengut, dass Du mal für dieses Blümchen eine Lanze brichst. Ich habe sie in allen drei Farben in meinem Garten und erfreue mich an ihrer Schönheit. Bei mir besteht auch nicht die Gefahr, dass sie irgendwann aus Versehen entsorgt wird, denn eigentlich weiß ich immer noch, wo ich was hingepflanzt habe.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Elke
AntwortenLöschenVor allem die von dir schon erwähnte schöne Herbstfärbung macht die Ballonblume fast schon zu einem Muss.
Einmal etabliert ist die Ballonblume äusserst zäh. Ich wollte sie doch umpflanzen -- inzwischen habe ich sie an beiden Standorte - obwohl das so nicht geplannt war!
Liebe Grüsse Rosana
Klar sind die gestaucht, wie alle Phloxe etc. etc. Damit dem Verbraucher signalisiert wird, dass er ein handlebares Pflänzchen kauft, bis er im nächten Juni erwacht, wenn der Phlox 1,60 m hoch ist! Der Kunde wird immer vergackeiert, nur wenn man es mal weiß - kann man sich danach richten. Das Gleiche gilt für alle Kräuter. Ich hatte noch nie eine Ballonblume und bin jetzt neugierig.
AntwortenLöschenSigrun
Liebe Elke,
AntwortenLöschenauch ich habe im Frühjahr ein solches Pflänzchen ins Beet gesetzt. Nach anfänglicher Blüte mag sie nun nicht mehr ihre Pracht zeigen. Steht aber wahrscheinlich mittlerweile zu schattig, da größere Stauden sie einfach überwuchert haben. Sollte mich wohl einmal darum kümmern. Tolle Fotos übrigens.
Viele Grüße Cecilia
danke für deinen Tipp, meine ballonblume kam als Staude ins Beet, im nächsten hielt ich sie für Unkraut und erst als ich sie in der Hand hielt war die Erinnerung da, schade!!so mittelhoch gefällt sie mir
AntwortenLöschenFrauke
Super Post! Danke!!!
AntwortenLöschenIch lerne jedesmal wieder etwas dazu. Habe zwar (noch) keine Ballonblume, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden...
LG Doris
Danke für den sehr informativen Beitrag! Heute werde ich meine Ballonblume ins Beet setzen! Ich hätte es nicht gewusst!
AntwortenLöschenLG, Kerstin
Komisch, die hohen Ballonblümchen kenne ich nicht....ähnliche, das sind aber Bodendecker, wachsen unter einer Kiefer vor unserem Haus. Dank deiner ausführlichen und wieder wunderbaren Beschreibung möchte man die Blume unbedingt auch haben.
AntwortenLöschen♥lichst Zaunwinde
Erst letzte Woche habe ich die Ballonblumen im Baumarkt links liegen gelassen - eben weil ich dachte, dass kann nur was Einjähriges sein. Da muss ich gleich nächste Woche mal schauen, ob noch welche da sind :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Michelle
Wie schön, ein Post über die Ballonblümchen! Ich mag die sehr. Als völlig ahnungslose Gärtnerin bekam ich mal so ein Blümchen geschenkt und da ich es zu schade zum Wegwerfen fand, habe ich nach der Blüte das Teil mal im Garten verbuddelt um zu sehen, was daraus wird. Sie hat es mir gedankt, in dem sie seither jedes Jahr kräftig blüht. Was ich auch toll an ihr finde, ist dass Schnecken sie nicht mögen *jupiii*.
AntwortenLöschenÜbrigens, Deine Röschen wachsen kräftig *freu*... geblüht haben sie noch nicht, das wäre jetzt wohl etwas zu viel verlangt, aber ich denke im nächsten Jahr wird's bereits soweit sein. Zeige Dir natürlich dann Foddos, is ja klar.
Hab es Fein.
En liebe Gruess
Alex
Ich habe die Ballonblume schon lange im Garten und erfreue mich an ihr. Aber man muss eben auch genau das, was Du beschrieben hast, wissen. Sonst wird das nix. :)
AntwortenLöschenViele Grüße
Margrit
Vielen Dank für diesen tollen Tip - da muß ich in unserem Supermarkt doch glatt mal die Augen aufhalten. Ich hab von der Ballonblume noch nie was gehört!
AntwortenLöschenDa sagst du was! Genau das haben wir auch beobachtet, völlig unbedarft gelesen, dass wir sie nicht essen dürfen. Was wir ohnehin kaum je gemacht hätten. Per Zufall verblieb sie im Herbst im Garten und siehe da, eine dankbare, wunderschöne, ja und auch große Pflanze ist aus ihr geworden.
AntwortenLöschenManchmal denke ich, dass die Leute heute überhaupt nicht mehr wissen, was sie eigentlich verkaufen.
Guter Artikel!
LG, Brigitte
Liebe Elke,
AntwortenLöschenbei mir wachsen auch schon mind. 4 Exemplare im Garten. Und sie sind wirklich erstaunlich winterhart, sodaß sie sogar im Balkonkasten und Kübel überwintern! Ich habe es vor Jahren einfach mal ausprobiert und war erfreut als es geklappt hat. Sämlinge habe ich allerdings noch keine gefunden, ich knipse allerdings die verblühten Blüten rasch ab, da ich dachte sie blüht dann vielleicht üpiger!
LG Dagmar
Hallo Elke,
AntwortenLöschenBallonblüten habe ich auch :) in lila und sie sehen immer so plastisch schön aus - es fängt schon mit den tollen Knospen an :)
Viele Grüße von Senna
Wieder etwas gelernt, ich hätte nicht gedacht, dass diese Blumen winterhart sind. Mal sehen, ob ich wo ein Exemplar finde.
AntwortenLöschenLG kathrin
Liebe Elke,
AntwortenLöschendie Idee der Rhabarberblattschale habe ich einer Gartenzeitschrift entnommen und mit Fertigbeton einfach losgelegt. Ging prima. Mittlerweile sind schon aus Kohlblättern, Kürbisblättern und natürlich Rhabarberblättern Schalen und Trittsteine eintstanden. Einfach ein Sandhäufchen aufschichten(Form der Schale), das Blatt obenauf legen, mit Öl einstreichen, den angerührten Fertigbeton darauf und warten. Wenn es trocken ist, das Blatt vorsichtig abziehen, Reste lösen sich im getrockneten Zustand und mehrfach mit Buttermilch einstreichen. Hat viel Spaß gemacht und wird wohl auch nicht das letzte Blatt, welches ich auf diese Art verarbeite. Probiere es doch einfach mal, kann ja nichts schief gehen.
Bin schon gespannt auf deine Erfolge.
Liebe Grüße Cecilia
Liebe Elke
AntwortenLöschenMit diesem Post hast du mir Mut gemacht und ... ich schäm mich grad, getrau es mir gar nicht zu sagen, aber ich hab wirklich vorletzte Woche so eine Blaue Aufgeblasene entsorgt, welche eben im (geschenkten) Töpfchen ihr Dasein fristete - eben eher schlecht wie recht! Aber jetzt werde ich wohl selber mal zulangen und ein Plätzchen hätt ich auch schon für die Schöne.
Hab einen guten Start in die neue Woche.
Liebe Grüsse
Ida
Ja liebe Elke ich habe auch Ballonblümchen im Strauß.Habe 2 große Stauden davon eine in weiß und blau.Bei mir kommen sie jedes Jahr wieder ohne Probleme decke sie auch im Winter nicht ab.
AntwortenLöschenIch bewundere dich wie du alles so schön beschreibst und für jedes Blümchen hast du einen Text.Wunderbar liebe Elke.Viel Spaß mit deinen Ballonblümchen das sie gut gedeien.
Schöne angenehme Woche und liebe GRüße Jana.
Ich glaube ich schaue mich nochmal beim örtlichen Supermarkt um, wenn die nämlich nächstes Jahr, als Staude wiederkommen, sind sie genau das richtige für mein Beet 2013.
AntwortenLöschenGruß vom frollein
P.s. Pentaglottis grüßt aus den ewigen Jagdgründen, trotz Verlust aller Blätter, ein Setzling hat nun nach 4 Wochen, doch noch getrieben.
Gut, dass ich nicht alles gleich wegschmeiße!