Dienstag, 8. Oktober 2013

Fruchtzwerge

Neulich brachte ein Kollege jeden Tag kiloweise Äpfel und Birnen aus seinem Garten mit ins Büro, die er nicht selbst verbrauchen konnte. Ganz uneigennützig halfen alle beim Vertilgen der Obstschwemme mit, und so konnten wir uns eine ganze glückliche Woche lang gegenseitig zu unserer gesunden Lebensweise gratulieren, bis der vitaminreiche Strom schließlich zum Erliegen kam und die Schokolade wieder zum Grundnahrungsmittel Nummer Eins am Arbeitsplatz aufstieg.



Diese kleine Geschichte von Äpfeln und Birnen zeigt eines ganz deutlich auf: Manche haben das Schlaraffenland zu hause, andere nicht. Ich gehöre leider nicht zu den vom Erntesegen verwöhnten Gartenbesitzern, denn ich habe weder das dazu nötige Grundstück noch den obligatorischen großen Obstbaum.

Einen Apfelbaum habe ich zwar auch, aber der lässt sich eher als Sonnenuhr denn als Schattenspender verwenden. Es ist ein Säulenbaum der Sorte 'Arbat' und wir kennen uns jetzt seit ziemlich genau 5 Jahren. Dieses kleine Jubiläum soll zum Anlass dienen, ihn einmal vorzustellen.

Arbat mag Sonne und macht sich unglaublich dünn. Er ist durch seine schlanke Silhouette wie geschaffen für Reihenhausgärten und sonstige beengte Verhältnisse. Als Bestäuber hat er seinen großen Kumpel, den Zierapfel 'Golden Hornet', gleich nebenan. Eine geglückte Pollenspende setzt allerdings eines voraus: Blüten. Und da hapert es bei Herrn Arbat ein wenig. Während große Obstbäume eine Alternanz zeigen und in einem Jahr reichlich, im nächsten kaum Früchte tragen, geht mein Fruchtzwerg noch einen Schritt weiter und lässt gleich die ganze Blüte weg.

Letztes Jahr zum Beispiel konnte ich die rekordverdächtige Zahl von 15 leckeren Tafeläpfeln essen, dieses Mal genau einen, was eine unglaublich gute Quote ist bei nur drei Blüten, die er präsentierte. Es gab auch schon ein Jahr, in dem er gar nicht blühte.

Wenn er aber Lust hat, sich rosa zu kleiden im Frühjahr, ist er wahrlich ein schöner Anblick - auch später, wenn die Äpfelchen wachsen.

Weil ich bei ihrem Anblick immer so gierig werde, versäume ich regelmäßig und mit voller Absicht das Ausdünnen des Fruchtansatzes. Würde ich Arbat ein wenig entlasten, würde das mit seiner kreativen Alternanz sicher weniger drastisch ausfallen.


Zum Schluss noch ein Spartipp: Die Säulen werden in guten Gartencentern und Baumschulen meistens als Containerware angeboten. Meiner Erfahrung nach oft in mehreren Größen. Man kann hier guten Gewissens die kleinste Darreichungsform nehmen, die ist nicht nur günstiger, sondern übersteht den Umpflanzschock in richtige Gartenerde auch besser.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass man keine Wunder von so einem Säulenapfel erwarten sollte. Kiloweise Äpfel für die Kollegen sind einfach nicht drin, da muss man auch mal an sich denken.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit Säulenäpfeln?

                                                                                              

Es gibt heute einen Gastartikel von mir zum Thema Rosen auf Urtes Blog Elfenrosengarten! Vielen Dank, liebe Urte, für das wunderbare Aufbereiten meiner Bilder und deine netten Worte!

22 Kommentare:

  1. Ich habe nur Erfahrungen mit drei älteren Apfelbäumen, die wir vom Vorgänger übernommen haben...Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, madenfreie und ausgereifte Äpfel ihnen abzuluchsen...;-) , warum auch immer...wahrscheinlich stehen sie zu dicht....doch mein Mann möchte sich nicht davon trennen, weil sie Sichtschutz bieten...LG Lotta.

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Elke,

    ich habe mir in diesem Jahr 5 neue Säulen-Obstbäume zugelegt. Da ich aber alleine lebe, brauche ich aber auch nicht kiloweise Obst und wäre auch mit einer kleineren Ernte sehr zufrieden. Ich hoffe, es dauert damit nicht allzu lange.

    Liebe Grüße
    Jutta

    AntwortenLöschen
  3. Tigerherz hat vor drei Jahren so ein Hosentaschen-Apfelbaum bekommen. Das erste Jahr trug er reichlich Äpfel. Im zweiten konnte er wegen des Wetters nicht bestäubt werden und trug einen Apfel, der verwurmt runter fiel. Und in diesem Jahr blühte er wunderschön, setzte viel Früchte an - und alle,wirklich alle fielen einfach ab. Was haben wir falsch gemacht?
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  4. Hallo liebe Elke, eines unserer Apfelbäume ist ein Säulenapfel (gehe ich fest von aus). Er ist nun im 9'ten Jahr (eine neue Sorte damals) und trägt immer schon 8-12 köstlichste Äpfel, die ich mir nicht leckerer wünschen könnte. Leider kenne ich die Sorte nicht beim Namen, sonst würde ich glatt noch weitere 2 Bäumchen davon holen.

    AntwortenLöschen
  5. Ich glaub, ich habe auch einen Apfel-Fruchtzwerg, obwohl er nicht zur Sorte der Säulen gehört. Er ist bestimmt schon 8 Jahre alt, aber jeder Zweig ist noch bequem zu erreichen. Sorte Topaz. Die Äpfel kann ich leider auch noch zählen.....
    LG Sigrun

    AntwortenLöschen
  6. Hallo, wir haben auch 4 Apfelbäume von 2007/08. Dieses Jahr hängen sie alle übervoll mit Äpfeln. Sind mindestens 3 Meter hoch und tragen gut und gerne über 50 Apfel je Baum. Fotos hab ich schon gemacht, aber muß noch bloggen. ;) Wir hatten aber auch schon ein Frühjahr ohne Blüten an allen 4 Bäumen. Da hatte Männe im Herbst zu viel beschnitten. :( Ich kann Säulenäpfel nur emfehlen, aber man braucht immer einen Befruchter, deshalb haben wir 4 an die Garten-Grenze gepflanzt.

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Elke, das was du da mit dem Büro und der Schokolade erzählst kommt mir sehr bekannt vor ;-) Leider hab ich gar keine Erfahrung mit einem eigenen Apfelbaum. Als ich noch bei meinem Eltern gewohnt habe bin ich immer spazieren gegangen und an einem ganz alten Rosenapfelbäumchen, was schon ganz windschief stand, vorbei gekommen. Dort hab ich mir dann immer einen Apfel in den Mund geschoben und noch die Taschen voll gepackt. Diese Sorte ist wirklich mein absoluter Liebling und irgendwann möchte ich mal einen eigenen Baum davon haben :-)
    Liebe Grüße, Silvia (Garten Fräulein)

    AntwortenLöschen
  8. Hi Du, wollte schon immer mal einen Säulenapfelbaum... hmm, meinste das würde auch was im Topf? Ich habe zwar einen Apfelbaum (frag mich bloss nicht nach der Sorte...), aber der wächst nun seit gut 5 Jahren in unserem Garten und ich glaube, mehr als 10 Äpfel hat uns dieses Ding noch nicht beschert. Gut, der Gärtner hatte auch gemeint, für einen Apfelbaum, wäre unser Garten zu schattig... elender Besserwisser *kicher*. Und obwohl das Bäumchen wunderbar blüht, geizt es elendiglich mit Früchten... in diesem Jahr hat es noch nicht mal einen herausgerückt. Und die Blätter sahen bereits im Juli sehr nach Herbst aus... ich befürchte, dem gefällt's bei uns definitiv nicht und dass er versucht heimlich aus dem Garten abzuschleichen. Mal schauen wie's weitergeht mit unserer Nachbarschaft.
    En liebe Gruess
    Alex

    P.S.: Dein Gastblog bei Urte war toll.

    AntwortenLöschen
  9. Was ich noch schreiben wollte: Bei uns im Büro bleibt das Obst liegen... bis es von selbst davon läuft. Schokolade hingegen hat eine Überlebenschance von Null Prozent. :o) und das Vernichten findet in kürzester Zeit statt. Sprich man dreht sich um und weg ist die Schoggi.

    AntwortenLöschen
  10. Ich habe leider auch keinen Apfelbaum - nicht mal einen säulenartigen. Weil sie so schön blüht, haben wir eine Quitte gepflanzt, aber da war die Ausbeute im ersten Jahr auch nicht gerade üppig. Trotz reicher Blüte gab es nur drei Früchte, von denen zwei ziemlich bald abgefallen waren. Eine winzige Quitte ist gewachsen, aber reif ist sie noch immer nicht. Im Nachhinein denke ich, ein Apfel wäre vielleicht doch besser gewesen, den kann man wenigstens essen. Aber was macht man mit einer Quitte?

    AntwortenLöschen
  11. Hallo Elke,
    ich wünsche Dir, dass Dein Apfelbaum weiterhin wächst und gedeiht. Bei uns hat auch mindestens fünf Jahre gedauert, bis einige Äpfel an ihm gereift waren. Wir hatten einen Kaiser-Wilhelm-Apfelbaum mit schönen großen roten Äpfeln. Als wir 2008 weggezogen waren, konnten wir körbeweise die Äpfel ernten.

    Gruß Dieter

    AntwortenLöschen
  12. Hallo Elke,
    ich habe auch einen Säulenapfel, allerdings im Kübel.Klappt bisher prima. Kenne leider die Sorte nicht, da er mir geschenkt wurde. In den letzten beiden Jahren hat er so ca 6-8 Äpfel getragen. Reich gerade einmal für einen Kuchen, aber immerhin. Blüten habe ich in den beiden Jahren keine ausgedünnt.
    Liebe Grüße
    Dagmar

    AntwortenLöschen
  13. Hallo Elke,bin durch Zufall auf diese Seite geraten und finde sie sehr interessant.
    Auch ich habe einen Säulenapfel im Garten. Ich weiß nicht, ob es am Boden liegt,aber bisher war die Ernte sehr überschaubar. Dieses Jahr der Knaller - über einhundert Äpfel - wirklich kein Witz. Ich war fassungslos und habe es auch auf meinem Blog dokumentiert.Der Baum ist auch erst sechs Jahre "alt". Aber da dieses Jahr die Obsternte im allgemeinen sehr gut ausgefallen war, ist es vielleicht auch nur ein einmaliges Phänomen. Bin mal auf nächstes Jahr gespannt. Werde mich jetzt noch ein wenig bei dir umschauen. Schönen Abend und lieben Gruss, Elke.

    AntwortenLöschen
  14. Ach herrje, da schaue ich mal bei dir rein und prompt geht es um meine Lieblinge *lach* ! Also, wir haben 3 Säulenäpfel (die Sorten sind so gewählt, dass sie sich gegenseitig befruchten) und 1 Säulenbirne (selbstbefruchtend). Die drei Äpfel tragen nur alle 2 Jahre richtig gut und viel, bei einem ist momentan Stillstand und ich habe keine Ahnung wieso. Seit 2 Jahren keinen einzigen Apfel mehr... Aber dafür haben Apfel 2 und Apfel 3 in diesem Jahr Früchte. Apfel 3 mussten wir bereits abernten (wir hatten schon Frost) und die Äpfel (knapp 25 Stück) hingen so weit oben (Apfel 3 hat inzwischen gute 4 m Höhe), dass wir nur mit Pflücker rankonnten. Das führt zu verletzten Äpfeln und wir mussten uns auf die wackelige Leiter begeben (eine Leiter lässt sich nämlich SEHR SCHLECHT an diese vergleichsweise dünnen Säulenstämme lehnen) um an die Früchte ranzukommen. Apfel 2 hat noch alle Äpfel in erreichbarer Höhe und ist eine späte Sorte. Die Birne (Williams Christ) ist unsere letzte gepflanzte Säule. Bisher hatten wir ca. 12 Blüten, aber null Fruchtansatz. Dafür mal keinen Birnengitterrost (obwohl Wacholder in der Nähe sitzt). Positiv bei den Säulen finde ich ja den Schnitt - da kann man eigentlich nichts falsch machen und Laub gibt es irgendwie auch kaum, denn das fällt ja alles mehr oder weniger im Umkreis des Stammes herunter. Also, ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit den Säulen, aber ich glaube, dass die Sorte entscheidend für einen guten Ertrag ist.
    Übrigens finde ich es schön, dass du deinen Golden Hornet mal wieder im Ganzen zeigst, denn dann habe ich ein bisschen einen Anhaltspunkt wie meiner mal aussehen wird *gg* !
    Hab noch eine schöne Woche - GLG, Christine

    AntwortenLöschen
  15. Liebe Elke,
    bei Säulenäpfeln kann ich so gar nicht mit reden. Wir haben zwei riesige Apfelbäume
    und zu kämpfen, sie alle zu vertilgen. Aber ich mach da gern Saft von. Aber dein Post
    ist wieder so zum schmunzeln :-)
    Übrigens, dass deine Bilder in deinem Gastpost so gut aussahen lag aber nicht an mir,
    sondern an deinen tollen Vorlagen! :-) Deine Fotos gefallen mir immer sehr!
    Also vielen Dank nochmal für deinen Post bei mir, er hat mir sehr gefallen!
    Ganz viele liebe Grüße sendet dir Urte

    AntwortenLöschen
  16. Hallo Elke,
    dieses kleine Mini-Apfelsäulenbäumchen hat letztes Jahr 15 Äpfel produziert? Wow, das ist wirklich Produktion auf kleinstem Raum! Ich denke mal, da musst Du ihm einfach eine Ruhepause gönnen...;-)
    Vielleicht hätte ich lieber mehrere Säulenapfelbäume als einen Hochstamm pflanzen sollen! Obwohl, eigentlich kann ich mich nicht beklagen, denn unser für einen Hochstamm noch relativ junger Apfelbaum (Topaz) liefert jedes Jahr einiges an Äpfeln (mal mehr oder weniger wurmstichig). Man kommt nur nicht mehr so gut dran, denn die schönsten Äpfel hängen meistens ganz weit oben...

    Liebe Grüße und schönes Wochenende, Bärbel

    AntwortenLöschen
  17. Liebe Elke,
    mein Säulenapfel heißt Fresco. Ich habe ihn seit ungefähr 4 Jahren. Gewachsen ist er in dieser Zeit kaum, bringt aber jedes Jahr vier bis sechs Äpfel, welche eine schöne rote Farbe haben und von Maden verschont werden. Und ich weiß auch warum - der Apfel schmeckt viieeel zu sauer! Die Äpfel sind also nicht so toll, dafür macht es mir Spaß, auf den bewurzelten Wildtrieben der Unterlage mit Veredelungen zu experimentieren.
    Ein ganz gemütliches Wochenende wünscht dir Beate

    AntwortenLöschen
  18. Hallo Elke, nicht nur mit Säulenäpfeln muss man Geduld haben...mit meinem Buschbaum warte ich auch schon seid 6 Jahren auf reiche Ernte! Dieses Jahr hat er mir aber immerhin 20 Äpfelchen geschenkt...man freut sich ja schon über ein wenig Ernte ;-)
    Lieben Gruß von Heike

    AntwortenLöschen
  19. Liebe Elke,

    schade eigentlich - ich könnte Dich mir gut als Gärtnerin eines großen Obst- und Gemüse-Gartens oder besser Bauerngartens vorstellen (denn der Zierbereich soll sicherlich nicht zu kurz kommen).

    Zu Säulenäpfeln kann ich Dir leider gar nichts sagen. Ich wollte solche kleinen Bäumchen nie, die kamen mir zu "unnatürlich" vor. Wobei - unser Minister Hammerstein ist auch ziemlich klein. Das sieht man schon daran, wie häufig er mit umgezogen war und wie alt er schon ist. Aber doch eben ein "richtiger" Baum.

    Und auch hier danke ich Dir noch einmal sehr herzlich für die Bestimmung des mir heute über den Weg "gelaufenen" Tierchens! Genial!

    Liebe Grüße
    Sara

    AntwortenLöschen
  20. Liebe Elke
    Interessant wieder einmal dein Beitrag. Nun, dass so ein Säulenapfelbaum keine grosse Menge Früchte hervorbringt, kann ich doch gut verstehen, besteht der Baum ja einzig aus einer Säule ohne grosse Verzweigungen. Fruchtzwerg - herrlich.
    Liebe Grüsse und grad eben ist bei mir dein Kommentar reingekommen. Wir haben gleichzeitig aneinander gedacht bzw. waren grad gleichzeitig zu Besuch beim anderen. Ist das nicht Gedankenübertragung?
    Herzliche Grüsse und hab einen gemütlichen Abend.
    Ida

    AntwortenLöschen
  21. Beim Anblick von Säulenobst im Gartencenter, habe ich mich schon oft gefragt, was daraus wohl werden würde. Allerdings hatte ich keine Lust es auszuprobieren. Schön, dass du darüber berichtet hast. Es ist wohl mehr ein Spielzeug als eine Obstform für den Kleinstgarten.
    Du schreibst immer sehr interessante Berichte, danke dafür!

    Liebe Grüße

    Vera

    AntwortenLöschen
  22. Erfahrungen mit Säulenäpfeln habe ich leider auch nicht, aber Deine Bilder sind wunderbar geworden und Dein "Bäumchen" ein richtig schöner Anblick. Aber wenn ich mir die anderen Kommentare hier so durchlese, dann ist das primäre bei einem Säulenapfelbaum wohl eher auch die schöne Optik, als eine reiche Ernte? Bin gespannt, wie es für Dein Bäumchen in den nächsten Jahren weitergeht! Berichte auf jeden Fall wieder! :-) Liebe Grüße

    AntwortenLöschen

Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.