Meine Mutter, die einen sehr ordentlichen Garten hat und beim Anblick des meinigen gebetsmühlenartig das Wort Brandrodung vor sich hinzumurmeln scheint, hat sich neulich über den Farn in meinem Vorgarten beschwert. Wann ich den denn mal wegmachen wollte?
Wenn es nach meiner Mutter ginge, fielen Farne demnach eindeutig unter die Kategorie Unkraut der allerschlimmsten Sorte. Gut, meiner ist nun wirklich wenig glamurös, es ist ein stinknormaler heimischer Wurmfarn. Er blüht zugegebenermaßen nicht schön, bildet keine knalligen Früchte wie die Wildrosen (im Bild Rosa multiflora und canina) und hat keine atemberaubende Herbstfärbung - im Dezember fallen seine Wedel einfach über Nacht und ganz pragmatisch in sich zusammen und liegen braun am Boden. Nein, eine Pflanzengestalt, über die man schwülstige Gedichte schreibt, ist er wahrlich nicht.
Dafür ist er immer für mich da, und das schon seit über 15 Jahren. Ich habe ihn nämlich damals bei einem Spaziergang in der Nähe meiner alten Wohnung aufgegriffen, als ich ihn auf dem Grünabfallhaufen einer Gärtnerei fand - Wurzeln nach oben. Einige Jahre hat er es im Topf auf meinem Balkon ausgehalten, was man ihm sehr zugute halten muss - zimperlich ist er wirklich nicht.
Nun steht er seit fast einer Dekade also am hinteren Ende meines sogenannten Vorgartens im Schatten der Stachelbeere. Trichterfarne sind zwar beeindruckender, hätten mir aber bereits das ganze Beet zugewuchert mit ihrem einnehmenden Wesen. Der Wurmfarm tut so etwas nicht, der wird ganz langsam breiter.
Im Frühjahr veranstalten Farne mit ihren sich entrollenden Blattspitzen und dem braunen Pelz eine Show sondergleichen, der sich wohl niemand entziehen kann.
Später zieren die filigranen Wedel von meinem Wurmfarn vor allem im Gegenlicht und nehmen die unschöne Wertstofftonne ein wenig unter ihre Fittiche, die leider nur vor dem Haus noch Platz hatte und mit ihrem aufdringlichen Gelb-Schwarz nur zu sich selbst und zum Postboten passt.
Später zieren die filigranen Wedel von meinem Wurmfarn vor allem im Gegenlicht und nehmen die unschöne Wertstofftonne ein wenig unter ihre Fittiche, die leider nur vor dem Haus noch Platz hatte und mit ihrem aufdringlichen Gelb-Schwarz nur zu sich selbst und zum Postboten passt.
Auch hinten im Garten zeigen sich seit ein paar Jahren wilde Farne, die sich selbst dort angesiedelt haben und den Schatten unter Hasel und Hundsrose mögen. Einer hat sich an die Samenstände der Lunaria herangeschmissen, was durchaus kleidsam aussieht.
Bei großer Trockenheit, die viele Farne nicht schätzen, haben die
Pflanzen eine hübsche Strategie entwickelt, um Wasser zu sparen: Sie
lassen einzelne Wedel oder nur die rechte oder linke Hälfte davon
absterben, was den Gesamteindruck nicht schmälert, aber den Durst. Vor
allem der Trichterfarn ist ein Meister dieser Strategie.
Alles in allem sind Farne in schattigen Ecken ein Gewinn und können sich selbst überlassen werden. Sie reißen zwar kein Feuerwerk an optischen Knalleffekten ab, aber so sind sie nun mal, sie drängen sich eben nicht gern auf. Meine Mutter konnte ich trotzdem nicht vom Wurmfarn überzeugen - Unkraut bleibt Unkraut.
Alles in allem sind Farne in schattigen Ecken ein Gewinn und können sich selbst überlassen werden. Sie reißen zwar kein Feuerwerk an optischen Knalleffekten ab, aber so sind sie nun mal, sie drängen sich eben nicht gern auf. Meine Mutter konnte ich trotzdem nicht vom Wurmfarn überzeugen - Unkraut bleibt Unkraut.
Also ich mag das "Unkraut" in meinem Vorgarten auch sehr gerne!
AntwortenLöschenDas Hagebuttenbild der Multiflora hat es mir total angetan, da sieht so schön aus!
Lg Carmen
ja, mütter haben meistens eine andere meinung lach!!!
AntwortenLöschendanke für die tollen bilder, einen schönen sonntag wünscht angie
weißt du eigentlich, wie diese dünnbenadelten weihnachtsbäume unserer freunde aus schweden usw. heißen und ob man die auch bei uns bekommen kann, ich finde die witzig!!! angie
Thought I would return the visit to your blog site. Thanks for stopping by and visiting mine. Beautiful photos of your fern. I have quite a few ferns, but most of mine appeared naturally (we have a lot of pine trees around our house). I really like them, but the wild ones can be pretty aggressive.
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich höre es auch öfters (gerade als Gartenplanerin), dass sich die ältere Generation immer mehr und mehr darüber aufregt, wie wir heute unsere Gärten gestalten. Welche Pflanzen wir uns in die Gärten holen. Die meisten hatten früher einfach nur Rasen und drumrum noch ein paar Blumen. Zusätzlich an einer Stelle noch einen Gemüsegarten. Aber schön sauber sollte es aussehen. Hoffentlich stirbt der Gedanke an saubere Gärten irgendwann einmal aus.
Liebe Grüße
der gartenengel
many of our neighbours are still locked on the 'clean and tidy' and somewhat mystified by my crazy garden for biodiversity.
LöschenLiebe Elke
AntwortenLöschenAuch ich mag die Farne und mein Mann gottseidank auch! Und so haben sich im Laufe der Jahre einige Exemplare in unserem Garten angesiedel, freiwillig oder eben auch unfreiwillig sind sie gekommen und geblieben. Und wahrscheinlich sind es die Trichterfarne (sind das diejenigen, welche Rhizome machen?), ja also von denjenigen stehen schon etliche in anderen Gärten, habe sie verschenkt, und ja, ich muss wirklich aufpassen, dass sie nicht das ganze Beet einnehmen, dort wo sie stehen. Alles in allem, Farne sind wirkliche Lebenskünstler - passt.
Dein Post dazu ist wunderbar - ganz meins :-)
Liebe Grüsse
Ida
Meine Mutter meinte auch immer, sie müsste sich schämen für meinen Garten. Ich liebe Farne.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Sanspareil
Kenne ich auch! Farn & Mutter (inkl. Schwieger-).
AntwortenLöschenIch mag Farne und ich mag Gärten die nicht ständig geputzt und ordentlich aufpoliert werden.
VLG Bine
Ich mag Farn so gerne. Immer hatten wir welchen. Und nun hier am neuen Wohnort ... nichts. Ich hab schon überlegt wo ich einen herbekomme. Auf Deinen so wunderschönen Bildern sieht man gut dass er KEIN Unkraut ist!
AntwortenLöschenherzliche Grüsse
Elisabeth
was hab ich fuer ein glueck - meine mutter hat sich von hier sogar einen ausgegraben und mit nach hause genommen:) ich finde nicht nur die fruehlings"roellchen" toll, sondern auch das laub im sommer - und erst recht im herbst! da sammel ich die spitzen, presse/trockne sie - und benutze sie als aufkleber in form von kleinen tannenbaeumchen fuer selbstgemachte weihnachtskarten! nee nee, auf meine farne lass ich nix kommen! allerdings muss ich sie auch nicht erst in den garten setzen, sie wachsen hier ueberall wild, entlang der strasssen, andere in mauern usw... ausserdem - sie wachsen dort, wo die meisten "zierpflanzen" nicht mehr wachsen wollen - was will man mehr??? und als hobbybiologe ist natuerlich auch die vermehrung faszinierend:)
AntwortenLöschenviele gruesse von der gruenen (naja, ok, orange/gold/roten:) insel
Bettina
Ich mag Farn, sehr.
AntwortenLöschenIch habe mir aber einen ins Beet geholt, der sich langsam, aber etwas unkrautig verbreitet.... Mit Ausläufer und so..... Was könnte das sein? Und wie zähme ich ihn??
Herzlichst
yase
Ist das vielleicht der Trichterfarn (Matteuccia struthiopteris)? Der macht reichlich Ausläufer.
LöschenVG
Elke
Er ist im Austrieb sooo wunderbar dekorativ! Ein tolles Fotomotiv, allein dafür muss man ihn schon lieben :-) Treu, brav und gesund vor sich hin wachsend, dabei nicht überbordend und unempfindlich, zeig mir einen Mitbewohner, über den man das so locker sagen kann. Da greift kein Argument mehr dagegen, nicht wahr?! Ich mag den Farm auch sehr, leider mag er unseren Boden nicht, dafür verbreitet sich bei uns überall im Schatten die Goldbeere und das freut auch.
AntwortenLöschenIch gestehe, ich habe auch eine Wurmfarnfamilie. Sie rahmt meinen Gartenteich ein und einzelne Exemplare verschönern die Waldecke. Ich finde, diese filigranen Gesellen geben einen scjönen sattgrünen Hintergrund ab. Und wie du schon sagtest: sie sind ohne Zicken.
AntwortenLöschenAch, was für herrliche Bilder!
AntwortenLöschenDie Silbertaler hatten meine Eltern immer im Garten.
Ich fand sie immer so schön - nächstes Jahr brauch ich auch welche :-)
Ganz viele liebe Grüße zum Wochenanfang
sendet dir die Urte :-)
Tja, das könnte auch meine Mutter sein ;-) Die älteren Herrschaften haben eben doch eine andere Vorstellung von Garten. Seinerzeit war vieles Nutzgarten und zur Zierde holte man sich auch keine Wildpflanzen in die Gärten sondern Rosen, Dahlien, Tulpen, Nelken ... bestenfalls noch Primeln ...
AntwortenLöschenFarne mag ich auch sehr und Du hast den Farn auch wundervoll eingefangen!
Liebe Grüße
Sara
(Mein Waldgarten)
Wir haben auch Farn, aber ich gestehe, dass mich die rasante Verwilderung des Farns schon etwas nervt. Wenn jemand etwas abhaben will, bitte melden :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Amèlie
Die Lunaria wird deine Mutter sicher auch kopfschüttelnd betrachten. Hattest du nicht mal geschrieben, dass sie damit in ihrem Garten gekämpft hat? Der Farn ist für mich eine der schönste Waldpflanzen und wenn ich ein schattiges Eckchen übrig hätte, würde ich sofort einen pflanzen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sigrun
Ja, genau, die Lunaria stand auch auf der unseligen Unkraut-Liste.
LöschenVG
Elke
Bei mir wachsen ein paar Farne unter dem Rhododendron, aber darüber bin ich nicht sonderlich begeistert :) Deine Farnbilder sind jedenfalls sehr gelungen. Vll werde ich auch mal ganz bewusst einen setzen.
AntwortenLöschenlg kathrin
Was habe ich doch jetzt eben geschmunzelt )), Bei meiner Mutter wachsen Farne aus allen Ritzen und sind für sie echt zum Unkraut geworden. Einige haben bei mir Obhut bekommen und ich mag sie wirklich sehr gerne. Keine Flöhe, Läuse, Schnecken usw., einfach nur prächtig! Im Herbst das braune Gefieder abschneiden und fertig.
AntwortenLöschen@Sigrun
bei meiner Mutter wachsen sie auch in der Sonne und bei mir auch in Töpfen.
LG Susan
Hallo Elke,
AntwortenLöschendeine Mutter würde sich sicher wundern wenn sie meinen Garten sehen würde . Überall Farne auch in Kübel und auch nur stinknormaler Wurmfarn. Ich mag ihn nämlich auch sehr gerne, außerdem passt er gut zu unserm Garten.
Liebe Grüße
Dagmar
Ich habe so herzlich gelacht gerade über deinen Post. Im Vorgarten unseres Hauses steht ganz in der Ecke seit ca 20 Jahren ein Wurmfarn, der sich mal als klitzekleines Pflänzchen im Hof an einer Stelle angesäät hatte, an der wer nun wirklich nicht bleiben konnte. Im Vorgarten dagegen gefällt es ihm prächtig und ebenso sieht er aus. Ich mag ihn als treuen Begleiter über all die Jahre. Nun darfst du raten, was meine Mutter wohl regelmäßig mit hochgezogenen Augenbrauen über ihn äußert. ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Birgit.
hihi, schön geschrieben, das Unkraut habe ich bei einer Gärtnerin mal geschnorrt, um meinen magischen Bereich mit diesen beeindruckenden Pflanzen zu bereichern. Das beeindruckende daran, einer steht schmächlich vernachlässigt unter einer Fichte und die Wedel sahen im Sommer wirklich platt aus. GG sah ihn und meinte, "Warum sieht der so traurig aus?" Meine Antwort: "Weil er Durst hat und ich hier vorne nie giesse". Daraufhin hat er das erste Mal in seinem Leben eine Pflanze gewässert :-) Er mag den Farn, egal, ob Unkraut oder Staude oder was auch immer und ich auch :-)
AntwortenLöschenLG Cordula
Hallo Elke,
AntwortenLöschenDeine Fotos sind wie immer klasse!
Ich finde Farne toll und habe auch einen schon etwas älteren Wurmfarn, der über die Jahre immer größer geworden und total pflegeleicht ist. Das Entrollen der Blattwedel im Frühling ist das Highlight! Außerdem habe ich noch einen Rotschleiferfarn, der zwar beim Austreiben eine wunderschöne Farbe hat, im Vergleich zum normalen Wurmfarn wachstumsmäßig aber eher vor sich hin dümpelt.
Liebe Grüße, Bärbel