Donnerstag, 4. Juni 2015

Weitgereiste Pflanzenstützen

Für jeden kommt irgendwann die Zeit, wann er sich zu alt fühlt zum Zelten. Beim einen früher, beim anderen später. Sei es die Angst vor einer Luftmatratze, die mitten in der Nacht plötzlich eine große Leere in sich spürt, oder vor dem nächtlichen Gang auf's stille Örtchen, der doch immer gefühlte fünf Kilometer weit ist und generalstabsmäßig vorbereitet werden muss. Früher kam noch die Furcht vor einer Blamage beim Aufbauen des Zeltes hinzu, was oft einem Ringkampf mit eingebautem Puzzlespiel glich und nicht immer zu unseren Gunsten ausging. Heute sind die Behausungen für unterwegs immerhin halbwegs gezähmt worden und bestehen nicht mehr aus dreiundvierzig Einzelteilen.

Doch was ist, wenn das Zelt eher als man selbst zu alt wird zum Zelten? Reif für den Schrott oder was? Nein, auch eine durch Hassliebe gekennzeichnete Beziehung zu einem Gebrauchsgegenstand muss nicht so enden.

Alte Zeltplanen können noch zum Auskleiden von hölzernen Pflanzgefäßen dienen, einfach in Gemüsekisten getackert - so habe ich das bei meiner gemacht. Da stört auch ein eventuelles Leck nicht.

Die Zeltstangen gehören auch noch nicht zum alten Eisen, vor allem bei Zelten, die ein paar Jahrzehnte alt sind, denn damals waren die tragenden Teile noch massiv und schwer.

Hier dient das Gestänge sogar als stabile, selbstgebaute Hängemattenstütze. Das andere Ende hängt dann am Zierapfelbaum. Der Kranz aus Efeuzweigen ist aber nur Zierde und hat keine tragende Rolle:

Haben die Stangen am unteren Ende noch einen richtig schönen Piekser, eignen sie sich perfekt als Pflanzenstützen.


Um die Metallteile noch ein bisschen zu verschönern, habe ich sie mit Ducktape in Blümchenmuster beklebt - dafür ist man ja schließlich nie zu alt.


Für's Foto durften sie zunächst neben Pentaglottis und Akelei posieren, bevor sie ihre endgültige Bestimmung in den Tomatenkübeln gefunden haben, wo das Blau zum Gelb der Blüten und später - wenn es gut läuft - auch der Früchte kontrastiert. Das Klebeband ist wasserfest und bleicht hoffentlich nicht allzu schnell aus in der Sonne.




Fertig sind Pflanzenstützen voller Erinnerungen und Reisegeschichten. So werden sie endlich mehr oder weniger sesshaft und können in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Sie haben es sich verdient!

13 Kommentare:

  1. Das mit den Zeltstangen ist doch eine grandiose Idee! Leider habe ich, da ich aus den Kinderschuhen gewachsen bin, keine Verwendung mehr und diverse Utensilien vor Jahren zum Wertstoffhof geschleppt. Schade, denn diese aufgepeppten Stangen könnten noch gute Dienste leisten.....und außerdem bin ich eine leidenschaftliche Allesverwerterin.
    Liebe Grüße, Helge

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  2. Ich liebe Zeltferien!! Mein Traum: mal solange bleiben können, bis es mir verleidet ist....
    Aber die Idee, altem Gestänge eine neue Aufgabe zu geben, ist toll!
    Herzlichst
    yase

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  3. Eine wunderbare Idee, ausgedienten Zeltstangen, neues Leben einzuhauchen! Ich war noch nie der Camper! Mir war ein festes Dach über dem Kopf schon immer lieber!
    Viele Grüße von Margit

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  4. Eine wunderbare Idee, ausgedienten Zeltstangen, neues Leben einzuhauchen! Ich war noch nie der Camper! Mir war ein festes Dach über dem Kopf schon immer lieber!
    Viele Grüße von Margit

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  5. Lach - irgendwie sind doch alle Gärtner gleich :-) Sammeln und wiederverwerten oder wie es auf neudeutsch so schön heißt upcyclen. Gute Idee mit den Zeltstangen. Unser aktuelles Zelt hat keine Stangen. Da könnten wir im Verschrottungsfall nur das Gewebe wiederverwenden...
    Herzliche Grüße, Angela

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  6. Ja, das kenne ich auch mit den Zeltstangen. Nur unser damaliges Zelt ging irgendwann beim Lagerfeuer im Garten in Flammen auf. ;o)

    Liebe Grüße
    Sara

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  7. Find ich super! Mit den Tapes ein schöner Hingucker und als Hängemattenverankerer sicher ausbaufähig! Danke!

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  8. Du errinnerst mich gerade an meinen letzten Zelturlaub. Oh ja, er liegt schon 19 Jahre zurück. Davor war ich jedes Jahr zelten mit meinen Eltern. (und sie zelten auch heute noch) Damals wir ich mit meiner Freundin am Gardasee. Ein neues Zelt und dann? Kam der Regen...
    Das Zelt war an den Nähten und auch so undicht, ohwohl es niegelnagelneu war.

    Aber der beste Urlaub ever fand 1993 statt. Mein Vater hatte zuhause ausversehen vom neuen Zelt das Zeltgestänge vergessen. Das war ihm noch nie passiert (und danach auch nie wieder). Der genialste Urlaub.
    liebe Grüße
    der gartenengel

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  9. Hallo Elke,
    du bringst mich da auf Ideen.!!!!Wir haben nämlich auch noch ein altes Zelt auf dem Speicher!
    LG Dagmar

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  10. Vor ungefähr zwölf Jahren habe ich zum letzten Mal gezeltet! Das machen meine Knochen jetzt nicht mehr mit. Ich weiß allerdings auch nicht, wo das Zelt geblieben ist. Deine Upcycling-Idee ist großartig! Ich versuche auch immer, möglichst alles Alte und Gebrauchte zu verwerten.
    LG Kathinka

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  11. Klasse Deine Einfälle, mit dem Tape dazu.... Vielleicht kann ich so meine ollen alten Tomatenhausstäbe verschönern. Danke für die tolle Idee.

    Lg Cordula

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  12. Hallo Elke, tolle Idee, so findet Zeltzubehör ein zweites Leben!

    lg kathrin

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  13. Liebe Elke,
    die getapten Stangen sehen wirklich cool aus!
    Zu was alte Zeltstangen so nütze sein können :-)
    Ganz viele sonnige Grüße
    sendet dir die Urte :-)

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