Wie ihr wisst, sammle ich botanische Gärten wie andere Leute Facebookfreunde. Nun fehlte zu meiner Sammlung aber noch der Besuch eines richtigen Alpinums. Und ich meine hier nicht so eine ebenerdige Veranstaltung mit ein paar gewichtigen Felsbrocken, wie man sie früher unter dem Namen Steingarten in vielen Hausgärten angetroffen hat. Mittlerweile sind Steingärten ein wenig aus der Mode gekommen. Ein echtes Alpinum ist aber von ganz anderem Kaliber, besonders wenn es auch stilecht in den Alpen liegt und das gesamte Who-is-Who der Pflanzenwelt auf großer Höhe zeigt. Hier blühen die Pflanzen genau dann, wann sie eben so blühen und wenn der Berg ihnen gnädig gestimmt ist - also auf jeden Fall später als im verweichlichenden Flachland. Man erlebt die Arten daher genau in ihrem Element.
Der Vorteil an so einem Alpen-Alpinum ist gleichzeitig der Nachteil: Der Besuch kann sehr anstrengend werden und sollte generalstabsmäßig geplant sein, denn er fällt oft ins Wasser, und zwar in jedwedem Aggregatzustand. So auch letztes Jahr, als ich den Alpengarten auf dem Schachen bei Garmisch Partenkirchen angucken wollte, er aber Anfang September so zugeschneit war, dass man nur Eisblumen hätte sehen können.
Dieses Jahr hat es dann mal geklappt: Es war wieder Anfang September und das Alpinum auf der Schatzalp in Davos sollte erst in ein paar Tagen zuschneien. Also nichts wie hin! Im Gegensatz zum Schachen ist der Aufstieg zur Schatzalp geradezu einfach und auch mit Einsteiger-Kondition zu schaffen. Man könnte sogar eine Zahnradbahn für sich einspannen, aber meine Oberschenkelmuskeln sollten sich schließlich auch nicht zu sehr in Sicherheit wiegen.
Das Alpinum liegt hinter dem großen Hotel und kostet 5 Schweizer Franken Eintritt. Dafür bekommt man auch viele beschriftete Stauden zu sehen, die nicht zwingend aus den Alpen stammen, sondern auch aus anderen Ländern oder Erdteilen, Hauptsache sie schaffen das in 1900 m Höhe. Leider waren genau die Pflanzen, die mich ganz besonders brennend interessiert haben, nicht mit einem Schild ausgestattet. Dafür gab es Edelweiße aus aller Herren Länder und sogar in verschiedenen Sorten, die man auch kaufen kann.
Um das Hotel herum befinden sich weitere Staudenbeete, Topfpflanzen und viele Ideen für das günstige Gärtnern, noch dazu im freien Bereich, wo man keinen Eintritt zahlen muss. Dies hier ist der Frauenschuhgarten, der bepflanztes Schuhwerk zelebriert.
An der Hotelterrasse sieht man, dass Monarden neben Eryngium gut aussehen können und auch Fackellilien nicht fehl am Platze sind.
Der Obergärtner passt auf, dass nur die richtigen Pflanzen gejätet werden und vor allem die Katzenpfötchen dableiben - er behält immer den Überblick.
Der kurze Abstecher zur Strela-Alp lohnt sich auch noch, hier fand ich auf der Almwiese Trollblumen, Augentrost, Wiesen-Knöterich und Herbstzeitlosen.
Der September war sicher nicht der optimale Zeitpunkt für einen Besuch, doch es blühte immer noch viel - und ich habe endlich ein waschechtes Alpinum gesehen!
September, und sei es auch das erste Wochenende - ist in schweizerischen Breitengraden schon arg schneegefährdet. Also, um ehrlich zu sein, kann es bei uns jeden Monat schneien. Wenn es denn möchte.
AntwortenLöschenSchön, dass es dir gefallen hat!
Herzlichst
yase - nicht in Davos wohnhaft, aber näher als du im Normalfall ;)
Hey, bist Du noch in der Nähe?
AntwortenLöschenEn liebe Gruess
Alex
Hallo liebe Elke
AntwortenLöschenToll deine Fotos aus Davos. Der Frauenschuhgarten ebenso eine Augenweide und der Obergärtner sowieso :-)
Herzlichste Grüsse
Ida
Guten Morgen Elke!
AntwortenLöschenWas für traumhaft schöne Bilder! Eine tolle Anlage. Danke fürs Zeigen.
GlG
Sabine
Das sind wunderschöne Fotos, Elke, ich bin so begeistert. Solche nicht ganz orthodoxen Steingärten gefallen mir. Beim ersten Blick auf die Fotos und Überschrift war ich etwas irritiert, was denn Fackelllilien da oben zu suchen haben. Aber deine Ausführungen brachten Klarheit. Die Kombination mit Geißbart (?) ist ein Hingucker...so einen Hang hätte ich auch gerne.
AntwortenLöschenSchuhe als Pflanzgefäß zu nutzen ist nichts so mein Fall....ich glaube dieser Virus hat sich aus den Foerster-Garten über die ganze Welt verbreitet....und wird inzwischen geradezu inflationär.
LG
Sisah
http://www.newyorker.com/books/page-turner/to-the-magic-mountain
AntwortenLöschenyou were here?
Ah ja, das ist tatsächlich der Ort aus Der Zauberberg. Ich habe das Buch aber nicht gelesen, muss ich zu meiner Schande gestehen...
Löschenah now I see Fackelllilien are red hot pokers.
AntwortenLöschenI thought I was seeing things, unexpected things!
Schöne Fotos. Leider habe ich so einen echten Alpingarten noch nie gesehen.
AntwortenLöschenWar sicher ein schöner Tag! Botan. Gärten mag ich übrigens auch!
LG Dagmar
Hallo Elke,
AntwortenLöschenmal wieder sehr schöne Bilder und es war bestimmt auch sehr lehrreich die einzelnen Pflanzen in dieser Umgebung zu besichtigen.
Doch eine Frage hätte ich noch: Wo hebst Du denn Deine gesammelten Gärten auf?
Kleiner Spaß!
Wenn Du die Bilder darüber meinst, meine CD´s quellen auch schon vor lauter Bildern über.
Leider sind aber meist nicht die Richtigen dabei.
Derzeit suche ich für mein E-Book Naturgärten noch Bilder. Da muss ich jetzt nochmals los und nach Gärten suchen....
Liebe Grüße
der gartenengel
Liebe Elke
AntwortenLöschenDanke für die tollen Eindrücke. Wunderschön!
Herzlichst grüsst Dich Yvonne
Der Aufstieg zum Schachen ist mir durch meinen Sohn bekannt, der da gerade erst war. Ganz schön steil! - Die bepflanzten Schuhe finde ich genial! Da muß ich auch mal dran denken, wenn wir auszurangierende Schuhe haben. :-)
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