Samstag, 12. Januar 2019

Die Geister, die ich rief

Geisterhaft wedeln die bleichen Samenstände des Einjährigen Silberblatts (Lunaria annua) im Wind und machen auch im Januar noch richtig was her. Einige haben schon ihr durchscheinendes Häutchen verloren und sehen jetzt aus wie kleine Brillen oder Monokel (alles Marke Kassengestell), andere sind noch frisch und unversehrt.






Wie jedes Jahr, wenn ich die Blümchen erfolgreich zum Blühen bekommen hatte, sind die Samenstände nicht besonders zahlreich. Die Sämlinge sind es allerdings schon.




So wollte ich das auch eigentlich immer haben - Lunaria sollte sich, wie in allen handelsüblichen Gärten der nördlichen Hemisphäre, von selbst immer wieder aussäen. Das hat aber nie geklappt.

Warum die Sämlinge diesmal flächendeckend wie eine grüne Invasion auftreten und an ganz neuen Stellen im Garten in Erscheinung treten, wo nie ein Silberblatt zuvor gewesen ist, muss wohl an dem trockenen Elendssommer 2018 liegen. Der hat den Schnecken ziemlich zugesetzt. Und die haben mir sonst immer alle Sämlinge weggefressen.

Das kann ja heiter werden dieses Jahr. Unterm Zierapfel wird es ein Meer aus lilafarbenen Blüten geben. Das Gros wird aber wohl erst in 2020 zur Hochform auflaufen, denn die Winzlinge werden es vermutlich nicht schaffen, noch so schnell groß zu werden. Gut, dass ich ein paar schon vorher in Töpfen ausgesät hatte. Die werden auf jeden Fall blühen.




Ob der Spuk dann die nächsten Jahre so weiter geht? Werde ich es am Ende noch bereuen, mich so um die Bande bemüht zu haben? Schalten Sie auch nächstes Jahr ein, wenn es wieder heißt: "Brauchen wir nicht noch mehr Silberblätter?"

16 Kommentare:

  1. Guten Morgen Elke,
    vielleicht sollte ich es auch mal mit der Anzucht im Topf probieren, zumindest haben es zwei Pflanzen im vergangenen Jahr bis zur schönen Blüte gebracht. Ich träume auch noch von einem violetten Blütenmeer. ;-)
    Schönes Wochenende, Marita

    AntwortenLöschen
  2. Guten Morgen Elke,
    ja es waren wirklich die Schnecken, die die Saat immer gleich nieder machten, wenn erste grüne Spitzen aus der Erde blitzten. Denn früher waren die Silberblätter im Garten meiner Großmutter/Mutter tatsächlich fast eine Plage und wurden stellenweise einfach auch mal rausgerissen, da sie zu viel wurden oder an der Stelle gar nicht passten …
    Gut, dass Du mich nun daran erinnerst, denn vor Jahren hatte ich mal Saat vom weißen Silberblatt bekommen, die sich auf der Nordseite bei meiner Mutter erstaunlich gut entwickelt hatte. Schade, dass ich im letzten Sommer davon keine Saat abgenommen und bei uns auf dem Südhof verteilt habe. Denn dem Winter-Portulak scheint es dort ja zum Glück jetzt sehr gut zu gefallen :-)
    LG Silke

    AntwortenLöschen
  3. Ich erinnere mich noch... in meiner Kindheit klagte mein Onkel immer über den "Ausbreitungsdrang" des Silberblatts. Es sieht ja sehr schön aus, aber überall will man es auch nicht haben. Ich glaube, er hat es damals wieder ausgerottet, weil es einfach nur noch lästig war!
    So ging es mir mit dem Schneefelberich. Ich wollte den unbedingt im Garten haben...
    Als er sich dann überall breit gemacht hat, habe ich die volle Krise bekommen und bin auch zur Tat geschritten und habe ihn ausgebuddelt. Das war gar nicht so einfach... immer wieder kam er irgendwo zu Vorschein.
    Viele Grüße von
    Margit

    AntwortenLöschen
  4. Spannend. Bin bei der nächsten "Geisterstunde" gerne wieder dabei!
    Liebe Grüße
    Petra
    (von "Unter der Schneedecke")

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Elke, da war der trockene Sommer wohl doch für was gut. Ich habe ebenfalls Silberblätter mühsam im Topf gezogen und im Herbst in den Garten gepflanzt. Hoffe, dass sie dieses Jahr blühen und sich dann weiter aussäen. Bin gespannt, denn es scheint ja nicht so einfach zu sein.
    Liebe Grüße, Ute

    AntwortenLöschen
  6. Witzig deine Kassengestelle im Garten. Aber sie sehen echt so aus. Du sagst es, der einzige Vorteil, den am letzten Sommer finden kann, ist das mit den Schnecken. Die sind fast von der Erdoberfläche verschwunden gewesen. Was für ein entspanntes Gärtnern hätte es also sein können, wie im Paradies. Wäre da nicht immer die Sorge gewesen, dass auch die geliebten Pflanzen den Schnecken folgen und verschwinden.....

    Aber schön aussehen wird dein lila-blaues Blütenmeer ganz bestimmt. Bin schon gespannt auf Fotos.

    Liebe Grüße, Achim

    AntwortenLöschen
  7. Erstmal klingt es super, dass die Schnecken dezimiert sind und dafür die Schmetterlinge ihre helle Freude erleben werden. Bei mir ist noch gar kein Silberblatt hier im Garten, also falls du mal zu viel von den Geistern haben solltest....;-))
    LG Sigrun

    AntwortenLöschen
  8. Die Pflanze sieht toll aus. Ich wusste gar nicht, dass Sie bei uns wächst. Wieder etwas gelernt... LG

    AntwortenLöschen
  9. Oh ja, solche Pflanze wäre bei uns auch schick, werde mich mal darum bemühen. Ich bin gespannt, ob es mit den Schnecken tatsächlich ein Ende hat, ich glaube nicht so richtig dran. Obwohl ich viel leere Schneckenhäuser gefunden habe.
    Liebe Grüße
    Edith

    AntwortenLöschen
  10. liebe Elke * wie schön dass du gerade über Lunaria annua sprichst und so nette bilder zeigst, lustig sie als brille zu sehen °=° bin auch froh dieses jahr so viele "plantules" von silberblatt hier im kleinen vorgarten zu haben *
    liebe grüsse
    mo

    AntwortenLöschen
  11. Bei mit verhält sich das Silberbaltt ähnlich wie bei dir. Nach Jahren mit Unkrautbenehmen in denen es aus jeder Ritze sprießt, verschwindet es über Jahre manchmal fast vollständig. Ich bin gespannt was dieses Jahr passiert, denn letztes hat es nicht mal geblüht geschweige denn Samen produziert.
    Viele Grüße
    Claudia

    AntwortenLöschen
  12. freue dich an dem wunderschönen lila Kreuzblüter im Frühling und den schönen Fruchtständen im Herbst und Winter. Bei mir wächst es immer irgendwo überraschend , aber es hat es noch nie geschafft größere Bestände zu bilden, da es ja nur zweijährig ist. Grüße aus dem Norden von Frauke

    AntwortenLöschen
  13. Liebe Elke,
    bei mir kommen jedes Jahr einige Pflanzen und zwar ganz ohne mein Zutun. Die lila blühenden Pflanzen sind immer eine Augenweide. Von den "Silbertalern" lasse ich dann immer nur einige Pflanzen stehen und reisse sie aus, wenn sie unansehnlich werden.
    Liebe Grüsse
    Agnes / www.gartenbienenweide.de

    AntwortenLöschen
  14. Liebe Elke,
    Na, da bin ich ja gespannt. Ich habe sie bei mir auch ausgesät. Bisher haben sie noch nicht geblüht, daher gab es natürlich auch keine Samenstände. Aber ich wollte auch nicht darauf verzichten, weil ich die Samenstände auch so hübsch finde.
    Wenn es zu viele werden, muss man wohl rabiat werden, denn Schnecken habe ich bisher fast gar nicht.
    Liebe Grüße
    Steffi

    AntwortenLöschen
  15. Hallo Elke,
    da bin ich aber mal gespannt was Du in 2020 zu Deiner Schar sagen wirst *lach*. Aber um ehrlich zu sein: mir geht's genau so: vor zwei Jahren habe ich eine Nachtviole gesetzt. EINE! Letztes Jahr musste ich bereits die Hälfte der aufgegangenen Saat rausnehmen und dieses Jahr... Ich seh jetzt schon meine Hornveilchen nicht mehr. Wieviel Nachtviole braucht ein Mensch? *lach*
    Liebe Grüße,
    Krümel

    AntwortenLöschen
  16. Liebe Elke,
    das sind Auswirkungen dieses extremen Sommers, an die ich bisher nicht gedacht hatte. Wir haben all die Jahre vorher immer so viele Nacktschnecken im Garten gehabt, dass ich zu der Überzeugung kam, es gibt mehr Nacktschnecken als Sterne. Das dürfte sich letzten Sommer selbst in unserem Garten geändert haben. Da bin ich mal gespannt, was jetzt bei uns alles so wachsen wird.
    Ich wünsche Dir noch eine wunderschöne Restwoche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    AntwortenLöschen

Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.