Das ist ihr Markenzeichen: Fünf blaue Blütenblätter rund um eine weiße Blütenmitte. Das ist auch schon das Flauschigste an der Pflanze, der Rest ist borstig und nicht gerade kuschlig. Keine Staude also, die man zum Muttertag verschenkt, auch wenn sie dann gerade so schön blüht: Die Immergrüne Ochsenzunge (Pentaglottis sempervirens) zählt vielleicht nicht zu den Prachtstauden, ist aber unglaublich zäh, verträgt lichten Schatten, versamt sich in Eigenregie und man muss sie nie gießen.
Nur das Ausputzen der braun gewordenen Blütenstände ist etwas lästig, weil die borstigen Stiele die Haut ein bisschen irritieren können. Aber wozu gibt es Handschuhe?
Ich habe einige Exemplare hinten im Garten. Alles hat mit einem einzigen angefangen, das auch immer noch lebt - nach 10 Jahren! Da diese Pflanze also dieses Jahr Jubiläum feiert, darf sie sich mal wieder einen eigenen Blogartikel wünschen.
Obwohl das alte Raublattgewächs das gar nicht nötig hätte, denn anscheinend finden die Suchanfragen meinen Blog zuverlässig, denn die Staude ist eine Rarität, im Handel kaum zu finden. Und so bekomme ich öfter Anfragen, hauptsächlich von Imkern, die eine zuverlässige Bienenweide suchen. Manche schicken netterweise gleich das Porto vorab mit, damit ich ihnen Samen schicke. Keimen tut das Saatgut kinderleicht.
Bei Insekten ist die Pentaglottis wirklich rasend beliebt. Hummeln, Honigbienen und Mauerbienen findet man jeden Tag an den blauen Blüten, die in der Handhabung auch ganz einfach sind: Einfach den Bienenrüssel in den weißen Punkt stecken. Zum Pollensammeln scheint sie daher weniger geeignet, aber irgendwie muss sie ja auch bestäubt werden, denn mit der Potenz hat sie zumindest keine Probleme.
Also nach 10 Jahren immer noch ein Rätsel.
Auch diese Wanze mit Herz, eine Wiesenwanze, schätzt die Pflanze, hat aber vermutlich eher Zerstörerisches im Sinne.
Dieses unbekannte, wunderschön goldene Osmia-Männchen habe ich bisher nur auf der Pentaglottis gefunden, leider immer ohne Weibchen:
Da die Samen ein Eleiosom haben, das Ameisen gern verspeisen, tragen sie die Saat im ganzen Garten herum und wohl auch in den Kompost, von wo man sie noch weiter im Garten verteilt.
Komischerweise habe ich die Pentaglottis noch nie außerhalb meines Garten gesehen, ob sie immer gejätet wird?
Eigentlich schade, denn gerade jetzt im Mai zaubert sie einen wiesenartigen Effekt in den Garten, tatkräftig unterstützt von Geranium phaeum.
Ich mag ihre fünf Blütenblätter jedenfalls!
Liebe Elke,
AntwortenLöschendie Ochsenzunge kannte ich noch gar nicht. Du hast sie so toll beschrieben, dass ich sie jetzt auch gerne im Garten hätte, auch wenn sie sich ein wenig garstig gibt.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ach, da musste ich beim Begriff Ochsenzunge doch gleich mal schauen, was ich damals zu Deinem Post geschrieben hatte ;-) Denn um ein Haar hätte ich das tatsächlich wieder ähnlich kommentiert …
AntwortenLöschenSchön, dass sie bei Dir nun schon ihr 10jähriges hat! ich fand sie auch zauberhaft. Aber vermutlich würden auch jetzt noch die wenigen Schnecken drüber herfallen. Denn die Kaukasus-Vergißmeinnicht leben ja auch in ständiger Gefahr. Aber so im Mischmasch mit Blauroter Steinsame wären sie jetzt richtig toll?
Hat der 2. Versuch mit Steinsame bei Dir eigentlich geklappt - oder hattest Du wieder Probleme damit? Bei uns blüht es immer noch richtig toll. Und ich musste schon wieder Ausläufer kappen …
VG Silke
...und auch ich mag sie nach wie vor - obwohl: so zart wie sie bei Dir aussieht ist sie bei mir nicht, ganz im Gegenteil: fette Stiele mit dicken Blättern.... und so vermehrungsfreudig, daß ich sie aus dem ursprünglichen Beet, in die ich die bei Dir gewonnenen Kleinen gepackt hatte, verbannen musste. Mühsam - denn Dutzende Kinder hatten sich über zwei Jahre lang immer wieder irgendwo versteckt!
AntwortenLöschenJetzt versuche ich, die Pentaglottis in wilden Ecken und im Knick zu halten, wo sich die Insekten freuen, ich mich auch (über die hübschen Blüten) und sie sich AUCH wohlfühlt :-) Danke nochmal für diese hübshce Garten-Bereicherung!
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Ochsenzunge hatte ich vor einigen Jahren auch mal im Beet stehen, doch hat sie sich nach einer Saison verabschiedet. Wunderschöne Insektenbilder zeigst du wieder. Ich habe letztens eine Biene? fotografiert, die muss ich als Rätselinsekt mal im Blog zeigen...außerdem gibt es noch einige Rätselpflanzen. Vielleicht sollte ich einen Rätselpost schreiben. ;-)
Lieben Gruß, Marita
Hallo Elke,
AntwortenLöschenvor 5 Jahren pflanzte ich eine Ochsenzunge, die ich zufällig in meiner Gärtnerei sah, in den Garten. Drei Jahre hatte ich an ihr und ihren Kindern Spaß. Ich liebe dieses gigantische Blau.
Dann waren sie alle verschwunden. Vor zwei Jahren tauchte ein Exemplar an anderer Stelle auf, wurde riesig und verschwand ohne Nachkommen im Nichts.
Kann das am Boden liegen? Ich habe sehr viel Kalk und nicht jede Pflanze mag das.
Wegen ihrer blauen Leuchtkraft hätte ich die Ochsenzunge gern weiterhin im Garten, aber wie?
Liebe Grüße
Anette
Das Pflänzchen würde mir gefallen - bekomme ich da wohl irgendwo Samen oder so?
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Ich hätte jetzt gedacht, das wäre ein Vergissmeinnicht. Ochsenzunge habe ich noch nie gehört.
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Liebe Elke, auf den ersten Blick hätte ich auch gedacht, dass es Vergissmeinnicht sind. Die Blüten sehen zum Verwechseln ähnlich aus. Eine tolle Pflanze.
AntwortenLöschenLG Kathrin
Hallo Elke,
AntwortenLöschenwunderbar die Pentoglottis! Dann hätte ich doch auch gerne ein paar Samenkörner von Dir, bevor ich in der Gegend rumirre und nach dem Pflänzchen suche. Meine Bienen würden sich freuen! Und wie es aussieht schmeckt dieses Rauhblattgewächs den Nacktschnecken hoffentlich nicht. Wobei mein starrer und harthaariger Beinwell auch auf ihrer Speisekarte ganz oben steht.
LG...Stephanie
Es tröstet mich, dass ich nicht die einzige bin, die noch nie etwas von der Ochsenzunge gehört hat. Aber deine Beschreibung hat mich neugierig gemacht. Falls du irgendwann mal nicht mehr weisst, wohin mit all den Samen ....
AntwortenLöschenSchnecken habe ich nur ganz wenige, deshalb werden alle Rauhblattgewächse auch verschmäht. Tagetes schmeckt einfach viel besser.
LG Biggi