Samstag, 18. Juli 2020

Auf der Suche nach den Schachbrettfaltern

Sie sind nur schwarz-weiß und nicht nur deswegen irgendwie retro - die Schachbrettfalter gehören in der Tat zur Kategorie "Früher war alles besser". Früher gab es mehr Blumenwiesen, die nicht zu oft gemäht und auch nicht ständig gedüngt wurden, sodass die Falter noch genug Blüten und auch Gräser für die Eiablage finden.




Gibt es sie denn noch irgendwo, die schwarz-weißen Falter? Der Juli ist eine gute Zeit, sie zu treffen, wenn man nur erstmal Blumenwiesen gefunden hat.

Also habe ich mich aufgemacht zur Expedition Schachbrettfalter. Gute Chancen, die Schmetterlinge zu finden, gibt es unter anderem im Harz abseits der Touristenströme, im Havelland und im Saale-Unstrut-Gebiet. Und damit ich auch garantiert welche finde, war ich gleich an allen dieser Orte, sicher ist sicher.

Im niedersächsischen Harz in Scharzfeld gibt es ein fantastisches Naturschutzgebiet mit Magerrasen. Und da flog sie, die feine Gesellschaft mit dem Schachbrettmuster.



Hier haben sie sich in der Abendsonne nach einem warmen Regenschauer zum Schlafen hingesetzt. Das machen sie gern in Grüppchen und auf Blüten, dann ist auch das Frühstück gesichert und wenn man noch einen Partner braucht, ist der nie weit. Damit sie besser getarnt sind und nicht im Schlaf gefressen werden, klappen sie sich zusammen und zeigen ihre dezente Unterseite. Das Schachbrett hat dann Pause.




Im Havelland wächst eine wunderschöne Ruderalpflanze, die mit trockenen, sandigen Böden zurechtkommt, die Rispen-Flockenblume (Centaurea paniculata agg.). Ihre hell rosafarbenen Blüten, die an einem verzweigten Blütenstand wachsen, werden von Schmetterlingen geliebt, besonders vom geselligen Schachbrettfalter.







Eine tolle Pflanze, die unbedingt auch in Gärten gepflanzt werden sollte.


Hier eine Abendgesellschaft der Schachbretter, in ihrem edlen Zwirn wie zum Ball auf den Flockenblumen erschienen.


Als es noch bedeckt war, hatten sich alle schon zur Bettruhe begeben, aber dann kam noch einmal die Sonne, und schon war wieder Leben in der Flockenblume, das Schachbrett war noch einmal zum Spiel bereit. Eifrig wurde Blüte-wechsel-dich gespielt, einmal waren 6 Falter gleichzeitig auf einer Pflanze zu finden.


Die Kohlweißlinge hätten auch gern mal auf der Flockenblume gesessen, aber das ging nur noch auf den billigen Plätzen - oder sie mussten auf die Graukresse ausweichen, wo aber oft auch schon wieder ein Schachbrett herumsaß.




Hier eine Übersicht über die schöne Wiese mit Flockenblume und Natternkopf:



Genauso gern besuchen die Schachbretter Skabiosen und Bienen-Kugeldisteln (Echinops sphaerocephalus), die entlang von Straßenrändern verwildert sind.






Die Expedition hat sich gelohnt, ich war glücklich und habe viele Fotos in gutem Licht schießen können. Wenn es doch nur überall so schöne Blumenwiese gäbe...

14 Kommentare:

  1. Poetisch..... Danke für deine Ausdauer, und die zauberhaften Bilder
    Herzlichst
    yase

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  2. Guten Abend Elke,
    wunderbare Bilder sind dir gelungen, gestern konnte ich ein großes Ochsenauge unter unserem Terrassendach fotografieren...nur die Bilder mit zugeklappten Flügeln sind ganz gut geworden.
    Deine Expedition hat sich für die tollen Fotos mehr als gelohnt.
    Lieben Gruß, Marita

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  3. hallo Elke, so einen Schmetterling sah ich die Tage auch bei uns. Da er recht auffällig ist, habe auch ich ihn entdeckt und gleich an dich gedacht. Und schon schreibst du darüber. Ist ja witzig.
    Liebe Grüße, der Achim

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  4. Hallo Elke den Schwalbenschwanz sah ich noch nicht in Norddeutschland. Doch wie schön sind da die Bilder von dir. In einer Fernsehsendung sah ich eine engagierte Frau, die extra aus alten Kommoden Quartiere für die Raupen baute und so den Nachwuchs förderte. Lg. Von Frauke

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  5. Guten Morgen liebe Elke - Du hast sie gefunden, die Schachbrettfalter und gleich soooo viele auf einmal - 1000 Dank für die absolut traumhaften Bilder! Wenn wir im Herbst auf's Land ziehen und dort auch einen Garten anlegen, soll dieser sehr rustikal und natürlich werden mit ganz viel Kräutern und Pflanzen, die den Insekten dienen. Ich liebe es, Bienen, Schmetterlinge oder gar kleine Taubenschwänzchen anzulocken, zu beobachten und zu fotografieren... ich habe Deine Fotos sehr genossen, zumal man den Schachbrettfalter hier sehr selten sieht.
    Hab einen schönen Sonntag,
    liebe Grüße
    Lony

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  6. Du hast sie wirklich toll erwischt. So einfach ist das nämlich nicht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Im Berchtesgadener Land haben wir auch ganz viele gesehen. Die flatterten allerdings dermaßen herum, dass ein schönes Bild nicht möglich war.
    Viele Grüße von
    Margit

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  7. Liebe Elke,
    soviele Schachbretter zu finden ist ein Geschenk, man muss nur wissen wo sie sind. Toll deine Expedition zu den Schachbrettern. Mittags zu fotografieren ist nicht so günstig für Schmetterlingsfotos, da sind sie zu flatterhaft und sitzen kaum still. Die Abendstunden sind dafür besser geeignet habe ich festgestellt, da klappt es besser mit Fotos, was sind so deine Erfahrungen?
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Liebe Edith,
      mit dem Makro kommt man morgens und abends wirklich am besten an Schmetterlinge ran, mit dem Tele ist die Tageszeit egal, aber das Licht ist mittags nicht so schön.
      Viele Grüße
      Elke

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  8. Hallo Elke,
    tolle Aufnahmen! Jetzt werde ich darauf achten ob in unserer Region die Schachbretter zu entdecken sind. Resedafalter, die ähnlich auf den ersten Blick wirken, haben wir jede Menge. Leider finde ich es schwierig diese Unruhegeister zu fotografieren.
    LG...Stephanie

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  9. Liebe Elke,
    Aha, die Rispen-Flockenblume habe ich da wohl heute am Straßenrand bewundert und gedacht, dass sie eigentlich auch im Garten hübsch aussehen würde. Einen Schachbrettfalter habe ich aber nicht zu sehen bekommen.
    Liebe Grüße
    Steffi

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  10. Liebe Elke,
    Du kannst nicht nur schreiben, sondern machst auch noch sehr gute Bilder. Danke dafür. Ja dieser Spruch, den ich schon oft gehört habe und meist selbst nur ironisch nutze, stimmt manchmal dann doch.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  11. Liebe Elke, früher gab es im Garten meiner Eltern auch immer wieder einmal einen Schachbrettfalter zu sehen. Leider ist das schon lange nicht mehr der Fall. Aber kein Wunder, es gibt ja fast nur noch Monokulturen und kaum noch Blumenwiesen.

    LG Kathrin

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  12. Hallo Elke,
    das sind keine Falter sondern Designobjekte. Vor allen Dingen von unten finde ich sie wunderschön. Die Fotos sind der Hammer! Bei mir hat sich leider auch schon ganz lange kein Schachbrett mehr blicken lassen - trotz Scabiosen, Kornblumen, Kugeldisteln usw.
    VG
    Claudia

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  13. Da wir dieses Jahr hier in der Region so viele Schachbrettfalter haben, wie noch nie, nehme ich an, das Volksbegehren Artenvielfalt hat sich in Bayern schon sehr positiv ausgewirkt. Überall sehe ich ungemähte Wiesen und Randstreifen. Sogar bei mir im Garten kommt der Schachbrettfalter nun ständig vorbei. Freut mich, dass schon nach so kurzer Zeit von einem Jahr, Veränderungen möglich sind.
    LG Sigrun

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